Russland gewinnt die Mixed-Staffel nach einer spannenden Schlussrunde gegen Norwegen, Arnd Peiffer vergibt durch eine Strafrunde den sicher geglaubten Podestplatz und wird Fünfter. Der Sieg in der späteren Single-Mixed-Staffel geht an Frankreich vor Schweden und Norwegen. Deutschland schrammt als Vierter am Podest vorbei.
Russland gewinnt Mixed-Staffel
Bei leichten Minusgraden zeigte sich der Thüringer Wald am heutigen Sonntag von seiner besten Seite. Der gewohnte Oberhofer Nebel wich einer herrlichen Winterlandschaft. Vor dieser herrlichen Kulisse gewann das russische Mixed-Team mit Uliana Kaisheva, Svetlana Mironova, Alexander Loginov und Eduard Latypov mit insgesamt sieben Nachladern die erste Mixed-Staffel der Saison. Nur 0,7 Sek. dahinter (7 Nachlader) platzierte sich das norwegische Team mit Ingrid Landmark Tandrevold, Marte Olsbu Roeiseland, Johannes Dale und Sturla Holm Laegreid. Das Podest komplettierten die Franzosen mit Anais Chevalier-Bouchet, Justine Braisaz-Bouchet, Fabien Claude, Quentin Fillon Maillet (6 Nachlader, + 12,1 Sek.). Ausschlaggebend für den russischen Erfolg war der Angriff von Svetlana Mironova, die auf ihrer Schlussrunde an Deutschland, später auch noch an der zu diesem Zeitpunkt in Führung liegenden Französin vorbeizog und an die Spitze ging. Obwohl nach dem entscheidenden Schießen der Franzose Quentin Fillon Maillet den Schießstand als Erster verließ und hinter ihm Sturla Holm Laegreid gefolgt vom Russen Eduard Latypov war es der Russe, der nach wechselnder Führung im Verlauf der Schlussrunde sich am Ende knapp gegen den jungen Norweger Laegreid durchsetzte und die Ziellinie als Sieger überquerte.
Pech für deutsches Team – „Irgendwie war es komplett Murx“
Bis zum letzten Schießen sah es so aus, als könnte das deutsche Team mit Vanessa Hinz, Denise Herrmann, Benedikt Doll und Arnd Peiffer den ersten Podestplatz in Oberhof feiern. Mit Russland, Frankreich, Deutschland und Norwegen lagen vier Teams in etwa gleich auf an der Spitze und kämpften um die Podestplätze. Bitter, dass es am Ende das deutsche Team war, das nach einer Strafrunde von Arnd Peiffer ins Hintertreffen geriet und am Ende nur Rang fünf möglich war, da das weissrussische Team durch ein fehlerfreies Schießen an den Deutschen vorbeizog. Vanessa Hinz machte ein gutes Rennen, kam beide Male ohne Nachlader am Schießstand aus und auch Denise Herrmann kam nach fünf Treffern im liegenden Anschlag gut ins Rennen. Sie wechselte an zweiter Position auf Benedikt Doll, der am Birxsteig nach Stockverlust hundert Meter mit nur einem Stock laufen musste, nachdem er ihm wohl vom Norweger Dale versehentlich weggetreten wurde. Doll holte wieder auf und schickte mit nur 10,9 Sek. Rückstand hinter Russland und Norwegen Arnd Peiffer ins Rennen. Liegend räumte der Deutsche schnell alle Scheiben ab, was ihm im stehenden Anschlag auch mit drei Nachladern nicht gelingen wollte. Er kassierte eine Strafrunde und am Ende blieb nur der fünfte Rang. „Irgendwie war es komplett Murx. Da bin ich natürlich sehr unzufrieden. Es nützt aber nix, ich muss probieren es am Mittwoch besser zu machen. Heute war es wieder ein Tag, wo man sich fragt, wofür trainiere ich eigentlich, wenn ich dann so einen Mist mache,“ so Arnd Peiffer nach dem Wettkampf bei Sky.
Schweizer Mixed-Staffel auf sechs, Österreich auf Rang elf
Aita Gasparin kam mit einem Nachlader aus, war läuferisch aber nicht ganz vorne dabei und übergab an ihre Schwester Selina an Position 13. Die ältere der Schwestern benötigte zwei Nachlader und konnte dennoch vier Plätze gut machen. Mit Benjamin Weger, der bei beiden Schießeinlagen ohne Nachlader auskam ging es erneut nach vorne und Schlussläufer Serafin Wiestner nahm an sechster Position das Rennen auf und brachte Rang sechs sicher ins Ziel. Pech hatte das österreichische Team als Julia Schwaiger in der zweiten Runde in einer Abfahrt stürzte und dabei wertvolle Zeit und damit auch zehn Plätze im Feld verlor. Sie fiel auf Rang 20 zurück und wechselte aus dieser Position auf Lisa Theresa Hauser, die sieben Plätze gut machte und Simon Eder auf 13 ins Rennen schickte. Bei Schlussläufer Felix Leitner ging es nochmals zwei Plätze nach vorne und am Ende belegte das österreichische Mixed-Team Rang elf. Dunja Zdouc und David Komatz liefen die Single-Mixed-Staffel für Österreich auf Rang acht (9 NL). Irene Cadurisch und Sebastian Stalder (SUI) belegten nach zwölf Nachladern Rang 16.
Frankreich gewinnt Single-Mixed-Bewerb
Julia Simon und Emilien Jacquelin gewinnen mit nur drei Nachladern und einem großen Vorsprung von 38,7 Sek. den Single-Mixed-Bewerb vor den Schweden Hanna Oeberg und Sebastian Samuelsson (5 Nachlader). Tiril Eckhoff und Johannes Thingnes Boe komplettieren das Podest als Dritte nur 5,3 Sek. dahinter (3 Strafrunden/8 NL). Von Beginn des sehr schießlastigen Rennens mit kurzen Laufrunden stand an der Spitze das Duell zwischen Norwegen und Frankreich mit abwechselnder Führung und Belauern aus dem Windschatten. Während Frankreich mit Julia Simon das letzte Schießen sauber vollbrachte, kassierte die in dieser Saison sonst so sichere Schützin Tiril Eckhoff drei verkürzte Strafrunden zu je 75 Meter. Die Führung behauptete der Franzose Emilien Jacquelin, dahinter Schweden mit Sebastian Samuelsson und Norwegen mit Johannes Thingnes Boe fiel leicht zurück. Beim letzten Schießen räumte Jacquelin schnell und sicher ab und machte sich auf den Weg zum sicheren Sieg. Sein Vorsprung war so groß, dass er sich auf dem Weg zum Ziel sogar mit den am Streckrand stehenden Betreuern abklatschen konnte. Der Schwede Samuelsson kam mit einem Nachlader aus und setzte sich auf Position zwei, die er, obwohl ihm Johannes Thingnes Boe auf der Runde im Nacken saß, ins Ziel rettete.
Janina Hettich und Erik Lesser werden Vierte
Gleich zu Beginn des Wettkampfs gab es einen Sturz von Janina Hettich, die sich mit der US-Amerikanerin verhakte, dadurch im hinteren Feld landete und erst spät zum ersten Schießen kam. Sie ließ sich dadurch in ihrer Treffsicherheit nicht beirren und räumte die Scheiben sicher ab. Mit einem Nachlader hat sie auch die stehenden Scheiben weiß werden lassen und schließlich an neunter Position mit 25,5 Sek. Rückstand auf Erik Lesser gewechselt. Während an der Spitze alles unverändert blieb konnte Erik Lesser nach fünf schnellen Treffern zwei Plätze gut machen und an siebter Position auf die nächste Runde gehen. Nach einer sicheren Schnellfeuereinlage im Stehen schob sich Erik Lesser auf die dritte Position, die Janina Hettich auf der kurzen Runde nicht halten konnte. Bei ihrem nächsten Einsatz traf Hettich im Liegen alles und stehend mit zwei Nachladern. Lesser übernahm an fünfter Position mit 50,4 Sek. Rückstand, benötigte liegend einen Nachlader und machte einen Platz gut. Im Stehendanschlag riskierte er alles, wohlwissend, dass Johannes Thingnes Boe neben ihm stand und nur eine Schnellfeuereinlage noch Podestchancen ermöglicht. Am Ende blieb es nach insgesamt sechs Nachladern bei Rang vier, mit dem sich sowohl Janina Hettich als auch Erik Lesser bei ihrem ersten gemeinsamen Mixed-Einsatz zufrieden zeigten. Franziska Preuß, sonst oft Team-Partnerin von Erik Lesser beim Single-Mixed-Bewerb, wurde wegen einer leichten Reizung des unteren Sprunggelenks heute geschont. „Franziskas Verzicht auf die heutigen Staffelbewerbe ist eine reine Vorsichtsmaßnahme, um weitere Weltcupeinsätze nicht zu gefährden“, so DSV-Mannschaftsarzt Prof. Dr. Bernd Wolfahrt. Für Janina Hettich war dies der erste Single-Mixed-Staffel Einsatz im Weltcup. „Ich war sehr nervös aber ich bin sehr zufrieden, dass ich mit drei Nachladern durchgekommen bin. Es war sehr überraschend, denn eigentlich war die Franzi geplant. Wenn dann hätte ich mit der Mixed-Staffel gerechnet, aber nicht mit der Single-Mixed. Heute das war ein cooler Abschluss, schade dass keine Zuschauer da sind, die fehlen hier schon sehr“, bekannte sie nach dem Wettkampf.
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