Biathlon Weltcup Ruhpolding: Benedikt Doll wird Sprintdritter bei französischem Doppelerfolg

Martin Fourcade (FRA), Quentin Fillon Maillet (FRA), Benedikt Doll (GER) © Tumashov/NordicFocus

Martin Fourcade gewinnt den Sprint in Ruhpolding vor Quentin Fillon-Maillet und Benedikt Doll wird Dritter. Alle deutschen Starter laufen in die Punkteränge und Philipp Nawrath knackt im ersten Weltcuprennen der Saison die WM-Qualifikation.

Martin Fourcade gewinnt dritten Einzelbewerb in Folge

Martin Fourcade (FRA) © Manzoni/NordicFocus

In Abwesenheit von Johannes Thingnes Boe holt sich Martin Fourcade einen Sieg nach dem anderen. Nach dem Sprint und dem Massenstart in Oberhof gewinnt er auch den Sprint in Ruhpolding, baut seine Führung im Gesamtweltcup aus und bleibt weiterhin im gelben Trikot. Fourcade ging bei 111 Startern mit der frühen Startnummer 18 ins Rennen, absolvierte zwei saubere Schießeinlagen und setzte sich früh an die Spitze des Feldes mit 3,1  Sek. Vorsprung vor seinen Teamkollegen Quentin Fillon-Maillet. Der war vor ihm ebenfalls fehlerfrei durchgekommen, läuferisch sogar knapp vor Fourcade, verbrachte aber etwas mehr Zeit am Schießstand. Bei perfekten Bedingungen ohne jeglichen Windeinfluss war ein perfektes Schießen Grundlage für eine gute Platzierung. Benedikt Doll hat alle zehn Scheiben getroffen und sich nur 8,9 Sek. hinter Fillon-Maillet als Dritter auf dem Podest platziert.  Vierter wurde der Norweger Vetle Sjastaad Christiansen, vor den beiden Franzosen Simon Desthieux und Fabien Claude, die zeitgleich als Fünfte ins Ziel kamen. 

Philipp Nawrath knackt WM-Norm

Philipp Nawrath (GER) © Manzoni/NordicFocus

Der 26jährige Nesselwanger Philipp Nawrath, zuletzt erfolgreich im IBU Cup, war mit der späten Nummer 77 ins Rennen gestartet, ließ nach fünf Treffern im Liegen eine schnelle und fehlerfreie Serie im Stehen folgen und ging mit nur 1,5 Sek. Rückstand auf die Führung auf seine Schlussrunde. Obwohl er die Zeiten von den Betreuern zugerufen bekam und die Anstiege hinaufgebrüllt wurde, fehlten am Ende ein paar Körner. Die erste Runde lief er nur 1,5 Sek. hinter dem Schnellsten, aber in der letzten Runde konnte er nichts mehr gut machen. Ins Ziel kam er auf Rang sieben mit 24,6 Sek. Rückstand. Insgesamt sind die Ränge vier bis zehn nur wenige Sekunden voneinander entfernt und wäre Nawrath zwei, drei Sekunden schneller gewesen, hätte es auch Platz vier werden können. Er hat dennoch in seinem ersten Weltcuprennen der Saison die WM-Norm geknackt und rechtfertigte damit seine Nominierung. Nach dem Rennen sagte eine strahlender Philipp Nawrath: „Das ist meine Heimstrecke, mein Heimrennen, ich war sehr motiviert hier zu laufen, man versucht die Anfeuerungen und die Stimmung in positive Energie umzuwandeln“, was ihm offensichtlich gut gelungen ist. Dass er bisher in der sogenannten zweiten Liga startete, sieht er nicht als Schande. „Man weiß, wenn man dort gut dabei ist, kann man auch im Weltcup gute Ergebnisse liefern.“

Philipp Nawrath im Interview

Alle deutschen Herren laufen in die Punkteränge

Johannes Kuehn (GER) © Manzoni/NordicFocus

Zwei Plätze hinter Philipp Nawrath, auf Rang neun (+ 32,0 Sek.), reihte sich Johannes Kühn ein. Liegend kam der Drittplatzierte im Sprint von Oberhof fehlerfrei durch und stehend verfehlte der berühmte letzte Schuss sein Ziel. Roman Rees, ebenfalls zuletzt mit guten Ergebnissen im IBU Cup unterwegs, blieb beide Mal am Schießstand fehlerfrei und wurde mit 58,5 Sek. Rückstand 19. Der Weltmeister Arnd Peiffer vermasselte sich eine bessere Platzierung nach dem fehlerfreien Liegendanschlag mit zwei Fehlschüssen im Stehen. Mit 1:05,0 Min. Rückstand überquerte er als 22. die Ziellinie und war total unzufrieden mit sich selbst. „Der Faktor Mensch war das Problem im stehenden Anschlag“, erklärte er nach dem Rennen, „ich habe unsauber geschossen und ärgere mich natürlich.“ Auch Philipp Horn, der in Oberhof mit seinem sechsten Rang im Massenstart die WM-Quali bereits erfüllte, verfehlte liegend die letzte und stehend die erste Scheibe und wurde mit 1:09,5 Min. Rückstand 24. „Ich habe versucht den Schwung von letzter Woche mitzunehmen, das ist mir auf der Strecke gut gelungen, aber am Schießstand darf man sich in Ruhpolding einfach keinen Fehler erlauben. Die Gefahr von Leichtsinnsfehlern ist sehr groß, man muss voll fokussiert sein“, war seine Erkenntnis nach dem Rennen. Außer dass alle deutsche Herren in die Punkteränge gelaufen sind, haben sie sich alle für die Verfolgung am Sonntag aus durchaus aussichtsreichen Positionen qualifiziert.

Norwegen und Frankreich – die dominierenden Nationen im Biathlon

Martin Fourcade (FRA), Quentin Fillon Maillet (FRA), Fabien Claude (FRA) © Tumashov/NordicFocus

Dass Norwegen und Frankreich die derzeit dominierenden Nationen im Biathlon sind hat heute nur Frankreich bestätigt. Mit Doppelpodest von Martin Fourcade und Quentin Fillon-Maillet sowie Simon Desthieux und Fabien Claude zeitgleich auf dem fünften Rang ist von den Norwegern nur Vetle Sjastaad Christiansen in die Top-10 gelaufen. Erlend Bjoentegaard wurde 20., Johannes Dale 27. und Tarjei Boe lieferte in Abwesenheit seines Bruders, der zwischenzeitlich Vater eines Sohnes namens Gustav wurde, kein Top-Ergebnis mehr. Schon in den beiden Einzelbewerben in Oberhof lag er jenseits der zwanzig und heute belegte er den 28. Platz. In der Verfolgung am Sonntag werden alle am Start sein. Nicht die Österreicher: sie waren zwar heute komplett am Start, aber nur Julian Eberhard (18.), Dominik Landertinger (38.) und Felix Leitner (49.) haben sich für die Verfolgung qualifziert, nicht jedoch David Komatz, Simon Eder und Tobias Eberhard. Aus der Schweiz haben Benjamin Weger (33.), Serafin Wiestner (42.) und Mario Dolder (57.) die Verfolgung am Sonntag erreicht; Joscha Burkhalter und Jeremy Finello nicht.

Die Pressekonferenz

Ergebnis Sprint Herren

Das weitere Programm in Ruhpolding findet Ihr hier

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