An den Norwegern führt zurzeit kein Weg vorbei. Sturla Holm Laegreid und Tiril Eckhoff landen jeweils Start-Ziel-Sieg in der Verfolgung beim Biathlon Weltcup in Hochfilzen. Franziska Preuß läuft auf sechs, Benedikt Doll wird bester Deutscher bei den Herren auf Rang 13.
Start-Ziel-Sieg von Sturla Holm Laegreid
Der 23jährige Norweger Sturla Holm Laegreid ließ seinen Verfolgern keine Chance. Nach nur einem Fehlschuss bei den vier Schießeinlagen lieferte er einen Start-Ziel-Sieg und gewann nach dem Sprint auch die Verfolgung von Hochfilzen. Nervenstark räumte er im letzten Schießen alle fünf Scheiben ab und war bereits enteilt, als sich der Schwede Martin Ponsiluoma, der Franzose Emilien Jacquelin und die beiden Norweger Johannes Thingnes Boe und Vetle Sjaastad Christiansen auf dem Weg zum Ziel einen harten Kampf um die verbliebenen zwei Podestplätze lieferten. J. T. Boe nutzte mit all seiner Erfahrung seine Chance, ging in der Haarnadelkurve innen an seinen drei Kontrahenten vorbei und setzte sich an die Spitze des Verfolgungsquartetts. Am Ende des letzten Anstiegs zündete aber der Franzose Jacquelin seinen Turbo, mobilisierte ungeahnte Kräfte, zog an J. T. Boe vorbei und riss am Ende des Anstiegs ein Loch zu J. T. Boe. Der Schwede Ponsiluoma und der Norweger Christiansen mussten die beiden ziehen lassen. J. T. Boe kam auf der Zielgeraden noch gefährlich nah an Emilien Jacquelin heran, aber der Franzose überquerte 0,4 Sek. vor J. T. Boe als Zweiter die Zielline. Vetle Sjaastad Christiansen wurde Vierter vor Martin Ponsiluoma und Johannes Dale auf sechs.
Benedikt Doll läuft als bester Deutscher auf Rang 13
Die Ausgangspositionen der deutschen Herren aus dem Sprint waren nicht unbedingt chancenreich. Benedikt Doll hat mit einem Rückstand von 1,31 Min. die Verfolgung aufgenommen, musste zwei Mal in die Strafrunde und hat sich am Ende zehn Plätze nach vorne gearbeitet. Als bester Deutscher belegte er Rang 13. „Liegend fehlerfrei bleiben, das fehlt mir sehr, sehr schwer, darum bin ich glücklich, dass alle Scheiben gefallen sind, aber auf der Strecke gings eigentlich auch gut, hat Spaß gemacht, die Ski sind gut gerutscht und da bin ich jetzt eigentlich schon zufrieden mit dem Rennen“, so Benedikt Doll im ARD-Interview nach dem Wettkampf. Arnd Peiffer, der zeitgleich mit Doll das Rennen aufnahm, wurde nach zwei Strafrunden 24. Erik Lesser behielt am Schießstand eine blitzsaubere Weste und verbesserte sich um 26 Plätze auf Rang 20 und das obwohl er bereits in der ersten Runde in der letzten Rechtskurve Richtung Stadion stürzte. „Vor mir hat der Klemen Bauer etwas rumgezaubert, dann habe ich auch rumgezaubert“, so Lesser nach dem Wettkampf, der sich zufrieden zeigte. „Ich bin mit meinem Rennen eigentlich ganz zufrieden, so bin ich auch reingegangen, dass die Ausgangssituation erst einmal irrelevant ist für das heutige Rennen, ich wollte für mich wieder ganz gut performen, am Schießstand im Verfolger wieder mal mit Null durchkommen, das habe ich heute geschafft. Ich habe mich gut in das Rennen rein gebissen und habe mich auf mich fokussieren können. Das klingt immer ganz einfach, aber heute ist es mir gelungen. Heute hatte ich irgendwie die richtigen Gedanken und die gewisse Lockerheit und jetzt bin ich einfach nur froh, dass es für Platz 20 gereicht hat.“ Johannes Kühn hat sich um acht Plätze verbessert und belegte nach vier Strafrunden Rang 46. Für den Massenstart qualifiziert sind Benedikt Doll, Erik Lesser und Arnd Peiffer.
Tiril Eckhoff landet ungefährdeten Start-Ziel-Sieg
Nach Kontiolahti gewinnt die Norwegerin Tiril Eckhoff bereits das zweite Verfolgungsrennen der Saison. Als die Gejagte ins Rennen gestartet, ließ sie ihren Verfolgerinnen zu keiner Zeit eine Chance auf den Sieg. Von 20 Schüssen verfehlte nur einer das Ziel und nervenstark brachte Eckhoff den Sieg vor Augen auch die letzten fünf Schüsse im stehenden Anschlag sicher ins Ziel. Wie bei den Herren zuvor, waren die Plätze dahinter noch vakant und die Platzierungen sollten sich auf der letzten Runde entscheiden. Um einen Podestplatz kämpften die beiden Oeberg-Schwestern, Dorothea Wierer und Ingrid Landmark Tandrevold. Während die Gesamtweltcupsiegerin der vergangenen zwei Jahre Dorothea Wierer auf einem Anstieg strauchelte und dabei wertvolle Zeit verlor, setzten sich die beiden Schwedinnen Hanna und Elvira Oeberg im Kampf ums Podium durch und belegten Rang zwei und drei. Ingrid Landmark Tandrevold wurde Vierte vor Dorothea Wierer auf Rang fünf.
Franziska Preuß auf Rang sechs
Im entscheidenden Schießen standen für Franziska Preuß nochmals kurzfristig alle Türen auf einen Podestplatz offen. Tiril Eckhoff war bereits enteilt, aber die Konkurrentinnen um die beiden letzten Podestplätze kamen nicht ungeschoren davon, mussten in die Strafrunde und Franziska Preuß hätte die Null gebraucht. Leider fiel eine Scheibe nicht und auch sie musste den Umweg über die Strafrunde nehmen. Insgesamt kassierte sie zwei Strafrunden und belegte am Ende mit 49,4 Sek. Rückstand den sechsten Platz. Ein hervorragendes Rennen gelang heute auch Denise Herrmann, die zuletzt allgemein mit ihrer Form haderte. Von Platz 23 aus gestartet belegte sie schließlich nach zwei Strafrunden Rang 9 und auch mit ihrer Laufzeit war sie wieder ganz vorne mit dabei. Die beiden jungen deutschen Damen Janina Hettich und Anna Weidel lieferten ein gutes Rennen. Hettich hatte schon in der ersten Runde einen Sturz, blieb am Schießstand dennoch cool und traf liegend alles. Stehend verfehlte sie jeweils eine Scheibe und belegte schließlich Platz 22 hinter Anna Weidel. Die Kiefersfeldenerin war als 43. ins Rennen gegangen, kassierte insgesamt zwei Strafrunden und lag in der Gesamtlaufzeit nahe an der Zeit von Franziska Preuß. Am Ende verbesserte sie sich um 22 Plätze und erhält gute Weltcuppunkte für Rang 21. Erneut unzufrieden dürfte Vanessa Hinz sein. Nach insgesamt fünf Fehlschüssen fiel sie von Rang 26 auf 45 zurück und auch Maren Hammerschmidt hatte einen denkbar schlechten Einstand in den Wettkampf. Nach drei Strafrunden im ersten Anschlag ließ sie drei fehlerfreie Schießeinlagen folgen und kämpfte sich vom zwischenzeitlichen Ende des Feldes bis Rang 36 nach vorne. Für den Massenstart qualifiziert sind Franziska Preuß, Denise Herrmann und Janina Hettich.
Simon Eder mit Sprung in Top-10
Simon Eder hat erneut alle zwanzig Scheiben abgeräumt und damit als bester Österreicher einen Sprung von 25 auf den 9. Platz gemacht. Julian Eberhard der von der aussichtsreichen Position 10 ins Rennen ging musste sieben Strafrunden drehen und belegte am Ende nur Rang 38. Aus dem Team der Schweizer war erneut Benjamin Weger auf Platz 12 Bester. Bei den österreichischen Damen verbesserte sich Lisa Theresa Hauser von 15 auf 12, Dunja Zdouc fiel von 27 auf 31 zurück. Beim Massenstart sind voraussichtlich Simon Eder, David Komatz, Julian Eberhard, Lisa Theresa Hauser und Dunja Zdouc startberechtigt. Aus der Schweiz hat es nur Benjamin Weger und keine der Damen geschafft.
Das Programm für Hochfilzen II findet Ihr hier