Jarl Riiber ist derzeit nicht zu stoppen. Beim vierten Weltcup der Saison stand er zum vierten Mal ganz oben auf dem Siegerpodest. Rießle und Geiger sprinteten ums Podium. Der geplante Teamwettkampf war aufgrund zu geringer Teilnehmerzahl in einen Einzelwettkampf umgewandelt worden.
Norwegen auf der Schanze stark
Für die Kombinierer begann der Tag etwas früher als geplant. Nachdem am Vorabend der PCR aufgrund zu starken Windes abgesagt worden war, wurde dieser am Morgen nachgeholt. Auf der Schanze bot sich dabei ein schon gewohntes Bild. Ganz vorne landeten die Seriensieger der bisherigen Saison. Nachdem Jens Oftebro, der 19-jährige Shootingstar, als vorletzter Starter die mit 134 Metern bis dato größte Weite erzielt hatte, setzte der Meister noch einen drauf: Sagenhafte 143 Meter brachte Riiber ins Tal. Dies bescherte ihm 30 Sekunden Vorsprung vor seinem jungen Landsmann. „Nach Ruka habe ich sehr viel Selbstvertrauen. Ich denke nicht viel nach, sondern springe einfach. Ich denke, ich habe sogar noch mehr drauf,“ schob er gleich eine Kampfansage hinterher. Mit Joergen Graabak (5., 127,5 m, +1:38 min), Kasper Moen Flatla (9., 128,5 m, +1:47 min) und Espen Bjeornstad (10., 128 m, +1:48 min) platzierten sich drei weitere Norweger in den Top Ten.
Auch Österreich gut im Rennen
Doch auch Österreich präsentierte sich auf der Schanze stark. Allen voran Martin Fritz, der mit 132,5 Metern (+1:09 Minuten) auf dem dritten Zwischenrang landete. Dicht gefolgt von Franz-Josef Rehrl, der zwar vier Meter kürzer sprang als Fritz, aber auch eine Luke tiefer gestartet war. Daher betrug sein Rückstand auf Fritz umgerechnet nur zehn Sekunden. Auch Thomas Jöbstl als 15. und Philipp Orter als 18., letzterer punktgleich mit Rückkehrer Bernhard Gruber, waren noch im Rennen um die Top Ten.
Deutsche Adler verbessert auf der Schanze
Einen Schritt in die richtige richtige Richtung scheint das deutsche Team gemacht zu haben. Vinzenz Geiger war dabei auf der Schanze am erfolgreichsten. Seine 128 Meter reichten für den siebten Zwischenrang mit 1:40 Minuten Rückstand auf Riiber. Auch Fabian Rießle zeigte einen besseren Sprung. 122,5 Meter mit kürzerem Anlauf brachten ihn immerhin auf Rang elf (+1:49 min). „Gestern und heute waren ein Schritt nach vorne für uns,“ bilanzierte Rießle anschließend. Eric Frenzel landete zunächst auf Rang 13 (127 m, +1:57 min), Terence Weber (126,5 m) wurde Sechzehnter (+2:05 min). Einen eher durchwachsenen Durchgang erlebten dagegen die übrigen Deutschen. Insbesondere Manuel Faißt blieb mit 114 Metern (+3:02 min) als 28. deutlich hinter seinen Möglichkeiten.
Riiber mit Start-Ziel-Sieg
Während der ersten drei Runden sah das Rennen an der Spitze so aus wie schon am letzten Wochenende. Riiber baute seinen Vorsprung aus, Jens Oftebro folgte mit Abstand. Dahinter bildete sich eine starke Laufgruppe, bestehend aus Vinzenz Geiger, Fabian Rießle, Martin Fritz, Samuel Costa, Joergen Graabak und Ilkka Herola. Graabak wurde dabei erneut zum Taktiker: „Mein Plan war es in erster Linie, bei der Gruppe zu bleiben. Ich wollte auf keinen Fall zu Jens Oftebro aufschließen.“ Insbesondere Herola hatte da aber andere Pläne. Er führte die Gruppe im Wechsel mit Rießle und Geiger immer näher heran. 1,7 Kilometer vor dem Ziel hatten sich Fritz und Costa aus der Gruppe verabschiedet.
Spannender Kampf um die Podestplätze
Während Riiber ungefährdet ins Ziel lief, entbrannte während der letzten Runde ein spannender Kampf um die verbleibenden Podestplätze. Jens Oftebro war mittlerweile von der Verfolgergruppe geschluckt worden, kämpfte aber weiterhin um jeden Meter. Während Herola leicht ins Hintertreffen geriet, sprinteten schließlich zwei Norweger und zwei Deutsche um die Podestplätze. Während Graabak 0,2 Sekunden zwischen sich und seine Verfolger brachte und Zweiter wurde, setzte sich Rießle erst im Foto-Finish gegen Geiger durch. Jens Oftebro kam schließlich 1,1 Sekunden nach Geiger als Fünfter ins Ziel. Herola wurde dank der schnellsten Laufzeit Sechster.
Aufwärtstrend beim DSV
Eric Frenzel kam mit 1:09 Minuten Rückstand auf Riiber auf einen starken siebten Platz. Auch Terence Weber konnte mit Rang elf (+2:09,9 min) zufrieden sein. Und für Johannes Rydzek ging es ebenfalls deutlich nach vorn: Als 36. gestartet, wurde er dank viertbester Laufzeit 15. „Wir springen derzeit mit relativ wenig Anlauf, da werden kleine Fehler noch härter bestraft. Im Laufen passt es sehr gut. Aber zumindest habe ich jetzt einige Weltcuppunkte,“ zeigte sich der Oberstdorfer optimistisch. Manuel Faißt wurde 26., Julian Schmid sammelte als 30. den letzten Weltcuppunkt. David Mach wurde 42.
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