Jochen Behle und der amerikanische Kontinent – das könnte eine Freundschaft für’s Leben werden. Schließlich hat der Sauerländer einen Großteil seiner Popularität einem Rennen zu verdanken, das in Lake Placid stattfand. Olympianeuling Behle lief 1980 über 15 km mit verheißungsvollen Zwischenzeiten durch die Wälder, ZDF-Reporter Bruno Moravetz suchte ihn vergeblich. Der Satz des Fernsehmannes „Wo ist Behle“, während des Rennens fast flehentlich ins Mikrofon gerufen, wurde anschließend in Deutschland zum geflügelten Wort und machte aus dem Nobody einen bekannten Mann.
Den einzigen Weltcupsieg seiner Karriere errang der mittlerweile 49jährige Korbacher im Dezember 1989 im kanadischen Canmore und als Trainer der deutschen Langlaufelite feierte Behle in Salt Lake City 2002 mit Gold für die 4×5 km Staffel, Silber für Evi Sachenbacher und Peter Schlickenrieder und Bronze für das Herren-Team und Viola Bauer einen sensationellen Erfolg.
Die „Wo-ist-Behle-Frage“ kann in diesen Tagen mit dem lapidaren Satz: „In Whistler“ beantwortet werden. Denn als verantwortlicher Trainer der DSV-Läuferinnen und Läufer erlebt der „Bundes-Behle“ seine mittlerweile neunten Olympischen Winterspiele. Und er möchte an den Erfolg von Salt Lake City 2002 anknüpfen. „Wir haben die gesamte Vorbereitung auf diesen Höhepunkt ausgerichtet. Jetzt wird sich zeigen, ob unser Konzept aufgeht“, erklärte der Bundestrainer bei der Ankunft im Olympischen Dorf. Die letzten Resultate machen Hoffnung. Kein Wunder – schließlich testeten die Deutschen gemeinsam mit dem Gros der Weltelite in Canmore – für Behle praktisch ein Heimspiel.