Langlauf Weltcup Québec offiziell abgesagt, Saison ist beendet

Langlauf-Strecken auf den Plaines d'Abraham in Quebec City (CAN) © Modica/NordicFocus

Nachdem die Norweger gar nicht erst nach Übersee gereist waren, sind inzwischen weitere Teams abgereist oder planen die Abreise für den heutigen Tag. Auch das deutsche Teams entschied sich zur Rückreise. Gegen 13 Uhr folgte von der FIS die unvermeidbare Absage der letzten Rennen.

Finale in Canmore abgesagt

Wenig überraschend wurde am gestrigen Abend auch das für Ende nächster Woche geplante Weltcup-Finale im kanadischen Canmore wegen des rasanten Anstiegs der Corona-Zahlen abgesagt. Wie die FIS gestern noch erklärte, sollten die Rennen in Québec mit zwei Sprints an diesem Wochenende planmäßig stattfinden, allerdings nicht mehr im Rahmen einer Sprint-Tour, sondern als zwei Einzelsprints mit jeweils 100 Weltcup-Punkten. Absagen konnte die FIS die Rennen formal nicht, das musste der Veranstalter in Québec tun – die FIS hätte nur die Möglichkeit, der Veranstaltung den Weltcup-Status zu entziehen, um so zu einer Absage zu drängen. So war es kürzlich beim Weltcup-Finale der Alpinen in Cortina (ITA) der Fall.

Schlütter: „Sport ist nebensächlich“

Ob die Rennen wirklich stattfinden, stand seit Tagen in den Sternen, weil kaum noch Athleten vor Ort waren. Schweden machte gestern den Anfang, es folgten weitere Nationen wie Finnland, Tschechien, Großbritannien, Frankreich und inzwischen zogen auch die Gastgeber der letzten Weltcups USA und Kanada sowie das Schweizer und das deutsche Team ihre Athleten zurück und planen die Heimreise. Das slowenische Team entschied sich zum Bleiben mit Ausnahme von Katja Visnar und ihrem norwegischen Lebensgefährten und Trainer Ola Vigen Hattestad. „So wie sich die Lage derzeit darstellt, ist der Sport doch nebensächlich. Nachdem die Norweger erst gar nicht angereist und die Schweden gestern wieder nach Hause geflogen sind, habe ich gestern die Entscheidung getroffen, dass wir der Gesundheit den Vorrang geben und wieder abreisen“, erklärte der sportliche Leiter Skilanglauf des DSV, Andreas Schlütter, im Gespräch mit xc-ski.de. Nominiert waren für Québec sechs Damen und drei Herren, die erst Mitte der Woche in Kanada anreisten und sich nun auf den Heimweg machen. Das Schweizer Quartett bestehend aus zwei Damen und zwei Herren kamen erst gestern in Kanada an. Offizielle Informationen zur eventuellen Rückreise des Schweizer Teams lagen bisher nicht vor. Mit einer Absage der Rennen ist zu rechnen, nur das russische Team scheint noch nicht an Rückreise zu denken. „Ich denke, die FIS sollte nun Verantwortung zeigen. Das sollten nicht die Nationen entscheiden müssen. Man fühlt sich nicht wohl, zum Weltcup reisen zu müssen. Ich würde mir wünschen, dass die FIS eingreift und die Wettkämpfe absagt“, meinte der norwegische Langlauf-Chef Espen Bjervig. Jostein Vinjerui, Team-Manager des britischen Teams, ist derselben Meinung: „Man hätte schon vor einer Woche einen Schlusstrich unter die Saison ziehen sollen. Wir waren sehr in Zweifel, ob wir fahren sollten. Aber wir wussten jetzt nicht, was zu tun ist, weil niemand von der FIS hier ist.“ Athleten und Betreuer fühlten sich in Kanada von der FIS im Stich gelassen, weil kein Verantwortlicher vor Ort war. NRK erreichte Pierre Mignerey am Donnerstag Vormittag, als der Renndirektor noch auf dem Weg nach Paris zum Flughafen war. Informationen zum weiteren Procedere erhielten die Norweger jedoch telefonisch nicht.

Unvermeidliche Absage wegen fehlender Athleten

Gegen 13 Uhr MEZ verkündete die FIS die Absage der Wettkämpfe in Quebec. Zusätzlich zur Pressemeldung der FIS äußerte sich auch der Veranstalter zur Absage. „Wegen der Situation in der Welt mit der weiteren Ausbreitung des Corona-Virus (COVID19) und der Abreise einer großen Anzahl an Athleten, darunter auch des kanadischen Teams, ist es unmöglich, den Weltcup auszutragen. Das OK muss die Absage der Wettkämpfe des FIS Cross-Country World Cup vom 13. bis 15. März in Québec City bekannt geben“, heißt es in der Mitteilung. „Die Bedingungen waren perfekt und wir waren bereit, den roten Teppich auszurollen für die Athleten, Sponsoren und die Öffentlichkeit unter striktesten Vorsichtsmaßnahmen, um Sicherheit und Gesundheit aller zu gewährleisten“, sagte Marianne Pelchat vom Organisationskomitee. „Noch vor ein paar Stunden sah alles danach aus, als wäre es möglich, diese Wettkämpfe der Weltklasse-Langläufer auf den  Plains of Abraham wie geplant auszutragen, aber die Situation hat sich rapide geändert durch die Abreise vieler Nationalteams.“