Vinzenz Geiger aus Oberstdorf hat beim Weltcup der Nordischen Kombination im österreichischen Ramsau am Dachstein seinen ersten Saisonsieg gefeiert. Er setzte sich gegen Jarl Magnus Riiber aus Norwegen durch. Lukas Greiderer aus Österreich wurde Dritter.
Spannende Kombination
Die Zeichen verdichten sich: Der Gesamtweltcupsieger der letzten beiden Jahre, Jarl Magnus Riiber, ist nicht mehr so dominant wie in der Vergangenheit. Zwar siegte er in Ruka bei beiden Rennen, bei denen er antrat. Doch er musste bedeutend härter dafür arbeiten, als er es in den letztem Jahren gewohnt war. Seine Dominanz rührte von seinen unglaublichen Sprungqualitäten. In dieser Saison scheinen die Konkurrenten jedoch aufgeschlossen zu haben.
Riiber vorn, aber nicht dominant
Dies wurde besonders auf der Normalschanze von Ramsau deutlich. Zwar zeigte er wieder einmal den weitesten Sprung des Tages. Seine 94,5 Meter brachten ihm allerdings nur zehn Sekunden Vorsprung auf Yoshito Watabe (Japan) ein. Mehr als der Japaner dürfte ihn allerdings beunruhigt haben, dass auch Johannes Lamparter (AUT) auf Rang drei nur zwölf Sekunden hinter ihm in die Loipe startete. Vierter war bereits Vinzenz Geiger, der seine Probleme auf der Schanze überwunden zu haben scheint. 92 Meter brachten ihn bis auf 25 Sekunden an Riiber heran. Nur vier Sekunden hinter ihm lauerte bereits Lukas Greiderer. Ryota Yamamoto (JPN) lag noch dazwischen auf Rang fünf.
Geringe Abstände auf der Schanze
Auch die anderen deutschsprachigen Athleten zeigten sich überwiegend verbessert. Mit Terence Weber auf acht und Fabian Rießle auf neun landeten zwei weitere DSV-Athleten in den Top 10. Dahinter platzierten sich Martin Fritz auf 14, Mario Seidl auf 17, Julian Schmid auf 18, Stefan Rettenegger auf 19, Johannes Rydzek auf 20, Eric Frenzel auf 21, Manuel Faißt auf 23, Philipp Orter auf 26. Etwas weiter zurück lagen Thomas Jöbstl (30.), Lukas Klapfer (32.) und Manuel Einkemmer (44.). Insgesamt lag jedoch das komplette Feld nach dem Springen nah beieinander. Alle 49 Athleten starteten innerhalb von 2:29 Minuten in das Zehn-Kilometer-Rennen. Bei der anspruchsvollen Strecke ließ dies auf ein spannendes Rennen hoffen. „Ich weiß, dass Vinzenz hier immer ein gutes Rennen macht, besonders in dieser Höhenlage. Das wird nicht einfach“, prophezeite Riiber nach dem Springen.
Spannendes Rennen und Zielsprint
Er sollte Recht behalten. Zwar gelang es ihm, zwei Runden lang seine Führung zu halten. Doch auf der dritten Runde wurde er eingeholt von einer Gruppe, bestehend aus Geiger, Lamparter, Greiderer und Rießle, der ebenfalls aufschließen konnte. Dahinter bildeten sich große Verfolgergruppen, die aber nicht an die Spitzengruppe heranrückten. Auf der letzten Runde verschärfte die Spitze das Tempo immer weiter. Rießle fiel als erstes zurück, auch Lamparter musste abreißen lassen. Geiger, Riiber und Greiderer sprinteten ins Ziel, wo Geiger seinen Geschwindigkeitsüberschuss aus der letzten Abfahrt nutzte, um an Riiber vorbeizuziehen. 0,5 Sekunden betrug sein Vorsprung im Ziel. Geiger siegte damit nach letztem Jahr bereits zum zweiten Mal in Ramsau.
Starke Laufleistungen und Aufholjagden
Die beste Laufleistung des Tages lieferte einmal mehr Ilkka Herola (Finnland). Gemeinsam mit Joergen Graabak (NOR) machte er 30 Plätze gut und lief von Rang 36 auf sechs hinter Lamparter und Rießle nach vorne. Graabak kam von Platz 34 auf 7, und auch Herolas Landsmann Eero Hirvonen mit der drittbesten Laufzeit kam hinter Terence Weber noch auf den zehnten Platz. Auch Frenzel und Rydzek holten auf und beendeten das Rennen als Zehnter und Zwölfter. Auch die weiteren Deutschen und Österreicher, mit Ausnahme von Orter und Einkemmer, sammelten Weltcuppunkte.
Strahlende Gesichter auf dem Podium
Geiger: „Ramsau scheint mir einfach zu liegen. Mein erstes Podium war hier in Ramsau. Jedes Jahr wenn ich hier herkomme, habe ich ein gutes Gefühl. Das war heute mein bester Sprung der Saison, und im Laufen hat der Zielsprint funktioniert. Ein perfekter Tag!“
Riiber: „Endlich haben wir wieder Wettkämpfe. Es war schwierig wieder zu starten. Gut, dass wir morgen einen neuen wettkampf haben.“
Greiderer: „Der Tag war mega. Ich wusste gestern schon, dass ich da einen super Zugang zur Schanze habe. Mit der Ausgangssituation wusste ich gleich, dass da was ganz nach vorne geht. Es war aber sehr hart, nach vorne zuzulaufen. Ich wusste auch, dass Rießle nochmal 15 Sekunden mehr auflaufen musste als ich und dementsprechend müde sein sollte. Am Schluss wurde noch etwas taktiert. Ich bin megahappy mit dem dritten Platz.“
Zwischenstand SprungEndergebnis
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