Langlauf: FIS sagt Sprint Weltcup in Minneapolis ab

Pierre Mignerey (FIS) © FIS

Wegen des Einreiseverbots für Europäer ist die FIS gezwungen, den Langlauf Weltcup in Minneapolis, Minnesota, Teil der Sprint Tour, abzusagen. Aber auch in Kanada steigen die Corona-Zahlen.

Sprint in Minneapolis abgesagt

Schon vor einer Woche drohte die FIS, den Amerikanern den Weltcup in Minnesota wegzunehmen, weil sie Nationen wie Italien und China die Einreise verwehrten. Federico Pellegrino erhielt zwar eine Ausnahmegenehmigung, weil er schon wochenlang nicht mehr in Italien gewesen war, inzwischen gibt es aber größere Probleme. „Wir werden alle Reisen von Europa in die USA für die nächsten 30 Tage aussetzen“, verkündete Donald Trump am Mittwochabend im Weißen Haus. Konkret ginge es um Ausländer, die sich in den vorhergehenden 14 Tagen in den 26 Schengen-Staaten aufgehalten hätten. Danach sah sich die FIS gezwungen, den Weltcup Sprint in der Heimat von Jessie Diggins abzusagen. „Wegen der weiteren Ausbreitung des Corona Virus und dem kürzlich bekannt gegebenen Einreise-Stopp, musste der bevorstehende Coop FIS Cross Country World Cup am 17. März 2020 in Minneapolis (USA) abgesagt werden. Die Gesundheit und das Wohlergehen der Athleten und anderer Teilnehmer, ebenso wie der Öffentlichkeit steht im Vordergrund für alle Beteiligten“, so die FIS in einer Pressemeldung. „Die Teams befinden sich aktuell in Québec (CAN) und das Programm wird wie geplant am 14. und 15. März durchgeführt. Alle weiteren Informationen wegen des Weltcup Finals in Canmore (CAN) werden so bald wie möglich bekannt gegeben.“ In den USA ist die West- und Ostküste am stärksten von Corona betroffen, in Minnesota und dem nur wenige Kilometer von Minneapolis beginnenden Wisconsin gibt es offiziell fünf beziehungsweise sechs Fälle (gestern jeweils drei), allerdings gibt es im gesamten Land eine noch deutliche höhere Dunkelziffer als zum Beispiel in Deutschland. Erst gestern beschwerte sich der Governor of Illinois darüber, dass man keine Corona-Tests von der Regierung erhielte. In den USA wurden landesweit offenbar erst 11.000 Corona-Tests durchgeführt.

 

Corona-Zahlen in Kanada steigen – Schweden sagen Canmore ab

Auch in Kanada gibt es eine große Ungewissheit in Sachen Corona. Das liegt vor allem daran, dass es kaum detaillierte Infos darüber gibt, wo es Corona-Infektionen gibt. Bis gestern wurden nur Gesamtzahlen der Provinzen bekannt gegeben, weil man „die Bewohner nicht beunruhigen“ wollte. Das heißt, es hatte zumindest aus offiziellen Kanälen niemand eine Ahnung, ob es Corona-Fälle in der direkten Umgebung gibt. Das hat sich in den letzten Stunden etwas geändert, allerdings sind auch die Corona-Fälle weiter angestiegen. In der Provinz Québec stiegen die Zahlen in den letzten 24 Stunden von vier auf neun Fälle, in Alberta von 14 auf 19 Fälle. Nachdem die Norweger bereits ihren Startverzicht erklärt hatten, gaben nun auch die Schweden bekannt, dass sie nicht zum Weltcup Finale nach Canmore reisen werden. Seit Anfang der Woche habe man hin und her überlegt, man wolle nun aber seiner sozialen Verantwortung gerecht werden, damit die Verbreitung des Corona-Virus eingedämmt wird. Die Sprinter werden wie geplant in Québec starten und anschließend die Heimreise antreten. Die Athleten äußerten sich enttäuscht über die Absage, besonders Holmenkollen-Siegerin Frida Karlsson. „Ich hatte mich so auf das Saisonende gefreut. Das ist so schade, dass die Weltcupsaison endet, nachdem sie für mich gerade erst begonnen hat“, meinte sie in einer Pressemeldung, nachdem sie erst Mitte Februar in Falun in den Weltcup zurückkehrte. „Mein Körper hat sich zuletzt sehr gut angefühlt und ich hatte mich auf die letzten Rennen gefreut. Aber natürlich verstehe ich auch, dass der Verband diese Entscheidung treffen musste. Nun beginnt die Vorbereitung auf die neue Saison.“

Update 15:00 Uhr: Der schwedische Verband entschied sich, nun auch die Sprinter aus Kanada zurückzuholen. „Wegen der unsicheren Lage bezüglich gestrichener Flüge und Reiseverbote möchten wir nicht riskieren, dass unsere Athleten nach dem Wochenende Kanada nicht mehr verlassen können. Darum haben wir uns entschieden, sie heute nach Hause zu holen“, hieß es in einer Pressemeldung. Im Sprintweltcup führt Linn Svahn mit 509 Punkten vor Jonna Sundling mit 486. Sollten die beiden Sprints in Québec stattfinden, könnte Anamarija Lampic mit ihren 472 Punkten noch vorbeiziehen.