Gold und Silber für Deutschlands Teamsprint Duos – hätte man Bundestrainer Jochen Behle vor den Wettbewerben diese Prognose unter die Nase gehalten, der 49jährige wäre wohl der Versuchung erlegen, sofort per Funk den Teamarzt zu konsultieren.
Nach den Rennen von Evi Sachenbacher-Stehle und Claudia Nystad sowie Tim Tscharnke und Axel Teichmann erschien Behle persönlich beim Doktor, aber nur, um den Arzt zu herzen und zu knuddeln. Denn das Wunder von Whistler war wahr geworden. Mit brillianten Läufen hatten sich die Deutschen ihre Medaillenträume erfüllt. Anschließend flossen ausgerechnet beim bärenstarken Lobensteiner Teichmann Tränen der Freude. Denn der Thüringer sorgte mit Silber für das Ende einer unglaublichen Pechsträhne. In Salt Lake City stimmte die Form nicht, kurz vor Turin stoppte Teichmann eine Haarwurzelentzündung. Und auch diesmal schien ihm die Seuche an den Hacken zu kleben. Materialprobleme beim Auftaktrennen, dann ein grippaler Infekt – es war zum Verzweifeln. Doch Teichmann gab nicht auf und nun hält der 30jährige endlich das Edelmetall in den Händen, für das er in den letzten Jahren alle Rückschläge – meist gesundheitlicher Natur – weggesteckt hatte.
Ausgerechnet sein Kompagnon Tim Tscharnke brachte es auf den Punkt: „Ich habe alles dafür getan, damit Axel in die entsprechende Position kommt, um um Medaillen mitspurten zu können. Wenn einer die Medaille verdient, dann er“, erklärte der 20jährige voller Stolz. Und Bundestrainer Behle fügte hinzu: „Wenn man mal kurz darüber nachdenkt, was Axel alles für den Skilanglauf getan hat, dann ist diese Silbermedaille mehr als verdient.“ Und fügte hinzu: „Wir sind noch nicht fertig.“
Das ist übrigens das einzige Kriterium, das die Läufer von den Skispringern unterscheidet. Denn mit Silber glänzten auch die deutschen Adler im Teamspringen. Entscheidenden Anteil an der Medaille hatte Rountiner Michael Uhrmann, der im zweiten Durchgang sensationelle 140 Meter sprang und damit den gerade 22 Jahre alt gewordenen Andreas Wank noch um einen Meter überflügelte.