Langlauf Weltcup Planica: Van der Graaff/Fähndrich holen Teamsprint-Podium

Nadine Faehndrich (SUI), Laurien Van Der Graaf (SUI), (l-r) © Modica/NordicFocus

Laurien van der Graaff und Nadine Fähndrich sicherten sich im Teamsprint bei nassem Neuschnee den dritten Platz. Schweden feierte einen Doppelsieg bei den Damen, Norwegen bei den Herren.

Schweiz im Kampf mit den Besten

Jonna Sundling (SWE), Stina Nilsson (SWE), Linn Svahn (SWE), Maja Dahlqvist (SWE), (l-r) © Modica/NordicFocus

Mit sechs Siegen aus den letzten sieben Weltcup-Teamsprints gingen die Schwedinnen als klare Favoritinnen in das durch Wetterkapriolen sehr schwierige Rennen. Schweden I wurde von Stina Nilsson und Jonna Sundling repräsentiert, die gestern Platz eins und zwei belegten, für Schweden II wollten die beiden Sturzopfer Maja Dahlqvist und Linn Svahn Wiedergutmachung leisten. Als größte Konkurrentinnen galten die Norwegerinnen Maiken Caspersen Falla und Ane Appelkvist Stenseth, die allerdings diesmal nicht Falla als Schlussläuferin aufstellten. Durch die schweren Bedingungen, nachdem während der Halbfinals der starke Regen in Schnee überging, war das Tempo lange Zeit gering: Der Schnee war tief, die Sicht schlecht und dann brach auch noch ein luftgefüllter Torbogen unter den Schneemassen zusammen, der aber wieder aufgerichtet werden konnte, bis die Damen das nächste Mal vorbeikamen. Erst in der fünften von sechs Runden wurde das Tempo deutlich erhöht, so dass auch die deutschen Teams Hennig/Carl (GER II) und Gimmler/Krehl (GER I) dem Tempo Tribut zollen mussten, nachdem gerade das Distanz-Duo Katharina Hennig und Victoria Carl sehr gut mitgehalten und teilweise Führungsarbeit verrichtet hatte. Unter der Tempoarbeit von Stina Nilsson konnten sich beide Schwedinnen sowie Norwegen I absetzen und ihren Schlussläuferinnen einen Vorsprung mit auf die letzte Runde geben. Aber Nadine Fähndrich gab nicht auf und ihr gelang es, das Schweizer Team zusammen mit Julia Kern (im Team mit Sophie Caldwell) wieder heranzuführen, während die gestrige Siegerin Jonna Sundling vorn allein für das Tempo verantwortlich war. Schließlich versuchte Nadine Fähndrich die Schwedin anzugreifen, aber auch Linn Svahn attackierte und war nicht mehr einzuholen. Mit Wut im Bauch nach dem Malheur von gestern überquerte sie als Siegerin die Ziellinie und fiel Maja Dahlqvist in die Arme. „Das ist sehr schön, hier zu gewinnen. Maja hat eine gute Serie im Teamsprint und wir haben das fortgesetzt“, meinte Linn Svahn und Maja Dahlqvist fügte hinzu: „Ich bin sehr glücklich, das war ein schönes Weihnachtsgeschenk!“ Im Kampf um Platz zwei zwischen Schweden und der Schweiz wurde es noch richtig eng, aber Nadine Fähndrich musste sich Jonna Sundling knapp geschlagen geben. Dennoch bedeutete das einen erstklassigen dritten Platz für Laurien van der Graaff und Nadine Fähndrich, die mit einem versöhnlichen Gefühl in die Weihnachtspause gehen. „Ich bin froh, dass es nach ein paar 4. und 5. Plätzen endlich geklappt hat“, erklärte Laurien van der Graaff. „Als ich als Fünfte an Nadine übergab, war ich sehr zuversichtlich, dass sie es schaffen würde.“ Norwegens Stenseth hatte am Ende keine Chance mehr, um den Sieg mitzukämpfen und belegte den vierten Platz vor den USA. Team Deutschland II mit Hennig/Carl überquerte als Siebte die Linie, Deutschland I mit Gimmler/Krehl wurde nach Sturzpech auf den letzten Platz im Finale (Gesamtrang 10) durchgereicht.

Deutsche Herren chancenlos im Halbfinale bei Schneefall

Sebastian Eisenlauer (GER), Janosch Brugger (GER), (l-r) © Modica/NordicFocus

Das deutsche Herren-Duo Sebastian Eisenlauer und Janosch Brugger musste im Halbfinale die Segel streichen. Platz eins oder zwei wäre Pflicht zum Weiterkommen gewesen, was ihnen aber im Endspurt nicht gelang. Über die Zeit hatten sie als Siebter und damit Letzter der Spitzengruppe keinerlei Chance, weil nach Ende des ersten Halbfinals der Regen in nassen Schnee überging und der zweite Lauf so 90 Sekunden langsamer war. „Es war viel schwerer als gestern und nicht so schön zu gleiten“, meinte der Norweger Erik Valnes schon nach dem ersten Halbfinale. Mit Russland I und Schweden I gab es weitere prominente Wetter-Opfer.

Norweger gewinnen Herren-Finale

Erik Valnes (NOR) © Modica/NordicFocus

Im ausgedünnten Herrenfeld waren die Norweger Sindre Bjørnestad Skar und Erik Valnes (NOR I) und Gjøran Tefre und Håvard Solås Taugbøl (NOR II) sowie die Frankreich I mit Richard Jouve und Lucas Chanavat die Favoriten, Italien konnte man wegen Startläufer Stefan Zelger trotz eines starken Federico Pellegrino nur als Außenseiter zählen. Auch bei den Herren wurde erst zwei Runden vor Schluss durch Gjøran Tefre das Tempo maßgeblich erhöht. Sindre Skar und Richard Jouve gingen mit und kurz vor dem Wechsel versuchte Skar eine Lücke zu reißen, was ihm aber nicht gelang. Die Schlussläufer mussten für die Entscheidung sorgen, was Erik Valnes auch direkt nach dem Wechsel versuchte. Gemeinsam mit Taugbøl, Lucas Chanavat und Joni Mäki riss er eine Lücke zu den anderen Teams, die vom Schweizer Schlussläufer Jovian Hediger (im Team mit Roman Furger) angeführt wurden. Lucas Chanavat attackierte auf dem Weg zum Stadion, aber in Sichtweite der Zielgeraden ging ihm die Kraft aus und Erik Valnes stürmte vorbei zum Sieg für Norwegen I. „Das war ein herausfordernder Tag, ganz anders als gestern. Aber es ist für alle gleich und man kann nur sein Bestes geben“, meinte Sindre Skar. „Es war ein enges Rennen und bei dem Wetter ist es schwer, alleine vorne zu sein. Ich habe es probiert, aber es war schwer. Aber Erik war der Beste im Zielsprint.“ Taugbøl sorgte für einen norwegischen Doppelsieg und sogar Joni Mäki überquerte noch vor dem Franzosen die Ziellinie. Rang fünf ging an Italien vor den Schweizern Roman Furger und Jovian Hediger.

 

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=> Ergebnis Teamsprint Herren

 

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