Den ersten Sprint der Saison in klassischer Technik entschieden Linn Svahn und Erik Valnes für sich, der Johannes Høsflot Klæbo und Emil Iversen hinter sich lassen konnte. Bei den Damen sorgten Maja Dahlqvist und Jonna Sundling für ein schwedisches Podium. Der Schweizer jovian Hediger überraschte mit starken Leistungen und wurde Sechster im Finale.
Linn Svahn nicht zu schlagen
Die letztjährige Sprintkönigin Linn Svahn ist auch zu Saisonbeginn wieder nicht zu schlagen. Zunächst führte aber im Finale Ane Appelkvist Stenseth das Rennen an, die eine starke Leistung ablieferte, nachdem sie die Qualifikation mit vier Sekunden Vorsprung völlig dominiert hatte. Im Finale schien zunächst Maja Dahlqvist, die Zweite des Prologs, ihre größte Konkurrentin zu sein und Linn Svahn musste Mitte des Rennens als Drittplatzierte sogar leicht um Anschluss kämpfen. Im Scharfrichter des Sprintkurses von Ruka, dem letzten Anstieg zum Stadion, attackierte dann aber die Frau im roten Trikot und auch ihre Teamkolleginnen Maja Dahlqvist und Jonna Sundling flogen noch an der Norwegerin vorbei. Linn Svahn holte sich ungefährdet ihren vierten Weltcupsieg gefolgt von Dahlqvist und Sundling. „Ich bin glücklich, mit einem Sieg die Saison zu beginnen. Es ist auch schön, mit der roten Nummer anzutreten. Schon in Bruksvallarna habe ich mich sehr gut gefühlt. Es ist schön, dass wir zu dritt auf dem Podium stehen. Wir sind eine starke Mannschaft und ich weiß, dass da noch viel mehr kommen wird“, machte sie eine Kampfansage Richtung Norwegen, wie sie es schon im Sommer tat. Prolog-Siegerin Stenseth wurde wegen nachlassender Kräfte auch noch von ihrer Landsfrau Lotta Udnes Weng im Kampf um Platz vier abgefangen, Emma Ribom komplettierte als Sechste das Finale. „Es war ein schöner Prolog und ich freue mich auf die Heats“, meinte Stenseth am Morgen noch zuversichtlich und fügte hinzu: „Der gestrige Morgen, da wussten wir wiklich nicht, wie es weitergeht. Als wir dann rausgehen konnten zum Trainieren, war es umso schöner.“
Karlsson stark im Sprint
Von den Favoritinnen in der Gesamtwertung in der Mini-Tour schnitt Frida Karlsson als starke Zwölfte des Prologs am Besten ab, Therese Johaug qualifizierte sich aber als 30. für das Viertelfinale, wo sie aber von Anfang an chancenlos war. Frida Karlsson verpasste als Dritte ihres Laufes knapp das Halbfinale und wurde 15. Natalia Nepryaeva schaffte über die Zeit den Sprung ins Halbfinale und wurde schließlich Neunte. Andere Mitfavoritinnen wie Ebba Andersson oder Helene Marie Fossesholm scheiterten im Prolog. Heidi Weng wurde mit 25 Sekunde Rückstand 67.: „Der Kopf hat bei mir nicht mitgespielt!“, sagte sie nach dem Prolog im NRK-Interview. Wie sie auf mehrfache Nachfrage zugab, stecke ihr der gestrige Tag mit der Quarantäne noch in den Knochen beziehungsweise generell die Corona Krise.
Valnes stärker als Klæbo
Johannes Høsflot Klæbo musste zum ersten Mal seit zwei Jahren eine Sprintniederlage hinnehmen. Zwar war der Norweger zunächst gewohnt stark und gewann den Prolog 1,6 Sekunden vor Valnes, später hatte er jedoch in dem Teamkollegen immer einen ebenbürtigen Gegner. So war es auch im Finale, als beide alles geben mussten und es nicht mehr egal war, wer Platz eins und zwei belegt. Zunächst waren nach dem Start Gesamtweltcupsieger Alexander Bolshunov und Håvard Solås Taugbøl in Führung, während sich Klæbo taktisch zurückhielt, um in der ersten Abfahrt keinen Windschatten zu bieten. Danach übernahm er die Spitzenposition und attackierte wie gewohnt im letzten Anstieg. Aber Erik Valnes ging die Attacke mit und überholte den bisher übermächtigen Teamkollegen vor der letzten Kurve. Auf der Zielgeraden hatte Klæbo keine Chance mehr, an den 24-Jährigen heranzukommen, der seinen ersten Weltcupsieg feierte. „Mein erster Weltcupsieg, das ist ein Traum! Ich habe viele Trainingsstunden investiert. Wir sind ein starkes Team. Man treibt sich gegenseitig an und freut sich, dass es so gut losgeht. Es war ein gutes Rennen. Ich hoffe, die anderen können sich mit mir freuen“, meinte Valnes in noch holprigem Englisch. Emil Iversen machte das rein norwegische Podium komplett. Rang vier ging an Alexander Bolshunov gefolgt von Taugbøl und Jovian Hediger.
Fähndrich und Hediger überzeugen zum Auftakt
Überraschend stark präsentierte sich der Schweizer Jovian Hediger zu Beginn der neuen Saison. Nach dem Start seiner Heats hielt er sich zunächst lange im Mittelfeld auf, bis er im letzten Anstieg in Klæbo-Manier attackierte. Mit dieser Taktik gewann er sein Viertelfinale und wurde im Halbfinale nur knapp Zweiter hinter Iversen. Im mehr als sechs Sekunden schnelleren Finale war das Grundtempo zu hoch für einen derartigen Move und er belegte einen dennoch sehr guten sechsten Platz. Auch Teamkollegin Nadine Fähndrich war mit dieser Taktik zumindest im Viertelfinale sehr erfolgreich, das sie souverän gewann. Im Halbfinale fehlten ihr die Kräfte für eine erfolgreiche Attacke und sie belegte im Endklassement Rang zehn. Laurien van der Graaff wurde 25.
Deutsche scheitern vorzeitig
Das deutsche Team konnte gemeinsam schon nach dem Prolog alle Sachen zusammenpacken und in die Unterkünfte zurückfahren. Bei den Damen kam Katharina Hennig als beste Deutsche als 35. ins Ziel, Sebastian Eisenlauer als bester männlicher DSV-Starter als 36. und Dario Cologna verpasste als 38. ebenfalls die Heats. Die Österreicherinnen Teresa Stadlober und Lisa Unterweger wurden 45. und 50. Die übrigen Deutschen hatten ebenfalls großen Rückstand auf die Top30: Laura Gimmler wurde 47., Sofie Krehl 55. Victoria Carl und Pia Fink belegten die Plätze 61 und 62 und Nadine Herrmann Rang 65. Hinter Eisenlauer war Friedrich Moch als 72. noch der beste Deutsche. Andi Katz wurde 80. vor Lucas Bögl, Jonas Dobler wurde 83. und Florian Notz 85. von 86 Startern.
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