Biathlon Weltcup Ruhpolding: Vierter Staffelsieg der Norwegerinnen

Karoline Offigstad Knotten (NOR), Ingrid Landmark Tandrevold (NOR), Tiril Eckhoff (NOR), Marte Olsbu Roeiseland (NOR) © Tumashov/NordicFocus

Nach einer grandiosen Aufholjagd gewinnen die Norwegerinnen vor 16.500 Zuschauern auch das vierte Staffelrennen der Saison über 4 x 6 km. Das deutsche Quartett läuft nach Pannen, einem Sturz und zwei Strafrunden noch auf Rang vier und verfehlt damit auch beim zweiten Heimweltcup das Podest nur knapp hinter den erneut starken Schweizerinnen.

Die Norwegerinnen laufen von Sieg zu Sieg

Elisa Gasparin (SUI), Selina Gasparin (SUI), Aita Gasparin (SUI), Lena Haecki (SUI) © Tumashov/NordicFocus

Das norwegische Staffelteam mit Karoline Offigstadt Knotten, Ingrid Landmark Tandrevold, Tiril Eckhoff und Marte Olsbu Roeiseland gewinnen nach den Staffeln von Östersund, Hochfilzen und Oberhof auch die Staffel in Ruhpolding. Mit insgesamt neun Nachladern kommt Marte Olsbu Roeiseland 10,7 Sek. vor der Schlussläuferin des französischen Teams Justine Braisaz ins Ziel. Sie und Julia Simon, Anais Bescond sowie Celia Aymonier benötigten acht Nachlader. Die Schweiz mit Elisa Gasparin, Selina Gasparin, Aita Gasparin und Lena Haecki belegen nach vier Nachladern mit einem Rückstand von 20,7 Sek. auf die Siegerin Rang drei. Für die deutschen Damen in der Besetzung Karolin Horchler, Franziska Preuss, Vanessa Hinz und Denise Herrmann bleibt wie in Oberhof nur der undankbare vierte Platz mit 11 Sek. Rückstand auf das Podest. Fünfte werden die Schwedinnen Anna Magnusson, Linn Persson, Mona Brorsson und Hanna Oeberg vor der Ukraine und Italien. Auch in schwierigen Situationen können sich die Norwegerinnen auf ihr Können und ihre Erfahrung verlassen. Beim ersten Wechsel lagen sie nach insgesamt drei Nachladern ihrer Startläuferin K. Offigstadt Knotten mit einer Minute Rückstand auf Rang 16 und die mitfavorisierten Schwedinnen nach ebenfalls drei Nachladern auf Rang 19. Ingrid Landmark Tandrevold führte ihre Staffel wieder in Schlagdistanz und Tiril Eckhoff war beim Wechsel bis auf 2,9 Sek. an die führenden Französinnen herangelaufen. Marte Olsbu Roeiseland kam als erste zum entscheidenden Schießen, traf mit dem ersten Nachlader die verfehlte Scheibe und machte sich als Führende auf ihre Schlussrunde. Justine Braisaz war nach einem Nachlader erste Verfolgerin und dicht hinter ihr die Schweizerin Lena Haecki, die im entscheidenden Schießen fehlerfrei blieb. 

Dritte Podestplatzierung der Schweizer Damenstaffel

Elisa Gasparin (SUI), Selina Gasparin (SUI), Aita Gasparin (SUI), Lena Haecki (SUI) © Tumashov/NordicFocus

Nach den Norwegerinnen ist die Damenstaffel der Schweiz in dieser Saison am beständigsten. Wenn es auch in den Einzelbewerben bisher noch nicht ganz nach vorne reichte, im Team muss mit den drei Gasparin-Schwestern zusammen mit Lena Haecki gerechnet werden. In der Gesamtwertung liegen sie derzeit mit 50 Punkten hinter Norwegen und sind Mitfavorit auf eine Medaille bei den Weltmeisterschaften in Antholz. Zwischendurch sah es auch für das Team aus Österreich mit Julia Schwaighofer, Katharina Innerhofer, Christina Rieder und Lisa Theresa Hauser nach einer Podestplatzierung aus, als Katharina Innerhofer in Führung liegend zum stehenden Anschlag kam. Auch nach dem dritten Nachlader wollte die letzte Scheibe nicht fallen und sie kassierte eine Strafrunde. Am Ende brachte Lisa Theresa Hauser ihre Staffel auf Rang acht ins Ziel.

Deutsche Staffel wieder knapp am Podest vorbei

Vanessa Hinz (GER), Denise Herrmann (GER) © Tumashov/NordicFocus

Gleich zu Beginn des Rennens kam die deutsche Starläuferin Karolin Horchler etwas in Bedrängnis, als sie sich mit der Polin Monika Hojnisz-Starega verhakte und am ersten Anstieg zu Stehen kam. Nach einer fehlerfreien Serie im Liegen und einem Nachlader im Stehen übergab sie mit 23,1 Sek. Rückstand an neunter Position auf Franziska Preuß, die in der ersten Runde Zeit und Meter gut machte. Nach einem perfekten und äußerst schnellen Liegendschießen ging sie an vierter Position auf die nächste Runde. Durch eine Unachtsamkeit verfing sie sich mit den Schuhen und kam zu Sturz.  Dessen unbeirrt war sie schnell wieder in der Spur und servierte fünf konzentrierte Treffer im Stehen. Nur 10,5 Sek. hinter Frankreich, der USA und der Ukraine übergab sie an vierter Position an Vanessa Hinz, die nach fünf Treffern im Liegen mit 12,4 Sek. in Führung ging, den Vorsprung auf der Runde ausbaute und sich auf Schießbahn eins zum stehenden Anschlag bereit machte. Nach einem Treffer ging der zweite Schuss daneben und auch der vierte und der letzte. Ihre drei Nachlader reichten für die drei noch schwarzen Scheiben leider nicht aus und während Frankreich, die Ukraine, Italien, Schweiz, Norwegen und auch die USA an ihr vorbeizogen absolvierte sie ihre zwei Strafrunden und machte sich an achter Position mit einer Minute Rückstand auf die Schlussrunde. Für Denise Herrmann bot sich eine ähnliche Situation wie die Woche zuvor in Oberhof mit dem Unterschied, dass Herrmann liegend und stehend fehlerfrei blieb. Mit der absolut schnellsten Laufzeit in der Schlussrunde fightete Herrmann bis zum letzten Meter und sicherte ihrem Team Rang vier nur 10 Sek. hinter Lena Haecki. „Wir waren richtig lange gut mit dabei, die Staffel ist immer eine Team-Leistung und ich weiß selbst, wie es ist, auf Stand eins zu stehen, ich kann mich da ziemlich gut rein versetzen und mir ist dasselbe auch schon passiert“, sagte Denise Herrmann nach dem Rennen, und weiter „ich habe versucht alles rauszuholen, es fehlte nicht viel aufs Podest und schön langsam schielen wir dahin“. 

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Ergebnis Staffel Damen

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