Sebastian Eisenlauer hat den besten Sprint seit langer Zeit abgeliefert und sein Viertelfinale bestimmt. Im Halbfinale geriet er zwischen die Fronten der Gesamtwertung, ist aber dennoch sehr zufrieden – wie auch Antonia Fräbel und Katharina Hennig. Lest hier, was sie und der Bundestrainer zur vorletzten Tour-Etappe sagten….
Anamarija Lampic (SLO)
Wir hatten heute tolle Ski und es war einfach ein sehr guter Tag. Vor der Tour hätte ich nie gedachte, dass ich so gut bin und zweimal gewinne. Gestern war ein harter Tag, aber die Tour de Ski hat mich gepackt. Natürlich bedeuten mir die Siege viel und auch für Slowenien, weil Skilanglauf nicht zu den beliebtesten Sportarten gehört – aber ich hoffe, das wird sich ändern. Morgen muss ich es nur bis zum Anstieg schaffen, dann laufe ich mein eigenes Tempo.
Astrid Uhrenholdt Jacobsen (NOR)
Morgen wird das sicher ein harter Kampf – vor allem mit mir selbst. Jetzt gegen Ende der Tour ist jeder Tag weniger vorhersagbar.
Ich denke, die Menschen wollen eine Vielzahl an Nationen auf dem Podium zu haben. Ich komme aus einer starken Nation, die normalerweise Athleten auf das Podium bringt, aber in den letzten Tagen haben es auch einige andere Läuferinnen mit anderen Qualitäten geschafft und ich denke, es ist gut, dass jeder sieht, dass es noch möglich ist.
Jessie Diggins (USA)
Für mich ist es einfach schön, einen so guten Tag zu haben. Es war eine harte Tour mit viel Auf und Ab und einigen Schwierigkeiten. Und wenn du dann einen guten Tag hast, zeigt das, dass du es immer noch kannst. Heute hat es sich unglaublich gut angefühlt, Selbstvertrauen zu haben und gute Ski. Für morgen werde ich heute einfach genug essen und schlafen und dann so schnell wie möglich laufen, das ist alles.
Peter Schlickenrieder (GER)
…über Katharina Hennig in der Weltspitze:Für mich hört sich das sehr gut an, aber man sieht an ihrer Aussage, dass sie es natürlich erst noch begreifen muss, dass sie es kann. Sie ist noch jung, da braucht es schon ein bisschen, bis man das für sich verinnerlicht. Da wird es auch noch drei, vier Rennen brauchen und noch eine Wiederholung solcher Ergebnisse, dass man das wirklich im Selbstbewusstsein verankert: ‚Ich kann es, ich will es und gehe sogar noch einen Schritt nach vorne!‘ Ich war nicht total überrascht, weil ich gesehen habe, wie sie die Rennen vorher angegangen ist: Sie hat nicht versucht, ihren zehnten Platz zu sichern sondern sie hat versucht, nach vorne zu kämpfen. Sie hat aktiv Rennen gestaltet in diesen ersten Rennen der Tour de Ski und das zeigt schon, dass man was drauf hat, dass man ein gewisses Selbstbewusstsein hat. Wo jemand anders vielleicht sagt: ‚Hoffentlich halt ich den zehnten Platz!‘, hat sie gesagt: ‚Ich will nach vorne!‘ und dass das sich dann irgendwann auszahlt, hat man gestern gesehen. Dass es dann gleich der dritte Rang wird, ist wegen der Umstände, dass es viele Stürze gab und ein paar Favoriten gehakelt haben. Da muss vieles dazu passen, das Material war perfekt, darum sage ich, man darf nicht erwarten, dass jedes Wochenende so eine Platzierung kommt. Das ist jetzt schon sehr ein Ausreißer nach oben. Wenn wir uns konstant bei Platz 8-10 einreihen, wäre das ein deutlicher Sprung im Vergleich zum letzten Jahr. Wir sind früher dran, haben gewisse Dinge gelernt, aber wir haben natürlich auch noch Schwächen im gesamten Team.
…über Katharina Hennigs Chancen im heutigen Sprint: Heute ist einiges drin, weil es genau ihre Strecke ist. Wir haben auch gestern gesehen, was ihre Stärken sind: Es ist die Abfahrt, die Lücken zu nutzen, innen reinzugehen und an den Stellen zu überholen, wo man überholen muss. Von daher glaube ich, dass noch einiges möglich ist. Es kommt auch drauf an, wie gut sie gestern verarbeitet hat, kann sie das ablegen oder ob es ihr noch im Kopf rumspukt. Denn auf der Zielgerade gewinnt die stärkste Psyche. (Quelle: zdf)
Antonia Fräbel (GER)
…über ihre heutige Leistung:Ich habe einen kleinen taktischen Fehler gemacht. Es war ja heute mein erstes Viertelfinale, darum bin ich erstmal happy, dass ich das geschafft habe. Bis dahin ist der Plan aufgegangen und dann habe ich nicht damit gerechnet, dass mir die Kurve so zugemacht wird. Aber ich bin trotzdem zufrieden.
…über die Tour de Ski:Ich bin halb und halb zufrieden mit der Tour. Am Anfang lief es gar nicht, ein paar Stürze und da waren ja auch viele Skatingrennen und das liegt mir nicht ganz so. Aber gerade mit dem Verfolger in Toblach war ich sehr zufrieden und heute auf jeden Fall auch.
…über Katharina Hennigs Podium:Das bedeutet unglaublich viel. Ich habe mich mega gefreut. Ich habe es gesehen, als ich über die Ziellinie gelaufen bin, da haben sie es gerade eingeblendet, und ich musste erstmal weinen vor Freude. Wir sind auch Zimmerkolleginnen und sehr enge Freundinnen, deswegen freut es mich umso mehr. Für den deutschen Langlauf ist es auf jeden Fall sehr wichtig. (Quelle: zdf)
Katharina Hennig (GER)
..über den heutigen Sprint: Ich habe es immer noch nicht realisiert, aber es war zumindest kein Traum. Ich habe versucht, die Motivation mitzunehmen. Das war ein typischer Sprint für mich. Es war mein bester Prolog bisher und im Viertelfinale habe ich versucht, das so umzusetzen, wie ich es gesagt bekommen habe. Ich muss taktisch noch dazulernen und das werden wir jetzt angehen. Ich hätte es noch schaffen können, aber im Zielsprint war dann plötzlich mein unmittelbarer Windschatten weg und dann konnte ich mich nicht mehr ganz ransaugen und es hat nicht mehr gereicht. Aber die Zeit war doch ganz gut.
..über die Nachwirkungen von gestern:Mich haben gestern ganz viele liebe Nachrichten erreicht, dafür wollte ich mich nochmal bei allen bedanken. Ich habe schon gemerkt, dass das war ausgelöst hat und ich war ganz gerührt.
…über die Alpe Cermis: Es wird sehr hart, aber ich freu mich drauf. (Quelle: zdf)
Peter Schlickenrieder (GER)
…über Katha Hennigs aktuell 10. Platz in der Tour de Ski:Das ist ein sehr gutes Ergebnis, das ist das, was wir als Ziel ausgegeben haben, sich konstant unter die Top10 zu positionieren und wenn hier der Anfang schon gemacht wird, würde mich das freuen.
…über den Ausgang des Sprints: Für Katharina Hennig und Sebastian Eisenlauer wäre wohl mehr drin gewesen, wenn sie frischer gewesen wären und auf der Zielgeraden, das Kraft-Doppelstock-Thema, wenn wir da besser wären.
…und sein vorgezogenes Fazit der Tour de Ski: Ich denke, wir haben hier einen großen Schritt geschafft, wir haben uns mit den Athleten deutlich nach vorne positioniert. Ob das nun Jonas Dobler war mit seinem Top10 Ergebnis, ob das nun Lucas Bögl war, der sein bestes Karriereergebnis gemacht hat, oder Katharina Hennig mit dem Podiumsplatz und Top10 Plätzen, oder Antonia Fräbel, die wieder in die Punkte gelaufen ist, oder Sebastian Eisenlauer, der hier das Viertelfinale geschafft hat und dort eine tolle taktische Leistung gezeigt hat. Von daher kann man sagen, es ist nicht nur auf wenige Schultern verteilt, es ist schon ein Ruck in der Mannschaft, der hier jetzt den nächsten Step einläutet und jetzt muss man halt net euphorisch werden. Wir wissen, wir haben hart gearbeitet, aber genauso müssen wir jetzt weiterarbeiten. Am Ende des Tages machen wir Leistungssport und dann zählt das Ergebnis. Aber ich denke, man darf sich nicht verleiten lassen, nur über das Ergebnis nachzudenken. Auch das bearbeiten wir täglich mit den Athleten, es geht darum von Schritt zu Schritt, von Doppelstockschub bis Skatingschritt jeden einzelnen Schritt zu durchdenken und wenn man sich darauf konzentrieren kann, dann kommt automatisch ein gutes Ergebnis. Wenn ich aber vom ersten meter denke, was als Ergebnis zum Schluss rauskommt, dann wird es nicht funktionieren. Das ist die große Kunst, dass man im Hier und Jetzt und dem Moment lebt und den auch bestmöglich gestaltet. Dann wird das, was in der Zukunft liegt, auch gut werden. (Quelle: zdf)
Teresa Stadlober (AUT)
Es ist wahr geworden und eine kleine Sensation, dass ich die Qualifikation im Sprint geschafft habe. Ich freue mich sehr, denn nach dem gestrigen Rennen war ich wirklich enttäuscht, und habe heute versucht, meine gute Form in diesen Sprint um zu legen. Im meinem Heat lief ich gut mit und konnte sogar bis zum Schluss noch mitfighten. Somit sind die Blessuren vom gestrigen Sturz nicht mehr so schmerzhaft.
Lisa Unterweger (AUT)
Leider schaffte ich heute die Qualifikation nicht, da mein Körper aufgrund der Anstrengungen nicht mehr mitspielte. Die Tour hat Spuren hinterlassen und schweren Herzen werde ich morgen nicht mehr am Start sein um den Körper nicht noch mehr zu schaden.
Dario Cologna (SUI)
Verglichen mit dem letzten Jahr ist der Husten eigentlich kein Thema. Die ersten drei In der Gesamtwertung sind weg, aber dahinter ist alles möglich. (Quelle: nzz.ch)