Favoriten in Ruka geschlagen: Russische Sprintsiege für Belorukova und Bolshunov

Yulia Belorukova (RUS) © Modica/NordicFocus

Yuliia Belorukova und Alexander Bolshunov heißen die Sieger des ersten Klassiksprints des Langlauf Weltcups 2018/19 in Ruka (FIN). Die Favoriten um Maiken Caspersen Falla, Stina Nilsson und vor allem Johannes Høsflot Klæbo mussten sich geschlagen geben. Laura Gimmler schaffte als junge Athletin mit ihrem 18. Platz einen beachtenswerten Einstieg in die Saison.

Starker Endspurt von Belorukova

Yulia Belorukova (RUS) © Modica/NordicFocus

Die russischen Damen haben zu Saisonbeginn bereits eine Duftmarke gesetzt. Nachdem Natalia Nepryaeva im Prolog nicht zu schlagen war, ging ihr in den Heats aber schnell die Luft aus. Besser hielt sich Yuliia Belorukova, die im Finale zunächst den Ton angab, bis sich auch die Konkurrenz vorn zeigte. Am Anstieg vor dem Stadion gab die Russin aber wieder richtig Gas und übernahm die Führung, die sie bis zum Ziel nicht mehr herab. Maiken Caspersen Falla und Stina Nilsson stritten sich um Platz zwei, bis die Schwedin in der letzten Kurve ohne Kontakt mit der Konkurrentin stürzte. Falla schien Platz zwei sicher zu haben, hatte auf der Zielgeraden aber nichts mehr zuzusetzen, so dass Maja Dahlqvist und Ida Ingemarsdotter noch an ihr vorbeizogen. Krista Pärmäkoski, die das Halbfinale noch gewonnen hatte, musste sich mit Platz fünf vor Stina Nilsson begnügen.

Klæbo verschenkt Sieg an Bolshunov

Enttäuscht und wütend über verschenkten Sieg: Johannes Hoesflot Klaebo (NOR) © Modica/NordicFocus

Im Finale der Herren stritten sich vier Norweger und zwei Russen um die Podestplätze. Alexander Bolshunov zeigte sich von Beginn an vorn. Am Berg kämpften dann alle Favoriten Seite an Seite, bis Johannes Høsflot Klæbo wie gewohnt den Turbo zündete und davonzog. Hinter ihm duellierten sich Bolshunov und Eirik Brandsdal, bis der Russe zu einem starken Zielsprint anzog. Johannes Høsflot Klæbo hatte vorne seines Sieges sicher wieder früh das Tempo herausgenommen. Rund zehn Meter vor dem Ziel drehte er sich nach links um und sah wie von ihm erwartet niemanden. Sekundenbruchteile später stürmte Bolshunov aber rechts an ihm vorbei. Der Norweger versuchte noch einmal, wieder Gas zu geben, merkte aber schnell, dass er kein Chance mehr hatte. Der dritte Podestplatz ging an Eirik Brandsdal vor Emil Iversen. Gleb Retivykh wurde Fünfter vor Sondre Turvoll Fossli. Johannes Høsflot Klæbo verzog sich ohne Ehrenrunde sofort nach seinem Zieleinlauf hinter die Bande, wo er von Betreuern getröstet werden musste.

Laura Gimmler überzeugt als 18.

Laura Gimmler (GER) © Modica/NordicFocus

Beste Deutsche im ersten Sprint wurde Laura Gimmler als gute 18. Die 24-Jährige hatte allerdings einige kritische Situationen zu meistern. In ihrem Viertelfinale geriet sie in der ersten abschüssigen Kurve ins Wanken, konnte aber einen Sturz vermeiden, auch wenn sie die Italienerin Greta Laurent behinderte und dafür eine Verwarnung kassierte. Die Oberstdorferin hielt sich immer auf Platz drei oder vier auf, als ihr in der Zielkurve dann etwas die Tür zugemacht wurde, musste sie sich mit dem vierten Rang in diesem Lauf begnügen, was Platz 18 in der Endabrechnung bedeutete: „Ich bin total zufrieden mit der Prologzeit. Ich wusste, dass mir die Strecke liegen könnte und Klassiksprint ist sowieso mein Lieblingsding. Ich bin jetzt sehr zufrieden, wie ich es umsetzen konnte. Ich habe mich in den 5. Heat eingewählt, das ist eher meistens ein langsamerer Heat“, sagte sie kurz vor dem Viertelfinale: „Für mich wäre es einfach ein ganz großes Ziel, wenn ich vielleicht eine Runde weiterkomme und mich da möglichst gut zeige und dann bin ich zufrieden mit dem ersten Wettkampf.“ Sandra Ringwald konnte mit ihrem Rennen als 29. nicht zufrieden sein. Zwar war sie neben Laura Gimmler die einzige weitere Starter/in im Viertelfinale, doch war sie jedoch von Anfang bis Ende chancenlos. Bundestrainer Peter Schlickenrieder meinte dazu: „Sandra hat es mit der Brechstange versucht und sehr viel Gas gegeben im Anstieg bei der Qualifikation und im Viertelfinale war ihrer ja der schnellste Lauf. Sie hat von Anfang an nicht richtig reingefunden.“ Schlickenrieder, der sich selbst als „Teamchef“ bezeichnet, lobte die Allgäuerin, die mit ihren 24 Jahren noch nicht viele Weltcups gelaufen ist: „Laura hat ein wirklich gutes Rennen gemacht. Sie hat mit ihrem 18. Platz ihre beste Weltcup-Platzierung erreicht, das schon zu Beginn der Saison und vor allem auf der sehr, sehr schwereren Strecke als junge Läuferin, da sind wir sehr zufrieden. Da hat sie das Maximale rausgeholt. Sie hat eine gute Position im Rennen eingenommen an Position drei, aber auch schon viel investiert. In nächsten Step, wenn sie taktisch noch mehr Erfahrung hat, kann sie sich noch etwas schonen und man hat gesehen, dass ihr am letzten Berg, wo es sich entschieden hat, ein bisschen die Kraft ausgegangen ist.“ Thomas Bing wurde als bester DSV-Läufer 45. „Ich dachte eigentlich, ich komme näher ran an die Top30. Jetzt ist es ein 45., aber im Endeffekt nur zwei Sekunden bis zur Qualifikation. Mit meinen kurzen Beinen im Klassiksprint ist es durchaus okay“schmunzelte er. 

Zwei Schweizer unter den ersten 30

Jovian Hediger (SUI) © Modica/NordicFocus

Die Schweizer brachten zwei Athleten in die Viertelfinals, wo Nadine Fähndrich als Fünfte ausschied und 25. wurde. Ihr Landsmann Jovian Hediger gewann sein Viertelfinale, konnte sich bis zum Halbfinale aber nicht wieder erholen, wo er abgeschlagen Sechster wurde und damit den Wettkampf als Zwölfter beendete. 

 

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=> Ergebnis Sprint KT Herren

=> Stimmen zum ersten Rennen: „…und dann brach meine ganze Welt zusammen!“

 

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