Martin Fourcade ist zurück und gewinnt Verfolgung in Hochfilzen vor Arnd Peiffer. Bei den Damen schwimmt Mäkäräinen weiter auf Erfolgswelle
Johannes Thingnes Boe schießt sich aus dem Rennen
In einem spannenden Verfolgungswettkampf der Herren war Johannes Thingnes Boe nach seinem Sprintsieg der Gejagte. Auf Martin Fourcade als erstem Verfolger folgte schon der Deutsche Benedikt Doll. Nach einer fehlerlosen ersten Serie ging der Norweger als erster zurück in die Spur vor Fourcade und Doll. Die deutschen Starter absolvierten ein tadelfreies erstes Schießen, nur Arnd Peiffer musste eine Strafrunde drehen. Bei der zweiten Schießeinlage ging der in Führung liegende Norweger zwar hochkonzentriert zur Sache, verfehlte dennoch drei Scheiben und Martin Fourcade nutzte seine Chance, räumte alles ab und übernahm die Führung, Benedikt Doll hinter ihm. Das war ein Wettkampf wie Martin Fourcade es liebt: Das Tempo von vorne bestimmen, die Verfolger hinter sich, genau so wie man den Franzosen die letzten Jahre im Biathlongeschehen erlebt hat. Auf Schießbahn eins legte er mit viel Ruhe zur dritten Schießeinlage an, dieses Mal im Stehen, und hat eindrucksvoll alle Scheiben abgeräumt. Mit einem Abstand von 33 Sek. machten sich – nur 0,8 Sek. voneinander getrennt – der Norweger Christiansen und Arnd Peiffer auf die Verfolgung von Fourcade.
Martin Fourcade ist zurück
Das schöne am Verfolgungswettkampf ist, dass man zu jeder Zeit sieht, wer in Führung liegt und wer noch Chancen ganz nach vorne hat. Nachdem Martin Fourcade auch im letzten Anschlag gewohnt ruhig und eindrucksvoll alle Scheiben versenkte, war klar, dass sein 72. Weltcupsieg vor ihm liegt. Wer allerdings die Plätze dahinter belegt, das war noch offen. Wie so oft, sollte das letzte Schießen entscheiden. Vetle Sjastad Christiansen und Arnd Peiffer behielten eine reine Weste, gingen gemeinsam auf die Schlussrunde in deren Verlauf Arnd Peiffer eine Attacke und sich vor den Norweger setzen konnte. Mit 13,7 Sek. Rückstand wurde Arnd Peiffer Zweiter in der Verfolgung über 12,5 km in Hochfilzen. Das Podest komplettierte der Norweger Vetle Sjastad Christiansen nur 2,4 Sek. hinter Peiffer. Johannes Thingnes Boe wird nach sechs Strafrunden mit einer Minute Rückstand Neunter. Mit zwanzig Treffern hat auch Simon Schempp ein hervorragendes Rennen hingelegt; er konnte sich von Rang 25 auf 8 verbessern. Benedikt Doll wurde 17., Erik Lesser, der wiederum mit Rückenschmerzen während des Wettkampfes geplagt war, wurde 23., Johannes Kühn 25. und Philipp Horn 33. Ein tolle Aufholjagd hat auch der Österreicher Julian Eberhard hingelegt. Als Sechster ging er ins Rennen, verfehlte drei Scheiben und hat sich mit über einer Minute Rückstand auf die Schlussrunde gemacht. Als einer der Schnellsten in der Spur kam er auf Rang vier ins Ziel, nur mehr 21,4 Sek. vom Podest entfernt. Benjamin Weger war erneut bester Schweizer auf Rang 6.
Kaisa Mäkäräinen läuft zu drittem Sieg
Die Finnin Kaisa Mäkäräinen zeigte eine glänzende Vorstellung in Hochfilzen und gewinnt das Jagdrennen vor der Slowakin Paulina Fialkova und der Italienerin Dorothea Wierer. Die Podestplatzierten des Sprints bestimmten das Tempo auf der ersten Runde, doch bereits nach dem ersten liegenden Anschlag, als Mäkäräinen einmal und Wierer gleich zwei Mal in die Strafrunde musste, haben die Verfolgerinnen Kuzmina und Fialkova Plätze gut gemacht und nach vorne aufgeschlossen. Die deutschen Damen blieben mit Ausnahme von Karolin Horchler bei der ersten Serie fehlerfrei und konnten ebenfalls Plätze gut machen. Schnell hatte sich Mäkäräinen auf der folgenden Laufrunde wieder an die Spitze gesetzt, und blieb wie ihre Verfolgerinnen im zweiten liegenden Anschlag fehlerfrei. Während das Trio Mäkäräinen, Fialkova und Wierer im Abstand von weniger als 10 Sek. auf die nächste Runde ging, blieben die Deutschen Franziska Hildebrand, Franziska Preuß, Denise Herrmann und auch Anna Weidel ein zweites Mal fehlerfrei. Die Slowakin Paulina Fialkova, heute scheinbar mit extrem perfektem Material ausgestattet, ging in dieser Runde an Kaisa Mäkäräinen vorbei und kam als erste an den Schießstand. Sie, wie auch Mäkäräinen und Wierer verfehlten jeweils eine Scheibe, kreiselten in der Strafrunde während Monika Hoijnisz (POL) ihre Chance nutzte und gleich wieder in die Spur ging. Für Vanessa Hinz ging es nach zwei Fehlschüssen weiter nach hinten und auch Franziska Preuss büßte die bis dahin aufgeholten Plätze nach drei Fehlern wieder ein.
Hoijnisz verliert Podestplatzierung auf Schlussrunde
Wie so oft in einem Verfolgungswettkampf sollte es beim letzten Schießen zum Showdown kommen. Hoijnisz, Fialkova, Mäkäräinen, Wierer und auch Kuzmina – jede von ihnen hatte die Chance – doch nur der Polin Monika Hoijnisz gelang erneut eine tadellose Serie. Mit 11,6 Sek. Vorsprung ging sie vor Fialkova, Mäkäräinen, Wierer und Kuzmina als erste auf die Schlussrunde. In einer spektakulären Aufholjagd hat Kaisa Mäkäräinen sich schnell wieder an die Spitze gesetzt und selbst Wierer und Fialkova musste Hoijnisz ziehen lassen. Mit 1,5 Sek. Vorsprung vor Paulina Fialkova lief Kaisa Mäkäräinen zum Sieg in der Verfolgung von Hochfilzen. Dritte wurde Dorothea Wierer, die sich vom Kopf her müde fühlte und obwohl es windstill war, am Schießstand Probleme hatte. Dennoch bleibt sie in der Gesamtweltcupwertung in Führung. Und Monika Hoijnisz blieb nur der undankbare vierte Rang.
Denise Herrmann kann 34 Plätze gut machen
Die deutschen Damen haben sich bis zum dritten Schießen gut nach vorne gearbeitet, dann aber bessere Platzierungen durch zu viele Fehler am Schießstand verspielt. Beste Deutsche wurde Franziska Hildebrand auf Rang neun. Vanessa Hinz wurde 21., Franziska Preuß 23., Anna Weidel 33. und Karolin Horchler 36. Der größte Sprung nach vorne gelang Denise Herrmann. Als 60. das Rennen aufgenommen, hat sie nach nur zwei Fehlschüssen 34 Plätze gut gemacht und kam als 26. ins Ziel. Beste Österreicherin wurde Lisa-Theresa Hauser auf Rang 19, beste Schweizerin Lena Haecki auf 25.
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