Biathlon EM Minsk: Tarjei Boe und Mona Brorsson sind Europameister im Sprint

Jesper Nelin (SWE), Tarjei Boe (NOR), Dmitry Malyshko (RUS), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Am dritten Wettkampftag standen bei den Biathlon-Europameisterschaften in Minsk die Sprints auf dem Programm. Das schwedische Team zeigt sich mit Gold und Silber gewohnt stark und wird bei den Verfolgungswettkämpfen nicht mehr starten. Deutsches Team sammelt weiter Erfahrungen. 

Tarjei Boe holt sich Europameister-Titel im Sprint

Erik Weick (GER) © Manzoni/NordicFocus

Den Sprint über 10 km der Herren hat erwartungsgemäß der Norweger Tarjei Boe für sich entscheiden. Trotz einer Strafrunde war er 10,6 Sek. schneller im Ziel als der Schwede Jesper Nelin, an den Silber ging. Der Russe Dmitry Malyshko blieb wie Jesper Nelin am Schießstand fehlerfrei und wurde mit einem Rückstand von 35,2 Sek. Dritter. Malyshkos Medaille war kurz gefährdet, als der Franzose Aristide Begue nach seiner zweiten Null am Schießstand knapp vor dem Russen auf die Schlussrunde ging. Der Vorsprung schmolz von Meter zu Meter und im Ziel fehlten dem Franzosen dann knappe 0,4 Sek. auf den Bronzerang. Fünfter wurde der Weißrusse Sergey Bocharnikov, der von seinem Heimpublikum bei der Flower-Ceremony lautstark gefeiert wurde. In der Ergebnisliste sind bis zu Rang 16 alle mit sehr knappen Abständen innerhalb von einer Minute platziert. Darunter auch die beiden besten Deutschen, Erik Weick als 14.  und Matthias Dorfer als 16. Beide haben zwar alle Scheiben getroffen, aber in der Spur zu viel Zeit liegen gelassen. Erfreulich ist die Platzierung als bester Deutscher von Erik Weick (SV Eintracht-Frankenhain), der bei seinem ersten großen internationalen Einsatz mit einer späten Startnummer sogar nach dem finalen Schießen noch im Bereich einer Medaille lag, aber wie viele andere auch, auf der Schlussrunde seine gute Platzierung nicht halten konnte. Danilo Riethmüller wurde 35. (2:0, + 1:31,7 Min.), Lucas Fratzscher 38. (1:1, + 1:33,4 Min.) und Philipp Horn 45. (2:1, + 1:44,5 Min.). David Zobel hat sich als 69. nicht für die Verfolgung qualifiziert. Bester Österreicher wurde Sven Grosseger; mit zehn Treffern platzierte er sich als 31. 

Wolfgang Pichlers schwedisches Team räumt ab – Kein Start in der Verfolgung

Mona Brorsson (SWE) © Manzoni/NordicFocus

Nach Silber im Sprint bei den Herren ging es für Schweden mit dem Medaillenregen bei den Damen weiter. Mit zehn Treffern ist Mona Brorsson früh an die Spitze gelaufen und keine der Nachfolgenden, selbst mit fehlerfreiem Schießen, konnte noch an sie heranlaufen. Mit 37,5 Sek. Vorsprung wird Brorsson Europameisterin im Sprint vor der Russin Ekaterina Yurlova-Percht (0:1). Die Schwedin Hanna Oeberg hätte ihrer Teamkameradin zwar noch gefährlich werden können, verfehlte aber in Führung liegend zwei Scheiben und hat sich durch ihre schnelle Laufzeit in der Schlussrunde noch auf den Bronzerang gekämpft. Brorsson und Oeberg waren zu jeder Zeit Laufschnellste und befinden sich bereits in einer hervorragenden Verfassung für die Weltmeisterschaften in der Heimat in Östersund. Wolfgang Pichler ist mit seiner besten Mannschaft nach Minsk – Raubichi gereist, um im Wettkampfmodus zu bleiben. Dass seine Athleten bei jedem Wettkampf auf dem Podest stehen, scheint ein „angenehmer“ Nebeneffekt gewesen zu sein. Derzeit führen sie im Medaillenspiegel aber bei den Verfolgungswettkämpfen wird keine Medaille mehr hinzu kommen. Wie Mona Brorsson in der Pressekonferenz verlauten ließ, wird das schwedische Team bereits nach Hause reisen und sich dort weiter auf die Weltmeisterschaft in Östersund vorbereiten. 

Alle deutschen Damen für Verfolgung qualifiziert

Nadine Horchler (GER) © Manzoni/NordicFocus

Für die Verfolgung haben sich die deutschen Damen alle qualifziert, allerdings sind die Abstände nach vorne bereits so groß, dass eine Portion Glück zum Sprung in die Top-5 oder auf das Podest notwendig ist. Nadine Horchler ist mit einem Rückstand von 1.29,4 Min. als 15. (0:1) beste Deutsche. Anna Weidel startet mit einem Rückstand von 1.44,5 Min. (0:2) in die Verfolgung. Bei ihrem Weltcupeinsatz in Pokljuka hatte sie nur eine von zwanzig Scheiben verfehlt und einen zehnten Platz erreicht und vielleicht kann sie das in Minsk wiederholen und Plätze nach vorne gut machen. Janina Hettich belegte im Sprint Rang 27 (0:2, 1:56,4 Min.), Hanna Kebinger 39 (1:0, + 2.21,4 Min.), Juliane Frühwirt 51 (0:2, + 2.43,3 Min.) und Marie Heinrich (4:0, + 2.46,0 Min.).  Die Österreicherin Fabienne Hartweger erreichte mit zehn Treffern einen hervorragenden sechsten Rang.

Ergebnis Sprint Herren –> hier

Ergebnis Sprint Damen –> hier

Die Rennen werden teilweise von Eurosport oder von Eurosport 2 übertragen und sind in jedem Fall über das Datacenter der IBU zu verfolgen. Die IBU bietet auch einen Live-Stream an.

Bildergalerie