Biathlon YJWCH: Sensationelle Aufholjagd der Junioren-Staffeln

Max Barchewitz - Tim Grotian - Julian Hollandt - Danilo Riethmüller GER © Deubert/foto-deubert.de

Die deutsche Junioren-Staffel läuft nach einer phänomenalen Aufholjagd auf den Silberrang. Die Juniorinnen rollen das Feld ebenfalls von hinten auf und werden Vierte. Viel Neuschnee und weiterhin anhaltender Schneefall fordert den Veranstalter.

Tim Grotian bringt Staffel nach vorne

Tim Grotian GER © Deubert/foto-deubert.de

Über Nacht waren ca. 20 cm Neuschnee gefallen und das OK in Lenzerheide war seit dem frühen Morgen bestrebt für die Staffelwettkämpfe der Junioren und Juniorinnen beste Bedingungen zu schaffen. Max Barchewitz, der aktuelle Junioren-Weltmeister im Einzel, hatte als Startläufer der Staffel läuferisch einen gebrauchten Tag erwischt. Am Schießstand machte er alles lehrbuchmäßig und räumte bei beiden Schießeinlagen die Scheiben schnell und ohne Nachlader ab. Trotz perfektem Material verlor er auf der Strecke den Anschluss nach vorne komplett und büßte über 2 Min. auf die Spitze ein. Tim Grotian übernahm an 18. Position, ließ sich durch den großen Rückstand nicht beirren und machte sein Rennen. Liegend und stehend räumte er die Scheiben ohne Nachlader ab, machte Meter für Meter und zwölf Plätze gut. Läuferisch ließ Tim Grotian alle weit hinter sich.

Silber mit nur drei Nachlader

Danilo Riethmüller GER © Deubert/foto-deubert.de

Mit halbiertem Rückstand schickte Tim Grotian seinen Teamkameraden Julian Hollandt an siebter Position ins Rennen und auch bei ihm passte heute alles zusammen. Liegend mit 0:5 und stehend mit einem Nachlader hat er in der Spur alles gegeben und den Anschluss nach ganz vorne hergestellt. Danilo Riethmüller nahm als Vierter mit 35,6 Sek. Rückstand auf die in Führung liegenden Russen und Franzosen das Rennen auf und legte schnell ein paar Meter zwischen sich und dem direkt hinter ihm ins Rennen gegangenen Schweizer Niklas Hartweg. Der französische Schlussläufer Sebastien Mahon blieb liegend fehlerfrei, kam aber nicht an Said Karimulla Kahlili (RUS) vorbei, obwohl dieser zwei Nachlader benötigte. Kahlili war zuletzt mit der russischen Staffel im Weltcup in Oberhof auf Rang vier. Er kam gemeinsam mit dem Franzosen zum entscheidenden Schießen, 12 Sek. dahinter Danilo Riethmüller. Nach zwei Nachladern machte sich der Russe als erster auf die Schlussrunde, der Franzose hat mit drei Nachladern die Strafrunde vermieden, aber Danilo Riethmüller benötigte nur einen und verließ 15 Sek. als Zweiter den Schießstand, der Franzose 2,1 Sek. hinter ihm. Weltmeister wurde erwartungsgemäß das russische Team und Riethmüller kam auf dem Silberrang ins Ziel, der Franzose 4,9 Sek. dahinter auf dem Bronzerang. Rang vier belegte das Team aus Norwegen vor den Schweizern und den Tschechen. 

Stimmen der deutschen Starter

Julian Hollandt GER - Tim Grotian GER © Deubert/foto-deubert.de

Max Barchewitz: Mein Rennen war eher so Kategorie sprachlos. Mir ist es leider nicht so gut gegangen auf der Strecke. Eigentlich habe ich mich vor dem Rennen gut gefühlt. Ich weiß auch nicht was passiert ist, deswegen bin ich jetzt um so glücklicher, dass meine Kollegen einen guten Job gemacht haben und jetzt eine Silbermedaille rausgekommen ist.

Tim Grotian: Ich habe mir vorgenommen mein Rennen zu machen und mich Stück für Stück nach vorne zu arbeiten, am Schießstand konzentriert und fokussiert zu arbeiten, was eigentlich ziemlich gut geklappt hat mit 2 x 0:5 und die Schlussrunde ist eigentlich mein Ding – da habe ich nochmal einen raus gehauen. Ein Dank geht an die Techniker, denn ohne die Bomben-Latten wär gar nichts nach vorne gegangen.

Julian Hollandt: Ich wollte von Anfang an nicht so aggressiv rein gehen, ich bin erst einmal allein auf die Runde gegangen damit ich nicht überziehe, da habe ich in der Zwischenzeit schon etwas Bedenken gehabt. Für mich war es ein Top-Rennen.

Danilo Riethmüller: Es war eine super Gesamtleistung des ganzen Teams. Wir haben echt wenige Nachlader gebraucht und ansonsten haben uns die Techniker super Ski gemacht. Alles in allem war es ein super Rennen. Wir hatten die besseren Ski und als ich als Zweiter raus ging wusste ich, dass ich den zweiten Platz nach Hause laufen kann.

Staffel der Juniorinnen wird Vierter

Juliane Frühwirt GER © Deubert/foto-deubert.de

Beim letzten IBU Kongress wurde die Regelung hinsichtlich der Staffel der Juniorinnen geändert. Statt drei müssen nun auch vier Läuferinnen aufgeboten werden. Franziska Pfnür startete mit einer Strafrunde im liegenden Anschlag, hat aber stehend alles getroffen und an neunter Position hinter Österreich und der Schweiz mit 1:39 Min. Rückstand an Sabrina Braun übergeben. Sie hat in ihrem Leg weitere zwei Plätze gut gemacht und Lisa Spark hat die Staffel an die sechste Position gelaufen, während Russland und Frankreich an der Spitze und knapp dahinter Norwegen lagen. Juliane Frühwirt als Schlussläuferin hat trotz des großen Rückstands nicht aufgegeben, zwei Mal fehlerfrei geschossen und lag nach dem entscheidenden Schießen knapp eine Minute hinter Norwegen auf dem vierten Rang. Paula Botet führte die französische Juniorinnenstaffel zum Sieg, Russland holte Silber und auf der Zielgeraden wurde es noch richtig eng für die Norwegerin Juni Arnekleiv, die sich dem Angriff von Juliane Frühwirt mit letzten Kräften erwehren konnte. Deutschland belegte nach einer Strafrunde und neun Nachladern Rang vier und im Ziel fehlten nur mehr 8,2 Sek. auf den Bronzerang. Tschechien lief auf Platz fünf gefolgt von Polen.  

Ergebnis Staffel Junioren

Ergebnis Staffel Juniorinnen

Medaillenspiegel

Das weitere Programm

31.01.2020 – 11.00 Uhr – Youth Men – Sprint – 7,5 km
31.01.2020 – 14.00 Uhr – Youth Women – Sprint – 6 km

01.02.2020 – 11.00 Uhr – Junioren – Sprint – 10 km
01.02.2020 – 14.00 Uhr – Juniorinnen – Sprint 7,5 km

02.02.2020 – 11.00 Uhr – Youth Men – Verfolgung – 10 km
02.02.2020 – 12.00 Uhr – Youth Women – Verfolgung – 7,5 km
02.02.2020 – 14.15 Uhr – Junioren – Verfolgung – 12,5 km
02.02.2020 – 15.20 Uhr – Juniorinnen – Verfolgung – 10 km

Bildergalerie