Therese Johaug war im ersten Distanzrennen der Saison im Langlauf Weltcup über zehn Kilometer klassisch im Einzelstart in Ruka nicht zu schlagen. Rang zwei ging an Frida Karlsson vor deren Teamkollegin Ebba Andersson. Teresa Stadlober, Katharina Hennig, Victoria Carl und Nadine Fähndrich kamen unter die besten 21.
Johaug besser als Karlsson
Normalerweise war Therese Johaug immer die Athletin, die von Anfang bis Ende Vollgas gab und alle Bestzeiten setzte. Seit es Frida Karlsson im Weltcup gibt, ist das nicht mehr so. Die junge Schwedin startete wieder mit einem enorm hohen Tempo in den Wettkampf, das sie aber nach dem ersten 700 Meter langen Anstieg nicht ganz durchhalten konnte. Nach der ersten Runde setzte Therese Johaug die Bestzeit und gab die Führung bis zum Rennende nicht mehr her. Frida Karlsson konnte sich mit 21 Sekunden Rückstand auf Platz zwei behaupten, fünf Sekunden vor ihrer Teamkollegin Ebba Andersson. „Es war ein hartes Rennen, aber das war mir bewusst. Ich hoffe, dass ich weiter gut unterwegs sein werde. Es ist schön, mit einem ersten Rang in die Saison zu starten“, meinte Therese Johaug im Siegerinterview. „Ebba ist 30 Sekunden vor mir gestartet und das war sehr gut für mich, weil ich sie immer sehen konnte. Ich habe ein gutes Rennen gemacht und bin glücklich, wieder im Weltcup zu laufen. Es ist schön, dass wir diese Wettkämpfe durchführen können.“
Sorina überraschend stark
Überraschung des Tages ist Tatiana Sorina (geborene Aleshina), die wie Phönix aus der Asche so gut wie nie zuvor aus der Babypause zurückkommt. Die 26-Jährige, die als beste Ergebnisse bisher Platz 13 und 15 im Sprint sowie Platz 38 im Distanzrennen vor zwei Jahren in Ruka zu Buche stehen hatte, verpasste das Podium nur um Haaresbreite mit 0,1 Sekunden. Damit war sie noch vier Sekunden schneller als ihre Landsfrau Natalia Nepryaeva. Kerttu Niskanen zeigte als beste Finnin ein sehr gutes Rennen, während die gesundheitlich angeschlagene Krista Pärmäkoski über Platz 33 nicht hinauskam. Tiril Udnes Weng wurde als zweitbeste Norwegerin Siebte vor der Amerikanerin Rosie Brennan und der 19-jährigen Helene Marie Fossesholm. Die schwedischen Sprintspezialistinnen Maja Dahlqvist und Linn Svahn zeigten mit Platz zehn und elf ein sehr gutes Distanzrennen, Svahn konnte so die Weltcupführung behaupten. Heidi Weng reiste nach dem Sprint enttäuscht nach Hause.
Johaug morgen 16 Sekunden voraus
Für das morgige Handicaprennen bedeutet das, dass Johaug mit 16 Sekunden Vorsprung auf die Strecke gehen wird. Dahinter folgt mit 16 bis 24 Sekunden Abstand eine Gruppe mit Frida Karlsson, den Russinnen und den schwedischen Sprinterinnen. „16 Sekunden ist nicht so viel. Ich muss mein Bestes geben. Im Skating ist es eine ganz gute Ditanz für mich, aber wir werden sehen, wie es morgen läuft“, stapelte Johaug wie gewohnt tief. Ebba Andersson mit 30 Sekunden Rückstand wird sich entscheiden müssen, ob sie schnell heranläuft oder auf die nächste Gruppe mit Tiril Udnes Weng (38 Sekunden), deren Zwillingsschwester Lotta, Rosie Brennan, Kerttu Niskanen und Emma Ribom wartet.
Stadlober solide 16.
Die deutschsprachigen Athletinnen Nadine Fähndrich, Teresa Stadlober und Katharina Hennig werden morgen gemeinsam auf die Schlussetappe des Ruka Triples gehen, auf den Plätzen 18 bis 20 trennen sie nur neun Sekunden. Im heutigen Rennen schlug sich die Österreicherin am Besten, die morgen in der freien Technik noch besser einzuschätzen ist. „Wie so oft tat ich mir am Beginn des Rennens etwas schwer hinein zu kommen, als ich dann in der zweiten Runde mit der Schwedin Ribom, die einen Rang vor mir platziert ist, zusammenkam, nutzten wir beide die Situation, liefen gemeinsam und wechselten uns beim Tempo machen immer wieder ab. Ich hatte perfektes Material so konnte ich auch bei den Abfahrten gut mithalten, bzw. sogar an ihr vorbei fahren. Ich freue mich auf das morgige Verfolgungsrennen, da die Abstände recht knapp sind und bei einem guten Verlauf sicher wieder ein respektables Ergebnis möglich ist“, meinte sie.
Hennig, Carl und Fähndrich in Top 21
Stadlober kam mit 1:10 Minuten Rückstand als 16. ins Ziel und war damit fünf Sekunden schneller als Katharina Hennig auf Rang 18. „Ich bin zufrieden. Ruka war noch nie mein bestes Weltcup Wochenende. Ich brauche immer ein paar Rennen, um reinzukommen. Mein Ziel für heute war ähnlich oder besser wie letztes Jahr hier abzuschneiden und das habe ich gerade so geschafft“, sagte Hennig. Ihr Trainer Peter Schlickenrieder war durchaus zufrieden mit der Leistung: „Was mir sehr gut gefallen hat, dass Katharina Hennig sehr forsch angegangen ist. Dafür hat sie ein bisschen bezahlen müssen, sonst hätte sie wahrscheinlich die Top15 Platzierung geschafft. Aber lieber so, wir haben das Motto ausgegeben, lieber etwas risikovoller angehen und dann hinterher Tribut zollen.“ Den Grund, warum sie gegen Rennende noch an Boden verlor, verriet er auch: „Sie hat gesagt, sie hat sich bei Kilometer 7 mal fast übergeben müssen und dann hintenraus die entscheidenden Sekunden verloren für die Top15 Platzierung. Aber mir ist es lieber so, jetzt ist genau der richtige Zeitpunkt, solche Dinge auszuprobieren. Ihr Resümee war: Beim nächsten mal hält sie das durch und dann ist sie in den Top10 und das ist genau die Ausgangspostion, um dann weiter nach vorne zu attackieren.“ Als zweite Deutsche belegte Victoria Carl Rang 20 unmittelbar vor der Schweizerin Nadine Fähndrich. „Es war sehr viel besser als gestern und auch die Jahre zuvor. Wir kommen immer besser in Schwung. Das stimmt mich positiv für morgen, weil das eher meine Paradedisziplin ist und da freue ich mich drauf.“, meinte die Thüringerin. Pia Fink kam als 37. in die Wertung, Sofie Krehl wurde 44. vor Nadine Herrmann. Laura Gimmler belegte Position 49, die zweite Schweizerin Laurien van der Graaff wurde 54. und die zweite Österreicherin 57.
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