Biathlon Weltcup Hochfilzen: Deutsche Herrenstaffel verpasst Sieg denkbar knapp

Philipp Horn (GER), Johannes Kuehn (GER), Arnd Peiffer (GER), Benedikt Doll (GER), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Philipp Horn hat als Startläufer der deutschen Herrenstaffel seine Sache sehr gut gemacht, Johannes Kühn brachte die Staffel in Führung, Arnd Peiffer baute den Vorsprung aus und Benedikt Doll musste sich im Zielsprint dem Norweger Johannes Thingnes Boe geschlagen geben. Norwegen gewinnt mit einem Wimpernschlag vor Deutschland und Frankreich wird mit deutlichem Rückstand Dritter.

J. T. Boe holt Sieg für Norwegen im Zielsprint

Johannes Thingnes Boe (NOR), Benedikt Doll (GER) © Nico Manzoni/NordicFocus

Die Norweger Johannes Dale, Erlend Bjoentegaard, Tarjei Boe und Johannes Thingnes Boe gewinnen mit einer Strafrunde und sieben Nachladern auch den zweiten Staffelwettkampf der Saison mit knappem Vorsprung von 2,0 Sek. vor Deutschland und Frankreich mit Antonin Guigonnat, Emilien Jacquelin, Fabien Claude und Quentin Fillon Maillet (1 Strafrunde/8 Nachlader). Der junge Johannes Dale kam als Startläufer bei beiden Schießeinlagen ohne Nachlader durch und übergab in Führung liegend an Erlend Bjoentegaard, der liegend mit den drei Nachladern nicht alle Scheiben abräumte und in die Strafrunde musste. Er schickte Tarjei Boe an siebter Position ins Rennen mit nahezu einer Minute Rückstand und zu diesem Zeitpunkt sah es nicht danach aus, als würden die Norweger das Rennen für sich entscheiden können. Aber es sollte anders kommen. Mit zwei sauberen Null-Serien führte Tarjei Boe sein Team wieder in Schlagdistanz und schickte Johannes Thingnes Boe mit 43,0 Sek. Rückstand hinter Benedikt Doll ins Rennen.

Deutsches Team mit großartiger Leistung

Philipp Horn (GER), Benedikt Doll (GER), Johannes Kuehn (GER), Arnd Peiffer (GER) © Nico Manzoni/NordicFocus

Im letzten Wettkampf gelang dem deutschen Herrenteam mit Philipp Horn, Johannes Kühn, Arnd Peiffer und Benedikt Doll das ersehnte Podest. Mit Kampfgeist und Siegeswillen, aber auch mit der nötigen Konzentration und einer kleinen Portion Glück zum richtigen Zeitpunkt haben sie im Team bewiesen, dass sie sehr wohl konkurrenzfähig sind. Philipp Horn der für den erkrankten Erik Lesser als Startläufer kurzfristig ins Team berufen wurde, benötigte zwar liegend und auch stehend zwei Nachlader, ging an achter Position mit 21 Sek. Rückstand auf seine Schlussrunde, holte Meter für Meter auf und schickte Johannes Kühn mit nur 19,5 Sek. Rückstand an zweiter Position hinter Norwegen ins Rennen. Auch Kühn arbeitete sauber am Schießstand, kam ohne Nachlader aus und ging bereits aus dem Schießstand raus an dem in Führung liegenden Kanadier vorbei. Mit Laufbestzeit in seinem Leg wechselte er in Führung liegend mit 21,3 Sek. Vorsprung auf Arnd Peiffer, hinter ihm Frankreich und Kanada. Peiffer blieb auch nach dem liegenden Anschlag in Führung, und räumte auch stehend mit seiner Staffelerfahrung alle Scheiben ohne Nachlader ab. Aber der Norweger Tarjei Boe holte auf, während die Verfolger aus Frankreich und auch die Russen in die Strafrunde mussten. Der Schlussläufer des deutschen Teams Benedikt Doll bekam von Arnd Peiffer 43 Sek. Vorsprung auf den Weg, hinter ihm der norwegische Dominator Johannes Thingnes Boe,  Christian Gow aus Kanada, dessen Team sich überraschender Weise ganz vorne hielt und der Franzose Quentin Fillon Maillet. Im liegenden Anschlag räumte Doll alle Scheiben ohne Nachlader ab und Johannes Thingnes Boe musste riskieren, versenkte auch alle fünf Scheiben ohne Nachlader. Der Vorsprung von Doll auf J. T. Boe war minimal auf 36,5 Sek. gesunken und ein spannendes Stehendschießen folgte. Benedikt Doll verfehlte die letzte Scheibe und versenkte sie erst mit dem zweiten Nachlader, aber auch Johannes Thingnes Boe hatte etwas Mühe. Auch bei ihm fiel die letzte Scheibe erst nach dem zweiten Nachlader, aber er war schneller am Schießstand und der Vorsprung, mit dem Doll auf die Schlussrunde ging, war auf 13,8 Sek. gesunken. Eigentlich ein gutes Polster, nicht aber wenn ein Johannes Thingnes Boe auf den letzten 2,5 km hinter einem her ist. Doll holte alles aus sich heraus, aber der Norweger schloss die Lücke, war an den Skienden des Deutschen und aus dem Tunnel zur leicht ansteigenden Zielanfahrt ging er aus dem Windschatten an Doll vorbei und holte auf den letzten Metern mit 2,0 Sek. Vorsprung den Sieg für sein Team, den zweiten Sieg im zweiten Staffelwettkampf der Saison. 

Ergebnis Staffel Herren

Bildergalerie