Nordische Kombination: Lamparter fordert Riiber

Prachtvolle Kulisse: Die Schanze ist die größte im Weltcup. © Vianney THBAUT/NordicFocus

Der Norweger Jarl Magnus Riiber gewinnt zum Saisonauftakt der Nordischen Kombinierer im finnischen Ruka. Über einen Sprung und fünf Kilometer setzt er sich gegen Johannes Lamparter aus Österreich durch. Dritter wird Riibers Landsmann Jens Luraas Oftebro, Manuel Faißt (Baiersbronn) wird Vierter.

Lamparter mit Schanzenrekord vorn

Johannes Lamparter stellte den Schanzenrekord ein. © Vianney THIBAUT/NordicFocus

Am Ende war es wie immer: der Mann auf Platz eins hieß Jarl Magnus Riiber. Doch der Norweger musste hart dafür arbeiten, denn ein junger Österreicher mischte die Szene ordentlich auf. Der 19-Jährige landete mit einem überragenden Sprung auf 147,5 Meter und stellte damit den Schanzenrekord ein. Auch Kristjan Ilves (EST) demonstrierte seine gute Form und sprang mit 144 Metern auf den zweiten Zwischenrang. Dritter auf der Schanze wurde der Japaner Ryota Yamamoto (142,5m). Riiber, der aus der selben Luke startete wie der Rest des Feldes, musste sich etwas überraschend geschlagen geben. Nur 141 Meter, Rang vier und 32 Sekunden Rückstand standen für ihn zu Buche. Bei einem Sprintrennen über nur fünf Kilometer ließ das einen spannenden Lauf erwarten.

Deutsche Springer durchwachsen

Völlig fertig: Jarl Riiber musste seinen Sieg hart erkämpfen. © Vianney THIBAUT/NordicFocus

Bester Deutscher auf der Schanze war erneut Manuel Faißt. Der Schwarzwälder hatte am Vortag bereits den provisorischen Wettkampfdurchgang für sich entscheiden können. Im heutigen Auftaktwettbewerb landete er mit 139 Metern auf dem fünften Zwischenrang (+ 00:43min), dicht gefolgt von Mario Seidl (AUT, 140m). Fabian Rießle (Breitnau) und Terence Weber (Geyer) landeten auf den Rängen 10 und 11. Eric Frenzel (128m, 16.) und Johannes Rydzek (125m, 24.) landeten im Mittelfeld, während es bei Vinzenz Geiger (117,5m, 37.) und Jakob Lange (112,5m, 41.) überhaupt nicht lief. Sie waren somit bereits nach dem Sprung chancenlos.

Lamparter auch in der Loipe stark

Knapper Zieleinlauf: Jarl Riiber siegt vor Johannes Lamparter. © Vianney THIBAUT/NordicFocus

Nachdem Riiber in der letzten Saison die Schanzen der Welt reihenweise dominiert hatte, musste er heute Zeit gutmachen. Hochmotiviert machte er sich an die Verfolgung. Ilves und Yamamoto konnten sich nur eine Runde lang gegen ihn behaupten, dann wurden sie auf die Plätze verwiesen. Lamparter jedoch wehrte sich. Erst rund einen Kilometer vor dem Ziel konnte Riiber an ihm vorbeigehen, doch Lamparter blieb bis zum Schluss dran und setzte ihn unter Druck. Eine Sekunde betrug Riibers Vorsprung im Ziel, wo der Norweger zunächst völlig entkräftet auf eine Bank sank. „Das war eines meiner härtesten Rennen bislang“, sagte der Norweger. „Es war sehr schwer, die Lücke zu schließen, weil er so ein Tempo gemacht hat. Am Ende hatte er mehr Kraft in den Beinen als ich anfangs erwartet hatte“, zollte Riiber dem jungen Österreicher Respekt. „Ich bin mega mega happy,“ strahlte Lamparter. „Das war ein super Sprung, und auf der Strecke konnte ich Riiber Paroli bieten, auch wenn er am Ende der Schnellere war,“ bilanzierte der 19-Jährige, der sein bislang bestes Karriereergebnis verbuchen konnte.

Faißt bester Deutscher, Seidl mit tollem Comeback

Manuel Faißt wurde als Vierter bester Deutscher. © Vianney THIBAUT/NordicFocus

Während Junioren-Weltmeister Jens Luraas Oftebro sich den dritten Rang sichern konnte, wurde Manuel Faißt knapp hinter dem Podium bester Deutscher. Er ließ Ilves und Akito Watabe hinter sich. Auf Rang sieben hochzufrieden kam Mario Seidl ins Ziel. Der Österreicher erlebte somit bei seinem ersten Weltcup nach zwei aufeinanderfolgenden Kreuzbandrissen ein tolles Comeback. Yamamoto rettete Platz acht gegen Rießle, der den Norweger Joergen Graabak auf den zehnten Rang verwies. Mit Lukas Greiderer landete der dritte Österreicher unter den besten elf, gefolgt von Franz-Josef Rehrl (13.). Die beiden Geyerer Weber (14.) und Frenzel (15.) folgten auf den Plätzen. Rydzek wurde 20., Geiger 32. und Lange 39. Die beste Laufzeit steuerte Eero Hirvonen (FIN) bei.

SprungergebnisEndergebnis

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