Die Norwegerinnen sind mit sehr guter Form in den Weltcup zurückgekehrt und haben sich beim Langlauf Weltcup in Lahti die ersten drei Plätze im Skiathlon über 2×7,5 Kilometer gesichert. Therese Johaug dominierte das Rennen, Helene Marie Fossesholm wurde Zweite und Heidi Weng gewann den Zielsprint um Platz drei. Teresa Stadlober wurde gute Achte, Katharina Hennig wurde 13. Die anderen beiden DSV Athletinnen wurden von einem Massensturz zurückgeworfen.
Johaug attackiert und schwerer Sturz zu Beginn
Durch ihre lange Weltcup Pause starteten die Norwegerinnen ungewohnt weit hinten im Feld, aber Therese Johaug, Neunte im Gesamtweltcup, schob sich schon im ersten Anstieg aus der zweiten Startreihe nach vorne an die Spitze des Feldes. Schon in der ersten Abfahrt kam es dann aber zu einem folgenschweren Massensturz im Mittelfeld, ausgelöst durch Caitlin Patterson, was eine Kettenreaktion zur Folge hatte, von der sieben Athletinnen betroffen waren und viel Material zu Bruch ging. Vom Sturz schwer betroffen waren auch zwei weltcupunerfahrene Athletinnen aus Russland und Schweden: Nataliya Mekryukova, die mit dem Ski im Zaun festhing, und Lovisa Modig, die an der Hüfte hart getroffen wurde. Aus deutscher Sicht waren Julia Preußger und vor allem Pia Fink betroffen, die nur schwer aus dem Graben neben der Strecke wieder herauskam und einen beschädigten Stock ersetzen musste. Wie Ex-Rennläufer und Yle Sport Experte Kalle Lassila im finnischen Fernsehen erklärte, habe ihn der Sturz nicht überrascht: „Das musste ja so kommen. Da scheinen einige nicht harmlose Wellen in der Abfahrt zu sein.“ Während hinten Chaos herrschte, schlug Therese Johaug sofort ein hohes Tempo an und setzte sich schließlich nach vier Kilometern von ihren letzten drei Verfolgern ab.
Norwegerinnen mit Podium Sweep
Im Laufe der 7,5 Kilometer im klassischen Stil lief Therese Johaug einen Vorsprung von 13 Sekunden auf Natalia Nepryaeva, Ebba Andersson und Jessie Diggins heraus, wobei die Amerikanerin aber schon Mühe hatte mitzuhalten. Mit weiteren zehn Sekunden Rückstand folgte die nächste Gruppe mit zwölf Athletinnen, darunter auch Katharina Hennig und Teresa Stadlober. Nach dem Skiwechsel bekam Nepryaeva sofort Probleme, die das Rennen für ihre Verhältnisse sehr forsch angegangen war und offenbar mit dem Technikwechsel nicht zurechtkam. Während sie nach und nach in die zweite Gruppe zurückfiel, arbeiteten sich Helene Marie Fossesholm und Heidi Weng schnell nach vorne zu Andersson und Diggins. In der Gruppe dahinter war Charlotte Kalla, nach ihrer Corona Infektion ihren ersten Weltcup in dieser Saison bestreitet, nach dem Skiwechsel die treibende Kraft. Als nur noch eine Runde zu laufen war, erhöhte Fossesholm bei Johaugs Verfolgerinnen das Tempo und riss im Anstieg eine Lücke zu den anderen, die sie bis zum Schluss behaupten konnte. Das bedeutete für die nur 151 Zentimeter kleine Athletin Platz zwei, 28 Sekunden hinter der überlegenen Siegerin Therese Johaug. „Es ist schön, wieder zurück zu sein. Das Rennen hat Spaß gemacht“, meinte Johaug im Sieger Interview. „Es ist zwei Monate her und es ist gut, dass ich wieder dabei bin und die Skilanglauffamilie wiedersehe. Ich wusste, dass ich in der zweiten Reihe starten muss und habe es in der ersten Runde ruhiger angehen lassen und erst in der zweiten Runde aufs Tempo gedrückt. Es ist schön, wieder auf dem Podest zu stehen und das auch Helene und Heidi dabei sind.“ Heidi Weng komplettierte im Zielsprint gegen Andersson und Diggins das Podium.
Stadlober Achte, Hennig 13.
In der nächsten Gruppe hatte sich Natalia Nepryaeva gut erholen können, so dass sie den Zielsprint gewann und Sechste wurde vor Charlotte Kalla. Teresa Stadlober sprintete diesmal stark mit und musste sich als Achte den beiden nur ganz knapp geschlagen geben. „Das erste Rennen nach der Tour de Ski ist immer ein schwieriges, da die Müdigkeit noch ein wenig in den Beinen steckt“, sagte sie. „Auf den ersten Kilometern war das Tempo sehr hoch und ich musste viel investieren, um gut mitzukommen. Mit dem Skiwechsel, den ich relativ rasch erledigt, bin ich immer besser in das Rennen gekommen und schaffte mit einem perfekten Zielsprint den achten Rang, mit dem ich sehr happy bin. Mein Dank gilt dem Serviceteam, für die es heute, aufgrund des Fehlens von Rudi, auch nicht ganz einfach war.“ Rang neun ging an Krista Pärmäkoski, fünf Sekunden später erreichte der zweite Teil der Gruppe mit Anne Kjersti Kalvå, Rosie Brennan, Kerttu Niskanen und Katharina Hennig das Ziel. Für die Deutsche bedeutete das nach Rückkehr der Norwegerinnen einen Platz außerhalb der besten Zehn, nämlich Rang 13. Nach einem langsameren Skiwechsel hatte sich die Sächsin zunächst weiter hinten in der Gruppe einsortiert, arbeitete sich zwischenzeitlich weiter nach vorne, bis sie in ihrer schwächeren Technik auf den letzten Kilometern wieder ans Ende zurückfiel. dennoch war sie zufrieden mit dem „Durchputzer“-Rennen: „Der Knackpunkt heute war, dass ich mich nicht 100% frisch gefühlt habe nach der Tour de Ski und der Pause. Das ist bei mir eigentlich normal, dass es ein bisschen dauert, bis ich wieder reinkomme. Da ist das erste Rennen der Durchputzer und das war das heutige Rennen und ich bin deswegen sehr zufrieden, dass ich trotzdem in der Weltspitze mithalten konnte und aus der Gruppe nicht raugefallen bin“, sagte sie.
Pia Fink trotz Sturz in den Punkten
Nach ihren sturzbedingten Problemen zu Beginn mit einem Rückstand von einer Minute nach einem Kilometer bewies Pia Fink aber im Laufe des Rennens Moral und kämpfte sich zurück in den Wettkampf. Nach Ende der Klassikstrecke hatte sie schon die 20 Sekunden Rückstand auf die ebenfalls gestürzte Julia Preußger gutgemacht und beide lagen knapp hinter Platz 30 von 50 Starterinnen. Im Laufe der zweiten Rennhälfte im freien Stil verlor sie zwar weitere 90 Sekunden auf Johaug, festigte aber ihren Platz in den Weltcuppunkten auf Rang 25 im Ziel. Ohne den Zeitverlust durch den Sturz hätte sie sich wohl im Bereich von Emma Ribom um Position 17 platziert. Julia Preußger belegte Platz 36, eine Minute hinter der Teamkollegin. Weitere DSV Athletinnen waren im Skiathlon nicht am Start.
Nossum wieder mit falschpositivem Test
Same procedure as every year in Finland…. Beim bisher einzigen Weltcup der Norweger in diesem Jahr wurde bei Anreise Trainer Eirik Myhr Nossum positiv getestet, so dass alle Athleten bis zur Bestätigung durch PCR Test in Quarantäne mussten. Nach langem Warten stellte sich der Test als falschpositiv heraus und die Norweger durften den Weltcup mitlaufen, zogen sich danach aber für Wochen nach Norwegen zurück und bestreiten erst jetzt ihren zweiten Weltcup in diesem Winter. Nun ist es schon wieder passiert: Eirik Myhr Nossum wurde positiv getestet. Diesmal war das Team aber besser auf alle Eventualitäten vorbereitet: „Es ist jedes Mal dasselbe in Finnland. Der finnische Schnelltest scheint mich nicht zu mögen. Wir wussten, dass das Risiko besteht, dass ich wieder positiv getestet werde. Darum hatte ich während der Reise keine nahen Kontakte, saß alleine im Flugzeug, im Bus,… Dann war der Schnelltest wieder positiv, aber diesmal ging es mit dem Ergebnis des PCR Tests viel schneller und ich konnte beruhigt schlafen“, sagte Eirik Myhr Nossum gegenüber TV2 und erklärte weiter, dass der Schnelltest auf bestimmte Proteine im Körper reagiert und diese als Covid19 interpretiert. Athleten waren von der Quarantäne diesmal nicht betroffen.
Drei Russinnen fallen aus
Das russische Damen Team muss vor dem Weltcup in Lahti einige Ausfälle verkraften. Neben Nossum und einem Mitarbeiter der FIS wurde auch Alisa Zhambalova positiv getestet, im Gegensatz zu Nossum bestätigte sich bei ihr die Infektion im PCR Tests. Für das weitere russische Team hat dieser Covid Fall keine Konsequenzen, da Zhambalova allein nach Finnland flog, wie Elena Välbe den Medien mittteilte. Die Athletin ist nun in einem Hotel in Lahti in Quarantäne. Yulia Stupak hat sich eine normale Erkältung zugezogen und muss auf die Rennen in Finnland verzichten. Ebenfalls fehlen wird Tatiana Sorina, die sich beim Joggen einen Außenbandriss im Fuß zugezogen hat und frühestens unmittelbar vor der WM beim Weltcup in Nove Mesto wieder einsatzfähig ist, wie ihr Ehemann und Trainer mitteilte. Er hofft, dass sie zumindest nicht die gesamte WM verpassen wird, sagte er bei R-Sport.
=> Ergebnis 7,5+7,5 Kilometer Skiathlon