Vor einigen Tagen gab die FIS die Planungen für die Weltcups nach der Tour de Ski bekannt, bei der die Norweger nun definitiv fehlen und Schweden und Finnen aber antreten. Außerdem wurden in Seefeld die Österreichischen Staatsmeisterschaften ausgetragen.
Schweden und Finnen bei der Tour, Norweger in Lahti?
Die offizielle Bestätigung des norwegischen Verbandes, dass das Team bis zur Nordischen Ski WM keinerlei Weltcup bestreiten wird, lässt weiter auf sich warten – wird vielleicht auch gar nicht mehr kommen. Denn inzwischen berichtet Yle Sport, dass das schwedische und auch das norwegische Team für den Langlauf Weltcup in Lahti Mitte Januar zugesagt haben, wenn sich die Corona Situation nicht weiter verschlechtert. Offiziell bestätigt ist inzwischen aber zumindest, dass die Norweger definitiv nicht an der Tour de Ski teilnehmen – im Gegensatz zu ihren schwedischen Nachbarn. Die Athleten erhielten am frühen Freitagmorgen die Nachricht, dass sie doch grünes Licht vom Verband für die Tour de Ski erhalten werden, nachdem sie vorher öffentlich bekundet hatten, dass sie bereit seien, ein paar Risiken einzugehen. „Wir mussten enorm viel arbeiten, um dafür zu sorgen, dass das Risiko der Ansteckung auf dem Weg zur Tour de Ski minimiert wird“, sagte Daniel Fåhraeus, Langlauf Manager im Schwedischen Skiverband, in einer Pressemeldung. „Wir wissen, dass das Interesse sehr groß ist, dass die Schweden an der Tour de Ski teilnehmen. Ebenso groß wie der Wunsch des Teams, die Rennen zu bestreiten. Darum ist es großartig, dass wir eine Lösung gefunden haben.“ Das bedeutet, dass das Team im eigenen Flugzeug an einem nahegelegenen Flugzeug anreist. Ähnliche Pläne hat auch das finnische Team, das ebenfalls an der Tour de Ski teilnehmen wird – auch wenn man die finanziellen Möglichkeiten mit einem eigenen Charterflug nicht hat. „Die Athleten müssen einfach antreten. Wir haben Hotel und die Reise so organisiert, dass Begegnungen mit anderen Menschen außerhalb des Teams so weit wie möglich verhindert“, sagte der finnische Cheftrainer Teemu Pasanen in einer Pressemitteilung. „Die Athleten brauchen harte internationale Vergleiche vor den Weltmeisterschaften.“ Demnach fehlen nur die Norweger bei der Tour de Ski. Für Federico Pellegrino ist die aktuelle Abwesenheit der drei nordischen Nationen „ein Zeichen fehlenden Respekts, in Davos ist das Ansteckungsrisiko nicht höher als in Ruka“, wird er in einer Pressemeldung des Italienischen Skiverbandes zitiert, auch wenn er die Entscheidung teilweise versteht. Für Gerti Taschler, OK-Chef bei den Tour de Ski Etappen in Toblach, hat die Absage Norwegens politische Gründe. „Das Sicherheitskonzept und die Gesundheitsregeln der FIS sind sehr gut. Darum verstehen wir nicht, dass sie aus Sicherheitsgründen nicht anreisen. Wir denken, dass das der Tour de Ski großen Schaden zufügen könnte. Ich gehe sogar so weit, dass ich sage, dass es das Ende der Tour de Ski sein könnte“, wird er in der norwegischen VG zitiert. „Ich denke, dass sie aus politischen Gründen versuchen, dass die FIS mehr Rennen nach Skandinavien vergibt, an ihre Wettkampforte, was der Tour de Ski definitiv nicht zugute kommen wird.“
Ulricehamn verlegt, Tjumen hofft auf Weltcup Finale
Die Vermutungen Taschlers sind aber zumindest für diese Saison Makulatur, denn kurz darauf bestätigte die FIS mit wenigen Änderungen den Rest der Weltcupsaison. Um Reisen zu reduzieren, wird nur der Langlauf Weltcup in Ulricehamn um drei Wochen nach hinten geschoben, so dass nach der Tour de Ski definitiv ein weltcupfreies Wochenende folgt, an dem Norwegen und nach der Verschiebung vermutlich auch Schweden die nationalen Meisterschaften austrägt. Anschließend reisen die Athleten wie geplant nach Lahti und Falun, worauf dann das verschobene Wochenende in Ulricehamn folgt, so dass eine Flugreise entfällt. Ulricehamn liegt 400 Kilometer südwestlich des WM Ortes von 2015 und ist demnach mit Fahrzeugen zu erreichen. Danach freuen sich alle Athleten auf eine hoffentlich erfolgreiche Nordische Ski WM in Oberstdorf. Ob der Weltcup in Nove Mesto unmittelbar vor den Titelkämpfen stattfindet, ist unklar. Die FIS erwartet nun die Pläne der Veranstalter, wie sie sich die Ausrichtung des Weltcups vorstellen. Außerdem wären die A-Teams vermutlich ohnehin nicht mehr am Start, wenn am Donnerstag bereits die ersten Medaillen verteilt werden. Auch danach ist noch vieles offen im Weltcup Kalender. Das Weltcup Finale in Peking ist bereits gestrichen, das russische Tjumen würde gerne als Ausrichter des Finals einspringen und wäre auch bereit, eine Woche zuvor die 50 Kilometer von Holmenkollen zu übernehmen, falls sich die Norweger gegen eine Austragung entscheiden. „Ja, das stimmt, wir haben offiziell Interesse bekundet, das Weltcup Finale in Tjumen auszutragen und mündlich mitgeteilt, dass wir auch für das Rennen am Holmenkollen einspringen würden, wenn das ausfallen würde. Die Entscheidung soll nun bald fallen“, sagte Verbandschefin Elena Välbe in Davos gegenüber dem russischen Fernsehen. Für den abgesagten Lillehammer Weltcup wäre demnach nur noch an dem Wochenende 13./14. Februar Platz im Kalender, in den Plänen der FIS wird eine Nachholung des Lillehammer Weltcups jedoch nicht mehr erwähnt.
Leodolter zweifacher Meister
In Abwesenheit aller Weltcup Athleten fanden am Wochenende auf den WM Strecken in Seefeld die Österreichischen Staatsmeisterschaften statt. Zunächst wurde auf dem leicht modifizierten Sprintkurs ein Klassiksprint statt, in dem sich die Kärntnerin Anna Juppe und der Oberösterreicher Philipp Leodolter durchsetzen konnten. Die Villacherin, die seit diesem Jahr als Biathletin aktiv ist, setzte sich gegen die Steirerin Witta Walcher durch, die neben Silber auch Gold bei den Juniorinnen gewann. Bronze ging an die Salzburgerin Barbara Walchhofer. Bei den Juniorinnen sicherten sich Magdalena Scherz und Sophie Adrigan die weiteren Medaillen hinter Witta Walcher. Bei den Herren war der Hohenzeller Philipp Leodolter den anderen völlig überlegen und verwies die beiden Salzburger Lukas Mirkonjic und Michael Föttinger auf die weiteren Medaillenrängen. Das Rennen der Junioren gewann der Este Anders Veerpalu, die Medaillen gingen an Erik Engel, Andre Islitzer und Christoph Wieland. Tags darauf wurde ein klassisches Distanzrennen ausgetragen, etwas jedoch als sonst im Weltcup. Auch hier konnte sich Philipp Leodolter klar durchsetzen und mit 35 Sekunden Vorsprung seinen zweiten Titel holen. „Wenn es läuft, dann läuft es! Ich habe mich heute sehr gut gefühlt und ich bin aktuell in einer sehr guten Verfassung“, berichtete der Sieger beider Tage. Silber und Bronze gewannen die Salzburger Fredrik Mühlbacher und Michael Föttinger. Beim ÖSV Nachwuchs setzte sich erwartungsgemäß der Niederösterreicher Philip Wieser durch. Er verwies die ebenfalls starken Salzburger Julian Courte und Erik Engel auf die Plätze zwei und drei. Bei den Damen holte sich diesmal Barbara Walchhofer den Titel vor der Vorarlbergerin Jasmin Berchthold und Sprintsiegerin Anna Juppe. Noch schneller als Walchhofer war jedoch Witta Walcher, die diesmal aber nur in der U20 Kategorie in die Wertung kam. Magdalena Scherz und Sophie Adrigan gewannen die weiteren Medaillen.