Nordische Kombination: Akito Watabe siegt, Geiger Dritter

Heute erstmals nicht auf dem Podium: Jarl Magnus Riiber (NOR). © THIBAUT/NordicFocus

Akito Watabe ist zurück. Beim Einzelwettkampf der Nordischen Kombination im finnischen Lahti siegte der Japaner erstmals seit zwei Jahren. Er setzte sich gegen Joergen Graabak aus Norwegen durch. Vinzenz Geiger stand als Dritter zum zehnten Mal in dieser Saison auf dem Podest.

Akito Watabe gewinnt das Springen

Sieger des Springens: Akito Watabe (JPN). © Modica/NordicFocus

Akito Watabe aus Japan war der strahlende Sprungsieger am heutigen Tag. Bei schwierigen Bedingungen erwischte er einen günstigen Moment und einen guten Sprung und landete bei 127 Metern. „Das war ein bisschen glücklich“, gab er lächelnd zu. Der Sprungdurchgang war mehrfach kurz vor dem Abbruch gestanden, doch nach einigen Unterbrechungen entschied die Jury, es weiter zu versuchen. Der einzige, der mit Watabe mithalten konnte, war Jens Luraas Oftebro. Der Norweger landete bei 126,5 Metern und startete neun Sekunden nach Watabe in die Loipe. Dritter nach dem Springen wurde Martin Fritz. Der Österreicher beweis einmal mehr, dass er derzeit in Topform ist. 121 Meter brachten ihm 44 Sekunden Rückstand ein.

DSV-Athleten in aussichtsreicher Position

Joergen Graabak (NOR) freute sich über ein gutes Sprungergebnis. © Modica/NordicFocus

Wer sich ganz besonders darüber gefreut haben dürfte, dass nicht der PCR herangezogen werden musste, war mit Sicherheit das deutsche Team. Allen voran Fabian Rießle, der mit 121,5 Metern heute bester deutscher Springer wurde und lediglich 51 Sekunden Rückstand auf Watabe mit in die Loipe nahm. Doch auch Terence Weber (ebenfalls 121,5 Meter) zeigte sich nach seiner gestrigen Podiumspremiere erneut stark. Vinzenz Geiger wurde zwischenzeitlicher Achter (119 m/ +0:58 min), Eric Frenzel Neunter (118 m/ +1:13 min) und Manuel Faißt Zwölfter (116 m/ +1:26 min). Pech hatte dagegen Jarl Magnus Riiber. Der Weltcup-Gesamtsieger hatte mit den Bedingungen zu kämpfen und wurde nur 16., mit 1:40 Minuten Rückstand auf die Spitze.

Watabe lässt sich nicht einholen

Akito Watabe (JPN) vor Jens Oftebro (NOR). © THIBAUT/NordicFocus

Der große Unbekannte im heutigen Rennen dürfte allerdings Watabe gewesen sein. Während der gesamten bisherigen Saison war der Japaner ein Schatten seiner selbst gewesen, er kämpfte mit großen Problemen sowohl auf der Schanze als auch im Langlauf. Doch heute schien er zurück zu alter Form zu finden. Fast während des gesamten Rennens teilte er sich mit Jens Oftebro die Spitzenposition, während hinter ihm die Deutschen, aber auch Joergen Graabak zum Angriff bliesen. Oftebro konnte bis in die letzte Runde an Watabe dranbleiben, doch der wusste um die Gefahr, die von hinten drohte. Eineinhalb Kilometer vor Schluss waren Geiger und Graabak gemeinsam noch rund 13 Sekunden hinter Oftebro, doch dem jungen Norweger ging am Ende die Puste aus. Während Watabe vor Graabak und Geiger überglücklich ins Ziel lief, lieferten sich Fabian Rießle und Eric Frenzel hinter Oftebro ein Sprintduell um den fünften Rang, welches Rießle im Foto-Finish für sich entschied. Rund 15 Sekunden nach Frenzel lief Fritz als Siebter ins Ziel, gefolgt vom erneut starken Ilkka Herola und Manuel Faißt. Jarl Riiber beendete das Rennen erstmals in dieser Saison nicht auf dem Podium, er wurde Zehnter.

Zufriedene Gesichter auf dem Podium

Joergen Graabak (NOR), Akito Watabe (JPN), Vinzenz Geiger (GER), (l-r) © THIBAUT/NordicFocus

Während Akito Watabe übers ganze Gesicht strahlte, konnte Graabak es kaum fassen: Wieder einmal wurde er Zweiter. „Heute waren endlich einmal Riiber weg, Geiger weg, und dann kommt da so ein Japaner aus dem Nirgendwo“, schüttelte er den Kopf. Aber er zeigte sich als fairer Verlierer: „Ich hätte gerne den Sieg gewollt, aber ich freue mich auch sehr für Akito.“ Der Japaner selbst sah den heutigen Sieg gar als einen der Wendepunkte in seinem Leben: „Ich hatte bisher eine sehr schwierige Saison, mein Selbstvertrauen war weg. Diesen Sieg ordne ich als einen meiner wichtigsten üebrhaupt ein.“ Und Vinzenz Geiger war ebenfalls glücklich: „Nachdem ich letzte Woche auf der Schanze große Probleme hatte, lief es hier bereits deutlich besser. Mit dem dritten Platz bin ich sehr zufrieden.“

Rydzek mit schnellster Laufzeit

Beste Laufzeit: Johannes Rydzek (GER. © THIBAUT/NordicFocus

Johannes Rydzek wurde mit der schnellsten Laufzeit Elfter, gefolgt von Terence Weber, der Zwölfter wurde. Damit landeten sechs von sieben Deutschen unter den Top 12. Lediglich Julian Schmid landete als 33. knapp außerhalb der Punkteränge. Für die Nordischen Kombinierer geht es nun am kommenden Wochenende mit nur einem Weltcup am berühmten Holmenkollen weiter, bevor in zwei Wochen das Saisonfinale in Schonach ansteht.

Zwischenstand Sprung

Endergebnis

Weltcupstand

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