Die Erfolgsgeschichte geht weiter: Eric Frenzel und Fabian Rießle haben beim Teamsprint in Seefeld überlegen Gold gewonnen und damit den Titel aus Lahti verteidigt. Silber ging an Norwegen, Bronze an Österreich.
Frenzel erneut mit Spitzensprung, Rießle zieht mit
Den Grundstein für ihren Erfolg legten beide bereits auf der Schanze. Eric Frenzel sprang 130 Meter und setzte damit seinen Aufwärtstrend fort: „Vielleicht war der Sprung am Freitag der, der alles in eine positive Richtung gedreht hat. Für mich war heute wichtig, einen guten Probesprung zu machen, um mit Selbstvertrauen in den Wettkampf zu gehen. Das ist mir gelungen, und so konnte ich den Wettkampf genießen.“ Die gleiche Weite wie Frenzel zeigte auch Akito Watabe (JPN), so dass nach Durchgang eins Deutschland und Japan gleichauf lagen. In der zweiten Gruppe zog Rießle nach. Seine 128 Meter wurden nur noch von Franz-Josef Rehrl (AUT) getoppt, der noch einen halben Meter weiter sprang. Yoshito Watabe kam nur auf 124,5 Meter und brachte Japan damit auf den dritten Zwischenrang. Norwegens Jarl Riiber kam mit der Bergisel-Schanze erneut nicht besonders zurecht und führte Norwegen mit 123 Metern auf den vierten Platz. „Ich habe hier nie den richtigen Rhythmus gefunden. Jetzt freue ich mich auf die Schanze in Seefeld, da habe ich gute Erfahrungen gemacht,“ so Riiber nach dem Wettkampf.
Frenzel und Rießle werden Favoritenrolle gerecht
Selten stand bereits nach dem Sprungdurchgang der Favorit schon so klar fest. Zwar hatten Frenzel und Rießle beim Start zum Langlauf nur acht Sekunden Vorsprung auf die nächsten Verfolger aus Japan. Österreich folgte mit 22 Sekunden und Norwegen mit 27 Sekunden dahinter. Die auf Rang fünf liegenden Franzosen waren da bereits 1:38 Minuten zurück. Wer jedoch um die Laufstärke von Frenzel und Rießle weiß und noch dazu die besondere Beziehung zwischen Frenzel und Seefeld mit einbezieht, der konnte schon beinahe den Champagner kaltstellen. Und die beiden enttäuschten ihre Fans nicht. Routiniert spulten die beiden im Wechsel ihre Runden ab. Frenzel lief an, Rießle beendete das Rennen auf Position eins liegend. Besonders eilig hatten es die beiden dabei nicht, Team Deutschland verzeichnete insgesamt nur die sechstbeste Laufzeit. Allerdings hatten Frenzel und Rießle auf der 1,5 Kilometer kurzen Sprintstrecke ihre Gegner auch ständig im Blick und konnten sich das Rennen so einteilen, dass sie nicht in Gefahr gerieten. „Wir haben das Rennen kontrolliert. Wir sind stark gestartet, haben dann aber etwas rausgenommen, um am Ende genügend Kraft für den Sprint zu haben“, erläuterte Frenzel die deutsche Taktik.
Spannung im Kampf um Platz zwei
Hinter den Deutschen entwickelte sich dagegen ein Kampf um die Medaillen. Japan, auf Rang zwei gestartet, konnte diese Position nicht lange halten, denn Österreich und Norwegen machten vorübergehend gemeinsame Sache. „Jarl und ich haben vor dem Rennen mit den beiden Österreichern gesprochen, dass wir wenigstens versuchen wollen, die Deutschen einzuholen,“ erklärte Jan Schmid (NOR) den Plan. Der ging für die Norweger auf, wenn dafür auch hauptsächlich Jarl Riiber verantwortlich zeichnete. Denn Franz-Josef Rehrl (AUT) beendete seinerseits nach ungefähr der Hälfte des Rennens die Zusammenarbeit. „Ich konnte einige Akzente setzen und den Norwegern damit etwas wehtun“, schilderte der strahlende Bronzemedaillengewinner. „Da war Franz-Josef besser,“ bestätigte denn auch Schmid, der sich auf seinen Teamkollegen aber verlassen konnte. Schließlich ist Riiber in dieser Saison im Sprint fast ungeschlagen. „Durch die vielen Sprintsiege hatte ich Selbstvertrauen. Das macht es einfacher, die richtigen Entscheidungen zu treffen,“ so Riiber. Am Ende landete Norwegen 8,2 Sekunden hiter Deutschalnd auf dem Silberrang, Österreich kam eine Sekunde hinter Norwegen isn Ziel. Den beiden Watabe-Brüdern aus Japan blieb nach Bronze in Lahti diesmal nur der undankbare vierte Platz.
Zufriedene Gesichter auf dem Podium
Die beiden Sieger srahlten naturgemäß um die Wette. „Das ist ein sehr guter Tag für uns. Wir haben uns beide dieses Jahr auf der Schanze echt schwergetan. Dann hat Eric am Freitag richtig einen runtergezimmert. Das hat das ganze Team gepusht. Wir wussten, wenn er das kann, können wir das auch,“ sagte der überglückliche Rießle. Auch die beiden Österreicher freuten sich über die zweite Bronzemedaille der WM. Insbesondere Bernhard Gruber konnte sein Glück kaum fassen und sprach von einem Wechselbad der Gefühle: „Vor zwei Wochen hätte ich kaum zu träumen gewagt, dass ich heute überhaupt hier stehe. Und jetzt habe ich Bronze zusammen mit Franz-Josef. Das ist sehr emotional.“
Wechsel auf die Normalschanze
Für die Kombinierer ist das Abenteuer Bergisel-Schanze beendet. Für die kommenden beiden Wettkämpfe geht es direkt nach Seefeld auf die Toni-Seelos-Schanze. Am Donnerstag folgt ein Einzelwettkampf, am Samstag dann der abschließende Teamwettbewerb.
Hier findet Ihr das Ergebnis des heutigen Tages.
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