Langlauf Weltcup Davos: Alexander Bolshunov gewinnt 15 Kilometer vor drei Landsmännern – Notz 11.

Alexander Bolshunov (RUS), Alexey Chervotkin (RUS), (l-r) © Modica/NordicFocus

Der Einzelstart über 15 Kilometer Freistil beim Langlauf Weltcup in Davos wurde erwartungsgemäß vom russischen Team dominiert. Alexander Bolshunov gewann klar vor seinen Landsmännern Andrey Melnichenko, Artem Maltsev und Ivan Yakimushkin. Florian Notz wurde sehr guter Elfter.

Russen nicht zu schlagen

Andrey Melnichenko (RUS), Alexander Bolshunov (RUS), Artem Maltsev (RUS), (l-r) © Modica/NordicFocus

Nachdem sich die russischen Damen sicher mehr erwartet haben, holen sich die russischen Herren alle drei Podestplätze über 15 Kilometer im freien Stil. Dieser russische Vierfacherfolg war schon früh zu vermutet, da bei nahezu allen Zwischenzeiten drei Russen die ersten drei Plätze belegten. Zunächst mischte allerdings noch Evgeniy Belov vorne mit, der das Rennen aber scheinbar zu schnell angegangen war. Alexander Bolshunov war heute aber ohnehin von niemandem zu schlagen und der 23-Jährige wurde während des gesamten Rennens über seinen großen Vorsprung informiert, so dass er beim Überqueren der Ziellinie bereits laut jubeln konnte. Schneller als die Konkurrenten zu ein, schien für Bolshunov zur Nebensache zu werden: „Meine Gefühle nach dem Sieg sind größtenteils positiv, weil ich vorgestern und gestern dachte, dass ich unbedingt diese Schlitten gewinnen will, den die Sieger bekommen. Heute habe ich während des Distanzrennens nur an die Schlitten gedacht und ich bin froh, dass ich es geschafft habe, ihn zu gewinnen“, so der glückliche Schlitten-Eigentümer im russischen Fernsehen. Rang zwei ging mit 32 Sekunden Rückstand an seinen Teamkollegen Andrey Melnichenko, der über weite Strecken des Rennen zusammen mit Ivan Yakimushkin unterwegs war, so dass beide zusammenarbeiten konnten. Für Yakimushkin reichte es dennoch knapp nicht zum Podium, das ging an Artem Maltsev, der sechs Sekunden schneller war. „Alexander ist sehr schnell gestartet und lag schon nach der ersten Runde 16 Sekunden vorne. Da war mir klar, dass ich mich auf den zweiten oder dritten Platz konzentrieren muss. Yakimushkin und ich haben gut zusammengearbeitet, mal war der eine vorne, dann der andere. Das hat mir geholfen, den zweiten Platz zu holen“, erzählte Melnichenko im FIS INterview mit Hilfe eines Dolmetschers und fügte hinzu: „Mein Ziel für die Saison ist es, weiter gute Skating Rennen abzuliefern und in den Top10 des Gesamtweltcups zu bleiben – und natürlich, möglichst gut bei der WM zu sein.“ Bester Athlet, der nicht aus Russland kommt, wurde Francesco de Fabiani, der Andrew Musgrave dank einer besseren zweiten und dritten Runde auf den sechsten Platz verweisen konnte. Darauf folgten zwei Franzosen: Clement Parisse knapp vor Davos-Spezialist Maurice Manificat, der nach Platz fünf im letzten Jahr diesmal Achter wurde. Rang neun ging an Denis Spitsov. Alexey Chervotkin wurde schon nach etwas mehr als einer Runde von dem eine Minute später gestarteten Bolshunov aufgelaufen, konnte sich aber dranhängen und damit seinen Rückstand auf die eine Minute beschränken, so dass er die Ergebnisliste bis auf Platz zehn hinaufkletterte.

Notz starker Elfter

Florian Notz (GER) © Modica/NordicFocus

Lokalmatador Dario Cologna verlor in der letzten Runde viel zeit und fiel noch vom sechsten auf den 14. Rang zurück. Dadurch wurde Florian Notz noch bester deutschsprachiger Athlet. Entgegen seiner üblichen Taktik ging der Wahl-Allgäuer das Rennen recht schnell an und hielt sich während des gesamten Rennens zwischen Platz zehn und 15 auf. Am Ende fehlten als Elfter nur sechs Sekunden zum Top10 Platz. Ähnlich wie dem erfahrene Schweizer, an dessen Fersen er sich in seiner zweiten Runde heftete, gingen auch dem deutschen Vize-Junioren-Weltmeister Friedrich Moch auf der letzten Runde die Kräfte aus, nachdem er nach zehn Kilometern noch zwei Sekunden hinter Notz an 13. Stelle gelegen hatte. Im Ziel bedeutete das Platz 22 für den 20-Jährigen hinter den Schweizern Roman Furger und Jason Rüesch. Lucas Bögl konnte bis Ende seiner zweiten Runde mit dem 17-Platzierten Jules Lapierre zusammenarbeiten, in seiner Schlussrunde allein verlor er aber noch einige Sekunden auf den zuvor fast zeitgleichen Franzosen und wurde 23. Der Schweizer Candide Pralong reihte sich nach gutem Rennen unmittelbar dahinter ein gefolgt von dem Österreicher Mika Vermeulen, der gestern als 51. im Weltcup debütierte und heute erste Punkte sammelte: „Ein Wahnsinn, ich bin total happy über die ersten Weltcupunkte. Natürlich hofft man immer, dass man es in die Punkteränge schafft. Heute hat einfach alles gepasst, der Ski war super und das Rennen sowieso. Jetzt hoffe ich auf einen Einsatz bei der Tour de Ski.“ Punkte gab es für Platz 27 auch noch für Andi Katz, der nach zehn Kilometern noch an 22. Stelle lag, nachdem er sich an Andrew Musgrave hatte hängen können. Jonas Dobler verpasste die Punkte als 31. um weniger als eine Sekunde und verwies den Schweizer Dajan Danuser auf Platz 32. Cedric Steiner kam als 36. vor Erwan Käser ins Ziel, Beda Klee wurde 39. Bei Thomas Bing, der seinen zweiten Weltcup nach seinem Trümmerbruch vor fast zwei Jahren lief, merkte man, dass er noch nicht völlig auf seinem alten Leistungsniveau ist. Er wurde mit drei Minuten Rückstand 50. und verlor in der letzten Runde noch acht Positionen. Rang 1 ging an Ueli Schnider gefolgt von dem 24-jährigen Bernhard Flaschberger, der bis Januar letzten Jahres noch für die Nordischen Kombinierer Österreichs an den Start ging und nun in Davos seinen ersten Weltcup im Langlauf bestritt. Die 21- und 20-jährigen Debütanten Cyril Fähndrich und Avelino Näpflin kassierten noch mehr Sekunden auf Bolshunov und belegten die Plätze 62 und 64. Jonas Baumann ging heute aus gesundheitlichen Gründen nicht ins Rennen.

=> Ergebnis 15 Kilometer FT Herren

 

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