Langlauf Weltcup Beitostølen: Norwegische Herren knapp vor Russland

Finn Haagen Krogh (NOR), Andrey Melnichenko (RUS), (l-r) © Modica/NordicFocus

Wie zuvor den Damen ging der Sieg beim Weltcup in Beitostølen an Norwegen. In der Besetzung Emil Iversen, Martin Johnsrud Sundby, Sjur Røthe und Finn Hågen Krogh setzten sie sich gegen Russland und Norwegen II durch. Rang vier ging an die Schweiz, Deutschland wurde Sechster.

Norwegen knapp vor Russland

Emil Iversen (NOR), Finn Haagen Krogh (NOR), Sjur Roethe (NOR), Martin Johnsrud Sundby (NOR), (l-r) © Modica/NordicFocus

Nach einem furiosen Start von Emil Iversen für Norwegen I, der Schwedens Startläufer Jens Burman sofort vor große Probleme stellte und für sein frühzeitiges Zurückfallen sorgte, war das Tempo in der ersten Runde nicht ganz so schnell, so dass das Feld mit wenigen Ausnahmen zusammenblieb. In seiner zweiten Runde verschärfte Iversen jedoch deutlich das Tempo, so dass die Gruppe auseinanderfiel und er sich von Evgeniy Belov und Didrik Tønseth aus der zweiten norwegischen Mannschaft absetzen konnte. Iversen kam mit sieben Sekunden Vorsprung auf seinen Landsmann zum ersten Wechsel, der Russe hatte dem Norweger kurz vor dem Wechsel nicht mehr folgen können und schickte Alexander Bolshunov mit 16 Sekunden Verspätung auf die Strecke. Hinter dem Führenden Sundby fand sich mit Holund und Bolshunov ein Verfolgerduo zusammen, das Sundby bald wieder eingefangen hatte. 30 Sekunden dahinter folgte eine sechsköpfige Verfolgergruppe mit den USA, Frankreich I und II, Deutschland, der Schweiz und Russland II. Im Kampf um die Podestplätze übernahm nach dem Zusammenschluss Alexander Bolshunov die Führungsarbeit und brachte Holund immer wieder in Bredouille, so dass er schließlich zurückfiel. Im vorletzten Anstieg vor dem Stadion konnte auch Martin Johnsrud Sundby dem Tempo des Russen nicht mehr Paroli bieten – der Abstand beim zweiten Wechsel auf Denis Spitsov und Sjur Røthe betrug allerdings nur neun Sekunden. Nachdem der Norweger die Lücke schnell wieder geschlossen hatte, begann das große Taktieren bis kurz vor dem letzten Wechsel, wo eine Attacke aber erfolglos verpuffte. Finn Hågen Krogh und Andrey Melnichenko mussten nun für die Entscheidung sorgen auf den letzten 7,5 Kilometern. Wie erwartet gab es die erste Attacke erst am vorletzten Anstieg: Als Krogh merkte, dass er sich nicht absetzen konnte, nahm er zunächst das Tempo wieder heraus, um es dann im nächsten Anstieg wieder zu versuchen: Als Erster lief er ins Stadion ein und gewann den Sprint von vorne vor Melnichenko. „Es ist immer ein hartes Rennen gegen die Russen, die sind sehr stark und haben gute Ski. Das ist immer dasselbe“, meinte Martin Johnsrud Sundby im Namen des siegreichen Teams. Norwegen II mit Didrik Tønseth, Hans Christer Holund, Magne Haga und Simen Hegstad Krüger kam mit 53 Sekunden Rückstand als Dritter ins Ziel.

Schweden wettern über Material

Calle Halfvarsson (SWE), Iivo Niskanen (FIN), (l-r) © Modica/NordicFocus

Im Sextett hinter der Spitze leistete Dario Cologna als zweiter Schweizer nach Startläufer Livio Bieler sehr gute Arbeit, aber ein starker Iivo Niskanen stürmte aus der dritten Gruppe nach vorne in die von Cologna angeführte Gruppe, während die Amerikaner zurückfielen und auch die Schweden sich nach dem durch Halfvarsson zusammen mit Niskanen beinahe geschafften Anschluss wieder nach hinten verabschiedeten. „Die Ski waren unglaublich schlecht“: Jens Burman und auch Calle Halfvarsson übten nach ihrem Lauf harte Kritik an ihren Technikern. Ihren Teamkollegen Daniel Rickardsson gelang es, das schwedische Team ähnlich wie zuvor bei den Damen wieder heranzubringen an die Gruppe – zumindest fast. Viktor Thorn hatte auf den letzten drei Kilometern nicht mehr genügens Kräfte, um den Anschluss völlig wiederherzustellen, so dass er noch eine Sekunden mehr verlor und Elfter wurde.

Schweizer und Deutsche im Kampf um Platz vier

Roman Furger (SUI), Renaud Jay (FRA), Thomas Bing (GER), (l-r) © Modica/NordicFocus

Die Schweizer kamen mit leichtem Rückstand als Siebte zum letzten Wechsel, nachdem Toni Livers zum Schluss nicht mehr ganz hatte mithalten können. Insgesamt machte das Team aber ein sehr gutes Rennen wie auch die DSV-Herren: Ersatzmann Thomas Wick, der für die Staffel nachnominiert wurde, nachdem Janosch Brugger nach Hause gereist war, hielt zunächst mit der Spitze mit, verlor bei der Tempoverschärfung von Iversen aber auch den Anschluss und fand sich in der sechsköpfigen Verfolgergruppe wieder. Dort machte wie Dario Cologna auch Jonas Dobler nach dem Wechsel ein sehr gutes Rennen – wie auch Lucas Bögl als erster Freistil-Läufer, der sich gemeinsam mit Clement Parisse kurz vor dem letzten Wechsel auf Thomas Bing und Sprinter Renaud Jay aus der Gruppe absetzen konnte. Beide Schlussläufer reihten sich jedoch schnell wieder bei den anderen Mannschaften ein. So musste wie beim Kampf um den Sieg die Entscheidung um die Plätze kurz vor Schluss fallen: Die beiden Franzosen Renaud Jay und Jean Tiberghien führten die Gruppe Seite an Seite in den letzten Anstieg, dahinter Roman Furger und Thomas Bing. Der Deutsche versuchte alles, um innen vorbeizugehen, was ihm aber nicht gelang. Am Ende musste er Roman Furger und Renaud Jay von Frankreich I im Kampf um Platz vier den Vortritt lassen. Dennoch war das Quartett im Ziel sichtbar glücklich über den Rennverlauf und das Ergebnis.

=> Ergebnis 4×7,5km Staffel Herren

 

 

 

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