Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) hat Russland für vier Jahre für Großereignisse wie Olympische Spiele gesperrt. Grund hierfür sind manipulierte Daten aus dem Moskauer Kontrolllabor.
Streit um manipulierte Daten
Die WADA hat entschieden. Russland wird für vier Jahre von allen internationalen Sportgroßereignissen ausgeschlossen. Grundlage hierfür war eine Empfehlung der unabhängigen Prüfkommission CRC, die sich auf manipulierte Daten aus dem Moskauer Kontrolllabor beruft, das in den Dopingskandal zwischen 2012 und 2015 verstrickt sein soll. Forensische Untersuchungen durch WADA-Experten hatten ergeben, dass Daten zu 145 mutmaßlichen Doping-Fällen gefälscht oder gelöscht wurden. Der Nachweis erfolgte mithilfe einer Daten-Kopie, die der WADA 2017 von einem Whistleblower zugespielt wurde. Der Entscheidung der WADA zufolge wäre Russland bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio und 2022 in Peking nicht teilnahmeberechtigt. Russische Sportler dürfen aber sehr wahrscheinlich unter bestimmten Voraussetzungen als neutrale Athleten ohne Nationalflagge an den Start gehen.
Välbe: „Ich weiß nicht, was ich sagen soll“
„Das sind sehr traurige Nachrichten, ich weiß nicht, was ich sagen soll. Es ist nicht mehr Sache des Verbandes, sich für unsere Rechte einzusetzen, an erster Stelle steht nun die RUSADA und ihr Aufsichtsrat, und natürlich unser Nationales Olympisches Komitee. Es ist klar, dass wir nicht aufgeben dürfen. Wir müssen den ganzen Weg gehen. Das ist nicht der richtige Weg, um mit dem Schicksal von Athleten umzugehen, die nichts damit zu tun haben“, sagte Elena Välbe, Präsidentin des russischen Skiverbandes gegenüber RIA Novosti. Der Parlamentsabgeordnete Dmitri Swischtschow vom Sportausschuss der Staatsduma hat inzwischen erklärt, dass Russland die Strafen beim Internationalen Sportgerichtshof (CAS) in Lausanne anfechten werde. Trotz ihrer eigenen Suspendierung schlug man seitens der RUSADA (russische Anti-Doping-Agentur) deutlich versöhnlichere Worte an. Beteuerungen von Sportfunktionären zum Trotz habe sich im Umgang mit Doping in Russland nichts grundlegend geändert in den vergangenen Jahren, sagte die Vize-Chefin der RUSADA, Margarita Pachnozkaja, der ARD. Die WADA-Entscheidung sollte der russischen Sportpolitik Anlass zum Nachdenken geben.
Quellen: sport.sky.de, tagesschau.de