Alexander Bolshunov heißt der Sieger des Skiathlons der Herren über 15+15 Kilometer beim Weltcup in Lillehammer. Hans Christer Holund belegte den zweiten Platz vor Emil Iversen. Lucas Bögl wurde guter 20.
Hohes Tempo in zweiter Runde
Ungewöhnlich früh für ein Herren-Rennen im Massenstart wurde das Tempo in der zweiten 3,75 Kilometer-Runde drastisch erhöht. Über weite Strecken des Klassikteils bestimmte Iivo Niskanen das Tempo und war maßgeblich dafür verantwortlich, dass sich nach 7,5 Kilometern bereits acht Athleten absetzt hatten. Dahinter benötigte Denis Spitsov im Alleingang sechs Kilometer, um sich der Gruppe anzuschließen. Beim Skiwechsel lagen die neun Athleten 20 Sekunden vor Sjur Røthe und Martin Johnsrud Sundby, der im Sommer über Motivationsprobleme klagte und die gewohnten Trainingsumfänge nicht mehr schafft. Während vorne nach dem Wechsel auf die Skatingski die Post abging und Hans Christer Holund sich mit Emil Iversen und Alexander Bolshunov an den Fersen absetzen konnte, gelang es auch Sjur Røthe innerhalb kürzester Zeit, sich und Sundby an die Verfolgergruppe heranzulaufen. Vorne wurde das Tempo auch auf den nächsten Kilometern nie wieder langsamer: Fast immer hielt Holund das Tempo hoch, nur bei den Bonussprints holte sich Iversen die großen Punkte im Kampf gegen Johannes Høsflot Klæbo. Der zweifache Gesamtweltcup-Sieger hielt sich meistens zurück und musste auch teilweise um Anschluss kämpfen, war aber immer da, wenn es Bonuspunkte zu gewinnen gab: Im Klassikteil sammelte er jeweils 15 Punkte, im Freistilteil überquerte er immer als Vierter die Linie.
Bolshunov taktiert besser
Alles sah danach aus, als könne heute niemand dem überragend laufenden Hans Christer Holund die Stirn bieten: Der Norweger vergrößerte den Vorsprung auf die zweite Gruppe im Alleingang auf etwa eine Minute und attackierte dann auch noch in den letzten Anstieg hinein, wo Alexander Bolshunov weiter nach außen getragen wurde. Aber der Russe gab sich nicht geschlagen, zog vorbei und war auch auf der Geraden im Stadion nicht mehr einzuholen. Nach dem „misslungenen“ Auftakt in Ruka wegen starker Rückenschmerzen (dreimal Platz vier und fünf) feierte er laut jubelnd seinen ersten Saisonsieg. Hans Christer Holund wurde Zweiter vor Emil Iversen, der im Endspurt nicht mehr mithalten konnte. Johannes Høsflot Klæbo wurde im Zielsprint Vierter vor Martin Johnsrud Sundby und Sjur Røthe. Jens Burman, der im Klassischen Probleme hatte, mit der Gruppe mitzuhalten und später wie Ustiugov zeitweise versuchte, die Lücke auf Holund zuzulaufen, wurde Siebter vor Denis Spitsov und Iivo Niskanen. Sergey Ustiugov verließen am Ende die Kräfte, er wurde Zehnter.
Bögl und Rüesch in den Punkten
Lucas Bögl war auf dem schwierigen Kurs in Lillehammer der beste Deutsche. Der Bayer lag nahezu das gesamte Rennen um Platz 20, zeigte sich zu Beginn des Skatingstückes aber auch sehr weit vorne in seiner großen Gruppe ab Platz zwölf. Mit neun Sekunden Rückstad auf die sprintstärkeren Athleten, die um Platz zwölf kämpften, belegte er den guten 20. Platz und holte damit als einziger Deutscher Weltcuppunkte. Darüber konnte sich am Ende auch der beste Schweizer Jason Rüesch freuen, der beim Skiwechsel noch 35 Sekunden hinter dem Deutschen auf Platz 29 gelegen hatte. Im Ziel trennten beide nur wenige Meter, was Platz 22 für den Schweizer bedeutete. Jonas Baumann, bei Halbzeit noch bester Eidgenosse im Bereich von Bögl, landete im Ziel auf Rang 31. und verpasste die Punkte. Jonas Dobler verlor schon im Klassischen den Kontakt zu seinem Teamkollegen und beendete den Wettkampf als 42., vier Positionen vor Beda Klee, der nach 15 Kilometern noch im Bereich der Punkte gelegen hatte. Noch früher waren Andi Katz und Florian Notz zurückgefallen: Andi Katz kam als 51. ins Ziel, das Freistilspezialist Florian Notz nach längerer Krankheit gar nicht erreichte. Er wurde vom Spitzentrio einen Kilometer vor deren Zieleinlauf überrundet, nachdem er beim Skiwechsel nur zwölf Sekunden hinter Dobler und 90 Sekunden vor Andi Katz gelegen hatte. Janosch Brugger und Sebastian Eisenlauer hatten wie angekündigt auf einen Start verzichtet.