Langlauf: Statements der DSV-Athleten vor dem Weltcup in Ruka

Victoria Carl (GER) © SkiDeutschland

Vor dem Auftakt zum Langlauf Weltcup in Ruka haben sich die deutschen Athletinnen und Athleten zu ihren Erwartungen und Zielen geäußert…

 

Victoria Carl

„Meine Saisonvorbereitungen sind ohne größere Einschränkungen sehr gut gelaufen. Ich bin verletzungsfrei durchgekommen. Corona hat uns zum Glück nicht so sehr tangiert, weil wir eine Outdoor-Sportart sind.

In Muonio ging es in erster Linie darum, fit zu werden für die ersten Weltcup-Rennen. Wir haben dort an der Feinabstimmung gearbeitet und die Technik noch weiterentwickelt.

Ich freue mich auf die Strecken in Ruka. Sie liegen mir sehr gut, und ich habe dort gute Erfahrungen gemacht. Es kommt dort besonders darauf an, den Schwung aus der Abfahrt gut in die Gerade bzw. in den Berg mit reinzunehmen.“

Pia Fink

„Die Stimmung ist im gesamten Team sehr gut! Jeder von uns freut sich darauf, dass die Saison jetzt endlich los geht. Für mich persönlich ist die Vorbereitung in diesem Jahr gut gelaufen. Ich war nicht krank und nicht verletzt, und ich konnte das umsetzen, was ich mir im Vorfeld vorgenommen hatte. Ich habe über den Sommer hinweg mehr Umfänge geschafft und an meiner Technik und Kraft gearbeitet.

In Muonio haben wir viel mit Axel Teichmann an unserer Technik gefeilt.

Die Strecken in Ruka sind in Ordnung, aber nicht unbedingt meine Lieblingsstrecken. Aber es sind schöne, lange Berge drin. Für das Rennen ist es deshalb besonders wichtig, sich die Kräfte gut einzuteilen.“

Antonia Fräbel

„Die Stimmung in Muonio war sehr gut. Wir hatten ziemlich gute Bedingungen und konnten nochmal am Feinschliff für den Saisonauftakt arbeiten. Langeweile kam eigentlich nie auf. Da es erst spät hell wurde, sind wir gemütlicher in den Tag gestartet. Zwischen den Trainingseinheiten und am Abend saßen wir oft am Kamin, gemütlich bei Kaffee und Kuchen, haben gelesen und auch viel geschlafen. Mit Kerzen, Lichterketten, Schwibbbogen und Räuchermännchen haben wir uns schon vorweihnachtlich eingestimmt.

Auf die entsprechenden Corona-Regelungen waren wir im Vorfeld gut vorbereitet. Wir haben vor Ort in Muonio sogenannte Bubbles aus meist je vier Leuten gebildet, in denen wir uns bewegen, reisen, zusammen wohnen und am Tisch sitzen. Beim Essen waren wir als deutsches Team separiert bzw. haben uns selbst auf der Hütte verpflegt. Und natürlich unterziehen wir uns regelmäßig Coronatests.

Ich persönlich freue mich sehr auf Ruka. Der „Wettkampfhunger“ ist tatsächlich da und endlich geht‘s richtig los! Meine Vorbereitung verlief das ganze Jahr über sehr gut, ohne größere Einschränkungen, und ich konnte einige Fortschritte wahrnehmen. Mein Ziel ist es, diese jetzt im Weltcup auf den Schnee zu bringen und einfach das Beste aus mir raus zu holen. Dabei sind die WM und die WM-Qualifikation natürlich immer im Hinterkopf, aber ich versuche, mich nicht davon verrückt machen zu lassen.“

Laura Gimmler

„Die Stimmung im Team ist aktuell sehr gut. Alle sind sehr entspannt und gelassen. Vor allem ist die Stimmung in den Hütten auch richtig gut. Wir hatten wahnsinnig viel Spaß in Muonio. Es war eine richtig schöne Zeit dort. Ich fühl mich jetzt bereit und gestärkt für den Weltcup.

Einige Trainingslager mussten aufgrund der Corona-Pandemie ausfallen, zum Beispiel auch der Lehrgang in Norwegen. Dadurch fehlen uns einige Schneekilometer. Aber ich denke, wir haben trotz allem sehr gut trainiert. Wir waren besonders oft in der Skihalle in Oberhof. Auch dort konnten wir richtig gut arbeiten. Ich habe meine Umfänge in diesem Jahr erhöht und fühle mich gut vorbereitet.

In Muonio lag der Schwerpunkt auf der Wettkampftechnik – also auf der Technik in Verbindung mit hohen Intensitäten, inklusive zweier Testwettkämpfe. Die Trainer haben viel gefilmt und mit uns analysiert und daran gefeilt. Die Umfänge waren etwas geringer, damit wir nicht zu platt nach Ruka fahren.

Ruka gehört zu meinen Lieblingsorten im Weltcup. Ich habe dort gute Erfahrungen gemacht. Die Klassik-Sprintrunde mag ich besonders gern. Ich freue mich sehr auf Freitag und bin angriffslustig. Ich denke, dass ich gut weiß, wie ich mir die Runde einteilen und taktisch vorgehen muss.“

Katharina Hennig

„Ich freue mich sehr, dass es jetzt endlich losgeht. Wir haben eine ganze Saison lang hart gearbeitet. Ich habe meine Umfänge nochmal erhöht und konnte das gut umsetzen. Die ersten Testrennen in Muonio waren gut für eine erste Standortbestimmung. So konnten wir sehen, ob das Training vom Sommer gewirkt hat und können mit Selbstbewusstsein in die Rennen in Ruka gehen.

Unsere Saisonvorbereitung war sicher etwas durchwachsen durch die Corona-Pandemie. Aber wir haben in unserer Sportart sehr viel Glück gehabt und konnten viel so umsetzen, wie wir es uns vorgenommen hatten. Wir sind nicht auf Krafträume angewiesen und trainieren viel draußen. Die Trainer haben uns viel Input gegeben, wie wir mit einfachsten Mitteln gute Kraftübungen machen können. Trotz der Corona-Pandemie war es eine positive Saisonvorbereitung.

Der Schwerpunkt in Muonio lag speziell auf der Skigewöhnung. Außerdem ging es darum, das Wettkampftempo anzunehmen. Bis Muonio haben wir viel im mittleren Intensitätsbereich trainiert. In Finnland haben wir die Intensität dann deutlich erhöht.

Die Strecken in Ruka liegen mir gut. Speziell im Klassischen habe ich dort gute Erfahrungen gemacht. Ein gutes Freistilrennen steht in Ruka für mich aber noch aus. Das ist ein Ziel für dieses Jahr. Ich freue mich auf die Mini-Tour und bin gespannt, wie es wird.“

Sofie Krehl

„Ich freue mich sehr, dass die Saison am Wochenende startet und wir nach Ruka kommen dürfen. Das war ja nicht selbstverständlich. Wir haben uns in Muonio sehr gut auf den Winter eingestimmt, hatten zuletzt auch kalte Bedingungen. Es war schön winterlich.

Die Vorbereitung lief über den Sommer hinweg wie geplant. Im Kraftbereich mussten wir eine Zeit lang kreativ werden, weil wir zwei Monate ohne den Kraftraum auskommen mussten. Das hat uns mit Sicherheit aber nicht geschadet, weil wir so auch einen anderen Fokus setzen konnten.

Mein Schwerpunkt war das skispezifischere Training. Das haben wir mit vielen Lehrgängen in Oberhof umgesetzt. Meine Schulter war zuletzt stabil. Deshalb konnte ich auch meine Umfänge deutlich steigern, vor allem beim Skirollern und Langlaufen. In Muonio ging es zuletzt mehr darum, sich an die hohen Geschwindigkeiten vom Wettkampf zu gewöhnen und auch dann noch die Technik richtig umzusetzen.

Ruka ist nicht unbedingt mein Lieblingsort. Ich habe mich da im Sprint letztes Jahr schwer getan. Aber wir haben, vor allem im Hinblick auf die WM, viel am Klassiksprint gearbeitet. Ich hoffe, ich konnte mich verbessern.“

Lucas Bögl

„Die Vorfreude auf den Saisonstart ist wie immer sehr groß. Es wird mit all den Schwierigkeiten und neuen Herausforderungen aufgrund der Corona-Situation eine spannende Saison. Wir freuen uns aber auf die Herausforderung und blicken dem gespannt entgegen. Wie es wirklich wird, kann ja keiner vorhersagen.

Die Saisonvorbereitung lief sehr gut und wir konnten trotz aller Schwierigkeiten fast alles wie geplant umsetzen. Mein Fokus lag im Sommer darauf, meine Ausdauerfähigkeit durch Höhentraining zu verbessern. Im Trainingslager in Muonio lagen die Schwerpunkte auf der Skigewöhnung, auf schnellen Einheiten und den ersten Testwettkämpfen. Wir haben das Pensum im Vergleich zu den Wochen davor zurückgeschraubt, um beim ersten Weltcup frisch an den Start zu gehen.

Die Strecke in Kuusamo, die einer „Achterbahn“ gleicht, finde ich ganz cool. Es geht viel bergauf und bergab. Die steilen Berge mag ich ganz gern. Jede Runde hat ihren eigenen Reiz.
In Ruka werden wir einen eigenen Koch dabei haben – alles wird also etwas anders in dieser Saison.“

Jonas Dobler

„Die aktuelle Stimmung im Team ist gut. Wir konnten in Muonio super trainieren und freuen uns jetzt, dass es weitergeht in Richtung Kuusamo. Ich freue mich sehr auf den Saisonstart.

Mir geht es gut und meine Schulter macht im Langlauftraining im Allgemeinen keine Probleme mehr. Bei speziellen Übungen im Kraftraum kann ich noch nicht alles machen. Ich habe noch nicht die komplette Beweglichkeit zurück.

Die Saisonvorbereitung ist insgesamt nach Plan gelaufen, wenn man miteinberechnet, dass ich am Anfang die Schulteroperation gehabt habe. Ich habe unzählige Stunden beim Physiotherapeuten verbracht, um die Schulter wieder „zum Laufen zu bringen“. Zum Glück sind meine Eltern Physiotherapeuten und konnten mir viel helfen. Trotz Corona haben wir es hingebracht, dass wir im Training alles umsetzen konnten. Es hat natürlich mehr Aufwand bedeutet, aber wir konnten alles gut organisieren.

Ruka ist erfahrungsgemäß ein harter Weltcup. Es werden wieder deutlich über 100 Herren am Start sein. Jeden Einzelnen muss man erstmal hinter sich lassen. Die Strecke verlangt einem alles ab. Es gibt eine richtig knackige Abfahrt, die ich mit die schwerste und schnellste im ganzen Weltcupzirkus finde.“

Sebastian Eisenlauer

„Die Stimmung ist gut, und die Vorfreude und eine gewisse Nervosität vor dem ersten Weltcup sind auch da. Es ist immer spannend zu sehen, wo man zum frühen Zeitpunkt der Saison steht und ob das, was man trainiert hat und versucht hat zu verbessern, auch geklappt hat. Die letzten Wochen vor dem ersten Weltcup sind immer besonders spannend und aufregend.

Die Saisonvorbereitung ist sehr gut gelaufen. Ich hatte nahezu keine Ausfälle im Training, außer der einen oder anderen kleinen Korrektur. Insgesamt bin ich sehr zufrieden. Ich habe noch ein bisschen mehr auf mich selbst geschaut und das ein oder andere etwas individueller gestaltet. Trotzdem habe ich versucht, möglichst viel mit der Trainingsgruppe zu machen. Ich habe da einen ganz guten Spagat gefunden.

Es ist immer etwas anderes, wenn man konstant auf Schnee trainiert. Die Bedingungen auf der Kunstschneeloipe in Muonio waren sehr gut, die 5-Kilometer-Runde war optimal präpariert. Damit konnten wir eine gute letzte Trainingsphase absolvieren.

Die Strecken in Ruka gefallen mir sehr gut, sind knüppelhart. Man muss versuchen, einen guten Rhythmus zu finden. Ich laufe gern in Ruka und hoffe auf einen guten Einstieg.“

Andreas Katz

„Mit der Heim-Weltmeisterschaft in Oberstdorf geht in dieser Saison ein Kindheitstraum in Erfüllung. Es wäre ein Highlight, als Teilnehmer eine WM im eigenen Land zu erleben. Die Vorfreude auf diese Saison ist riesig.

Insgesamt ist die Vorbereitung trotz Corona gut gelaufen. Ich habe relativ viel am Stützpunkt in Ruhpolding trainiert. Krafträume waren zwar teilweise geschlossen. Als Langläufer hat man es aber gut, weil man sich draußen bewegen kann.

In Muonio haben wir, neben den Testwettkämpfen, große Trainingsumfänge absolviert im Hinblick auf die lange Saison.

Die Strecken in Ruka sind sehr bergig und steil. Das mag ich gerade in der klassischen Technik. Im Skating ist es eher umgekehrt. Da liegen meine Stärken eher auf den flachen Passagen. Es werden auf alle Fälle interessante Wettkämpfe.“

Friedrich Moch

„Ich konnte relativ spontan mit nach Muonio fliegen. Umso schöner, dass ich die zwei Wochen auch noch mitnehmen konnte und in Ruka am Start stehen darf.

Ich freue mich riesig auf den Weltcup in Ruka. Es wird erst mein zweiter Weltcup sein. Ich versuche alles zu genießen, ohne Druck mitzulaufen und möglichst viele Erfahrungen auf der großen Bühne zu sammeln. Es ist definitiv was anderes als im Continentalcup zu starten.

Meine Saisonvorbereitung ist bisher sehr gut verlaufen. Ich war weder krank, noch verletzt. Die Corona-Situation hat mich persönlich nicht wirklich eingeschränkt. Das Einzige war, dass wir nicht ganz so viele Lehrgänge hatten und mit dem Team unterwegs sein konnten. Wir hatten im Sommer den Fokus darauf gelegt, die Qualität im Training hoch zu halten, intensiver zu trainieren und die Technik zu verbessern. Die zwei Wochen in Muonio sind sehr gut verlaufen. Mit den Testwettkämpfen dort kann ich auch sehr zufrieden sein und optimistisch auf die nächsten Wochen blicken.

Ich war noch nie zuvor in Ruka und kenne die Strecken nur aus dem Fernsehen. Nach Austausch mit meinen Trainingskollegen weiß ich, dass uns sehr viele Berge und schnelle Abfahrten erwarten. Das kommt mir entgegen, da ich solche Strecken lieber mag als flache Runden. Hoffentlich sieht es auch außerhalb der Strecken winterlich aus.“

Florian Notz

„Ich bin sehr froh, dass es Ruka trotz der Corona-Situation geschafft hat, den Weltcup zu organisieren. Wir haben in Muonio nochmal gut trainiert und die ersten Trainingswettkämpfe absolviert. Ich bin sehr gespannt, wie es beim ersten Weltcup laufen wird. Die Vorfreude darauf ist riesengroß.

Wir mussten ein bisschen erfinderisch sein, aber im Großen und Ganzen konnten wir alles umsetzen, was wir uns im Frühjahr vorgenommen hatten. Wir haben im Sommer die Schneekilometer in Oberhof im Skitunnel gesammelt. Im Herbst waren wir in Davos und in Muonio und konnten uns dort gut auf die Saison vorbereiten. Den Fokus habe ich im Sommer auf meine Paradedisziplin Skating gelegt – vor allem im Hinblick auf die WM in Oberstdorf.

In den vergangenen Jahren konnte ich in Ruka krankheitsbedingt nicht an den Start gehen. Daher freue ich mich sehr, dass ich dieses Jahr dabei bin. Ich konnte in Ruka bisher noch keine Punkte sammeln. Die Strecken müssten mir aber liegen, da es viele steile und lange Berge gibt. Wichtig ist es, auf den Flachstücken aus den Anstiegen heraus keine Zeit liegen zu lassen.“