Portrait – Marianna Longa (ITA)

Marianna Longa © Newspower Canon

Steckbrief
Name: Marianna Longa
Geburtstag: 26. August 1979
Geburtsort: Tirano/ITA
Wohnort: Livigno/ITA
Skiverein: Finanzwache/G.S. Fiamme Gialle
Beruf: Soldatin
Sprachen: Italienisch
Hobbies: Lesen, Sticken, Telemarken, Laufen
Familienstand: verheiratet
Kinder: ein Sohn
Größe: 167 cm
Gewicht: 54 kg
Lieblingsverein: AC Mailand
Lieblingssänger: Bryan Adams

Langlauf seit frühester Kindheit
Marianna Longa begann schon in frühester Kindheit mit dem Langlauf. Ihre ersten der FIS untergegliederten Wettkämpfe bestritt die Italienerin bereits im Alter von sechs Jahren. International trat sie jedoch erst als 17-Jährige in Erscheinung, wo sie in der Saison 1996/1997 FIS- und COC-Rennen bestritt und Neunte bei den Junioren-Weltmeisterschaften wurde. Zwei Jahre später errang sie mit dem dritten Rang über die 5km-klassisch-Distanz ihre einzige internationale Medaille im Nachwuchsbereich. Die Sportsoldatin aus der Lombardei hat einen Sieg im Continentalcup zu Buche stehen aus dem Jahre 1999. Ein Jahr später, im März 2000, debütierte die damals 20-Jährige im Weltcup.

Nach Babypause in Topform
Es sollte jedoch noch lange dauern, bis sich die Lombardin im Weltcup durchsetzen konnte. Erst Anfang 2003 lief sie als Siebte in Oberhof erstmals unter die ersten Zehn. Ein Ausreißer nach oben, der lange Zeit der einzige bleiben sollte… Im Februar 2005 gab die Norditalienerin eine Babypause bekannt und zog sich mit sofortiger Wirkung für fast zwei Jahre aus dem Wettkampfgeschehen zurück. Nach der Geburt ihres Sohnes Michele kehrte Longa auf ihre Ski zurück und trainierte für ihr Comeback, dass sie zu Saisonbeginn 2006/2007 gab. Nach mehreren starken Auftritten überzeugte sie vor allem bei der ersten Auflage der Tour de Ski, die sie als Gesamt-15. beenden konnte. Im weiteren Saisonverlauf konnte sie sich mehrfach unter den besten Zehn einreihen, bevor sie völlig überraschend im Herbst 2007 unmittelbar vor Saisonbeginn ihren Rücktritt vom aktiven Sport aus nicht näher genannten „persönlichen Gründen“ erklärte. Fast genau ein Jahr nach ihrem letzten Wettkampf stand sie dennoch wieder im italienischen Aufgebot und feierte sofort als Fünfte beim Weltcup in Lahti Anfang März ein überaus gelungenes Comeback. Diese Form konnte Longa weiter konservieren und avancierte im Winter 2008/2009 zur ständigen Top10-Läuferin. Nachdem sie die Tour de Ski als sehr gute Fünfte beendet hatte, errang sie kurz darauf in Vancouver als Zweitplatzierte in der Doppelverfolgung ihren ersten Podiumsrang. Kurz darauf konnte sie beim Weltcup in Rybinsk ihren ersten Weltcupsieg feiern und damit ihre starke Form bestätigen. Bei den bald darauf folgenden Weltmeisterschaften in Liberec konnte sie sich nach den Plätzen zwei, vier und neun in den Einzelrennen sowie den Rängen drei und fünf in den Teamwettkämpfen zu den Abräumern der Titelkämpfe zählen.

Starke Jahre ohne Edelmetall – plötzliches Karriereende
Im Winter 2010 kam sie nicht mehr ganz an die Vorleistungen heran und verpasste eine Medaille bei den Olympischen Spielen knapp. Dennoch lieferte sie wie auch in der Saison 2010/2011 sehr konstante Leistungen ab. Im nacholympischen Winter war sie regelmäßiger Gast in den Top10 – mit der Italienerin war immer zu rechnen, wenn es um vordere Platzierungen ging. So beendete sie auch die Tour de Ski als gute Dritte, sogar noch vor ihrer Teamkollegin Arianna Follis. Damit legte sie die Grundlage für den siebten Platz im Gesamtweltcup 2011. Bei Großereignis des Winters ging sie allerdings wie im Vorjahr leer aus. Mit den Teamkolleginnen verpasste sie die Medaillen als Vierte zweimal knapp, bei allen ihren fünf Starts kam sie unter die besten Acht. Nach ihren erfolgreichen Jahren kam das Karriereende der 32-Jährigen, das sie im Mai bekanntgab, recht überraschend. Sie will sich künftig als Vollzeit-Mutter um ihren Sohn Michele und die Familie kümmern. Nach dem Rücktritt von Kollegin Follis ein weiterer herber Rückschlag für das Team, das nun einen kompletten Neuaufbau vor sich hat.