Langlauf News: Finanzsorgen am Holmenkollen, Karlsson testet neue Trainingsmethode

Frida Karlsson (SWE) © THIBAUT/NordicFocus

Die Corona-Krise trifft mit dem Holmenkollen eine Traditionsstätte des Nordischen Skisports hart. Frida Karlsson versucht sich an einer neuen Trainingsmethode und die schwedischen Langläufer bekommen zudem einen neuen Teamchef.

Knapp 700.000 Euro Finanzierungslücke

Die Organisatoren der Weltcuprennen am Holmenkollen haben mit den Auswirkungen der Corona-Krise zu kämpfen. Nachdem die Langlaufwettbewerbe ohne Zuschauer stattfinden mussten und die Biathlonrennen komplett abgesagt wurden, hat sich ein großes Finanzloch aufgetan. 7,5 Millionen norwegischen Kronen (knapp 700.000 Euro) fehlen demnach, um die schwarze Null zu schreiben. Es droht laut der norwegischen Zeitung VG der Bankrott. „Ja, das kann man so sagen. Der Aufsichtsrat des Unternehmens glaubt zwar daran, ihn zu vermeiden, aber es ist eine ernste Situation“, sagte der Vorsitzende des Holmenkollen Ski Festivals Birger Magnus gegenüber VG. Die Stadt Oslo will mit 500.000 Kronen einspringen, Sponsor Obos stellt eine Million zur Verfügung, falls die gesamte Summe gedeckt werden kann. Für die restlichen sechs Millionen muss aber schnellstmöglich eine Finanzierung gefunden werden.

Karlsson testet doppeltes Schwellentraining

Sie ist erst 20 Jahre alt, konnte in der vergangenen Saison Therese Johaug am Holmenkollen eine bittere Niederlage beibringen und testet dennoch bereits eine für sie neue Trainingsmethode. Frida Karlsson (Schweden) orientiert sich an den Ingebrigtsen Brüdern aus Norwegen und wird in einer Testphase zwei Schwellentrainingseinheiten pro Tag absolvieren. Sie wird also versuchen, in beiden Trainingseinheiten so nahe wie möglich an der aerob/anaeroben Schwelle zu trainieren. Per Nilsson, Karlssons Heimtrainer, erklärt dazu gegenüber der schwedischen Zeitung Expressen: „Es ist äußerst selten, dass Skilangläufer zwei schnelle Einheiten am gleichen Tag absolvieren, aber wir testen es derzeit. Wenn du dich weiterentwickeln willst, musst du den Versuch wagen.“ Er fährt fort: „Wir periodisieren das Training und im Moment befinden wir uns in einer Periode mit viel schnellem Training. Aber insgesamt wird es immer noch 80 Prozent Distanztraining und 20 Prozent schnelles Training sein. Man sollte immer im Kopf haben: Es ist ein Ausdauersport.“

Biathlon-Teamchef wechselt zum Skilanglauf

Während Stina Nilsson in Schweden als Athletin vom Skilanglauf zum Biathlon wechselt, geht es für den Teamchef den umgekehrten Weg. Anders Byström wird für die Behebung der in der vergangenen Saison etwas chaotischen Verhältnisse im schwedischen Langlaufteam verantwortlich sein. Dabei war ein Wechsel zunächst gar nicht so offensichtlich. „Ich habe mich im Biathlon sehr wohl gefühlt. Ich hatte noch zwei weitere Jahre einen Vertrag, also musste ich wirklich darüber nachdenken. Aber ich habe das Gefühl, dass wir eine gute Organisation im Biathlon haben und ich glaube, dass sie es in Zukunft gut machen werden. Und es ist klar, dass dies eine verlockende Aufgabe war“, so Byström gegenüber Expressen. Eine seiner ersten Aufgaben wird es sein, Ersatz für die beiden ehemaligen Herrentrainer Mattias Nilsson und Fredrik Uusitalo zu finden.

Quellen: expressen.se, vg.no