Im tschechischen Nove Mesto na Morave gewinnt Johannes Thingnes Boe den Sprint der Herren und setzt damit seine Siegesserie fort. Zweiter wird Quentin Fillon Maillet vor Tarjei Boe. Bester Deutscher wird Johannes Kühn auf Rang elf. Simon Schempp kehrt mit einem soliden Rennen zurück auf die Weltcup-Bühne.
Boe-Brüder gemeinsam auf Podest
Nach sechs Medaillen, davon drei goldene, bei der Biathlon Weltmeisterschaft in Antholz setzt der Norweger Johannes Thingnes Boe in Nove Mesto na Morave seine Siegesserie fort. Mit 22,8 Sek. Vorsprung gewinnt er den Sprint der Herren vor dem Franzosen Quentin Fillon Maillet. Tarjei Boe auf Rang drei hatte bereits einen Rückstand von über einer Minute auf seinen siegreichen Bruder, obwohl auch er, wie die fünf besten, fehlerfrei am Schießstand agierte. Einen hervorragenden vierten Rang erreichte der Tscheche Michal Krcmar, dem es gelang mit der späten Startnummer 55 noch Richtung Podest zu laufen. Während am Schießstand sprichwörtliche Laborbedingungen herrschten, wurde die Strecke mit zunehmender Dauer des Rennens immer tiefer und die richtige Materialwahl war ein ausschlaggebendes Kriterium für eine vordere Platzierung. Fünfter wurde der Slowene Jakov Fak vor Martin Fourcade, der mit einer Strafrunde belastet war und auch wertvolle Zeit verlor, als zwei mal ein Stock zu Bruch ging. Martin Fourcade führt auch nach diesem Sprint in der Gesamtweltcupwertung. Allerdings kommen ihm seine unmittelbaren Verfolger Quentin Fillon Maillet und Johannes Thingnes Boe langsam näher; Fillon-Maillet hat heute 16 und J. T. Boe 22 Punkte gut gemacht. Erst im abschließenden Massenstart können wieder Punkte für die Gesamtwertung gesammelt werden. Es ist und bleibt spannend!
Johannes Kühn bester Deutscher
Arnd Peiffer eröffnete das Rennen und musste gleich nach dem Liegendschießen ein Mal in die Runde, stehend blieb er dann fehlerfrei, aber am Ende reichte es nur zu Rang 14. Johannes Kühn lag bis zum stehenden Anschlag auf Podestkurs, fiel nach zwei Strafrunden im stehenden Anschlag zurück und platzierte sich dennoch als bester Deutscher auf Rang elf, nur 1,9 Sek. vor Benedikt Doll, der bei beiden Schießen eine Scheibe stehen ließ. Simon Schempp hatte zwar nur einen Fehlschuss, aber läuferisch hat er nach seiner Pause sein Leistungsniveau noch nicht erreicht. Am Ende belegte er Rang 21. „Es waren sehr schwierige Bedingungen, nicht am Schießstand, aber auf der Strecke, es war sehr tief, ein sehr schweres Rennen, aber ich bin erst einmal zufrieden.“, so Simon Schempp im Interview beim ZDF. Der Frankenhainer Philipp Horn hatte eine vielversprechende Angangszeit, fiel aber nach zwei Fehlschüssen in seinem weniger starken Anschlag im Liegen weit zurück, machte auf dem Weg zum Stehendanschlag viele Plätze gut und ließ eine weitere Scheibe stehen. Nach einer starken Schlussrunde kam er schließlich als 34. ins Ziel. Als vorletzter der 106 Starter nahm Roman Rees das Rennen auf. Zunächst eigentlich beim IBU Cup Finale in Minsk wurde er von Bundestrainer Mark Kirchner für Philipp Nawrath ins Team geholt, der an einer „normalen“ Grippe erkrankte. Rees traf neun von zehn Scheiben und seine Laufzeit ist letztlich auch den schweren und tiefen Bedingungen geschuldet. Mit Rang 45 hätte er zwar die Verfolgung erreicht, aber in Nove Mesto folgt keine Verfolgung auf den Sprint. Dort geht es morgen mit den Staffeln der Damen und der Herren weiter.
Felix Leitner wurde bester Österreicher auf Rang 19 vor Simon Eder und der Schweizer Jeremy Finello belegte Platz 25. Der 25jährige Fangming Cheng landete zehn Treffer und damit einen beachtlichen 16. Rang. Der Chinese wird seit dieser Saison von dem Biathlon-„König“ Ole Einar Björndalen trainiert und sein Laufstil trägt deutlich die Züge des Norwegers, der bei Herrenwettkämpfen am Streckenrand von seiner Ehefrau Darja Domratcheva unterstützt wird.
Ergebnis Sprint Herren hier
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