Der Fossavatn Skimarathon hat am vergangenen Wochenende die Skimarathon-Saison abgeschlossen. Derweil gab es Schlagzeilen über unzufriedene Athleten zu lesen. Zu viele Rennen im Skilanglauf-Weltcup und die Auflösung der „Rekruttlandslaget“ in Norwegen sind die Gründe.
Pedersen und Dusser gewinnen Fossavatn Skimarathon
Das letzte Rennen der Skimarathon-Saison ist am Samstag auf Island über die Bühne gegangen. Der Fossavatn Skimarathon zählt zur Worldloppet-Serie und konnte in diesem Jahr mit einigen prominenten Startern aufwarten. So sicherte sich Morten Eide Pedersen (Norwegen) den Sieg im Zielsprint des 50 Kilometer Klassik-Rennens vor dem Franzosen Alexis Jeannerod. Knapp dahinter kam 50 Kilometer Olympiasieger Iivo Niskanen (Finnland) auf Rang drei. Bester Deutscher war Vegard Brechenmacher auf Rang 16. Bei den Damen gewann Marine Dusser aus Frankreich mit mehr als zwei Minuten Vorsprung vor der Finnin Sanna Soudunsaari. Dritte wurde Caitlin Gregg aus den USA. Sie hatte sich am Donnerstag den Sieg im 25 Kilometer Skating Rennen gesichert. Der Sieg bei den Herren ging an Lokalmatador Snorri Einarsson.
Kalla und weitere Athleten für weniger Rennen
Zu viele Rennen im Weltcup, diesen Vorwurf muss sich die FIS schon längere Zeit seitens eines Teils der Athleten anhören. Nun steht man vor einer Saison mit Rekordzahl. 41 Wettbewerbe sollen die Skilangläufer vom 29. November 2019 bis 22. März 2020 bestreiten. Am einzigen freien Wochenende in diesem Zeitraum finden in vielen Nationen nationale Meisterschaften statt. „Es ist zu viel“, wird Charlotte Kalla von der schwedischen Tageszeitung Expressen zitiert. Und auch der Aktivensprecher Martti Jylhä befindet: „Mehr als 40 Rennen sind verdammt viele Wettbewerbe!“ Expressen hat nun Teile einer Befragung der Athleten veröffentlicht, an der 118 Weltcup-Starter aus 16 Nationen teilgenommen haben. Demnach finden knapp 50 Prozent der Befragten, dass es zu viele Rennen während der Weltcup-Saison gibt. Etwas mehr als 50 Prozent sind auf der anderen Seite allerdings der Meinung, dass dem nicht so ist. Als weitere Erkenntnisse kann man aus der Umfrage ablesen: Die klassische Technik soll weiterhin Bestand haben und die Athleten wünschen sich die Einführung einer Mixed-Staffel.
B-Team in Norwegen aufgelöst
Eigentlich müsste man meinen, dass es in Norwegen unzählige Kaderebenen im Skilanglauf gibt, um die zahlreichen Talente an die Spitze heranzuführen. Nun wurde aber bekannt, dass es in der kommenden Saison bei den Herren keine „Rekruttlandslaget“, also die Zwischenstufe zwischen Junioren- und Weltcupteam geben wird. Wer also den Sprung ins Allround- oder Sprintteam nicht geschafft hat und dem Juniorenalter entwachsen ist, muss selbst sehen, wie er über die Runden kommt. Davon betroffen ist unter anderem Havard Solas Taugboel. „Ich war sehr enttäuscht, als sie beschlossen hatten, die ganze Unterstützung für die zweitbesten Herren in Norwegen einzustellen“, so der immerhin Siebtplatzierte des Weltcup-Sprints in Davos vergangenen Dezember. Was Taugboel insbesondere kritisiert, ist die Kommunikation mit den Athleten, die seinen Erfahrungen nach nur unzureichend ist. So erhielt er erst am 11. April einen Anruf mit der Info, dass nur noch U23-Athleten gefördert werden. Bei den Damen haben sich sechs Läuferinnen um Shooting-Star Kristine Stavas Skistad für dieses U23-Team qualifiziert, bei den Herren fand sich kein passender Athlet.