Das war der 2. Biathlon IBU Cup am Arber im Bayer. Wald

Anna Weidel (GER), Stefanie Scherer (GER), (l-r) © Deubert/IBU. Handout picture by the International Biathlon Union

Norwegische Dominanz bei den Wettkämpfen im Rahmen des zweiten IBU-Cups am Arber. Das deutsche Team erreicht drei Podestplätze in den Einzelbewerben und auch die Single-Mixed-Staffel läuft aufs Podium. Die Österreicherin Tamara Steiner erreicht ihren ersten IBU-Cup-Sieg. Es wurden ca. 1.800 SARS-CoV-2 PCR-Tests durchgeführt und dabei acht positive Fälle festgestellt, die zu einer Quarantäne und Isolierung führten.

Philipp Nawrath wird Zweiter im verkürzten Einzel

Philipp Nawrath (GER) © Deubert/IBU. Handout picture by the International Biathlon Union

Philipp Nawrath ging früh mit Startnummer 48 ins verkürzte Einzel über 15 km, schaffte drei Mal die Null und erst im letzten Schießen verfehlte er zwei Scheiben. In der Spur war Nawrath bei den Schnellsten der 157 Starter und die Ziellinie überquerte er 4,5 Sek. vor dem ebenfalls mit zwei Fehlschüssen belasteten Norweger Aleksander Fjeld Andersen und setzte sich an die Spitze. Nur der weitere Norweger Endre Stroemsheim kam noch an den Deutschen heran. Nach drei fehlerfreien Serien kassierte er beim letzten Schießen nur eine Strafzeit und ging bereits als Führender auf die Schlussrunde. Am Ende brachte er den Sieg mit 30,8 Sek. Vorsprung vor Nawrath sicher ins Ziel. Auch der Schlechinger Dominic Schmuck kassierte für zwei Fehler zwei Strafminuten und belegte am Ende als zweitbester Deutscher Rang 10 (+1:38,4 Min.). Lucas Fratzscher begann das Rennen gleich mit zwei Fehlern, ließ dann zwei fehlerfreie Serien folgen, aber beim letzten Anschlag folgte noch ein Fehlschuss. Am Ende belegte er Rang 15 (+ 1:57,5 Min.). Fehlerfrei und damit ohne Strafzeit kam nur ein Athlet durch, der 21jährige Lette Rudis Balodis. Er gab in Kontiolahti zu Beginn der Saison bereits sein Weltcupdebüt, ist aber läuferisch mit über 6 Minuten Rückstand nicht auf IBU-Cup-Niveau. Nico Salutt platzierte sich als bester Schweizer auf Rang 14 (0:1:0:1, + 1:57,1 Min.) und bester Österreicher wurde Patrick Jakob auf 20 (1:0:1:0, + 2.10, 2 Min.).

Die weiteren deutschen Platzierungen:
18. Justus Strelow (0:1:0:1, + 2:05,1 Min.)
19. Johannes Donhauser (0:1:0:1, 2:06,7 Min.)
25. David Zobel (0:1:1:0, + 2:37,1 Min.)
35. Florian Hollandt (1:0:0:2, + 3:19,6 Min.)
68. Danilo Riethmüller (1:2.2:1, + 5:42,0 Min.)

 

Tamara Steiner gewinnt im verkürzten Einzel vor Anna Weidel – Fünf Deutsche in den Top-10

Tamara Steiner (AUT) © Deubert/IBU. Handout picture by the International Biathlon Union

Die Österreicherin Tamara Steiner hat bei den Damen das verkürzte Einzel über 12,5 km gewonnen. Mit vier mal Null und der frühen Startnummer 19 musste sie lange warten, ob die Laufleistung tatsächlich auch für den Sieg reicht. „Eigentlich waren ziemlich schnelle Bedingungen und wir haben auch voll den schnellen Ski gehabt und da habe ich mich auf der Strecke nicht schwer getan. Ich hatte eine ziemlich niedrige Startnummer mit 19 und da habe ich mir gedacht, da kommen bestimmt noch viele. Aber ich habe schon nach dem 3. Schießen gewusst, das ich führe, und das haben mir die Betreuer auf der Strecke schon zugerufen. Das Ziel war natürlich vier Mal Null, aber dass es auch wirklich funktioniert, das ist cool“, so die 23jährige Siegerin, die damit ihr erstes IBU-Cup-Podest feierte. Spannend wurde es, als Anna Weidel mit Vorsprung zum letzten Schießen kam und nach einem Fehlschuss nur 0,3 Sek. hinter Steiner lag. Anna Weidel büßte auf der Schlussrunde Zeit ein und beendet das Rennen 12,3 Sek. hinter der Österreicherin auf Rang zwei. Nach dem Rennen sagte Anna Weidel: „Es war ganz schön anstrengend auf der Strecke, vor allem nach Oberhof habe ich ganz schön müde Beine und ich habe heute gemerkt, dass ich immer noch nicht ganz fit bin, aber es geht bergauf. Ski haben wir wirklich gute gehabt, großen Dank an unser Technikerteam, die waren wirklich spitze.“ Steiner und Weidel haben Ekaterina Bekh (UKR), die als Vierte das Rennen aufnahm, auf Rang drei verwiesen. Auch Stefanie Scherer kam mit Podestambitionen zum letzten Schießen, verfehlte ebenfalls eine Scheibe und wurde mit einem Rückstand von 49,7 Sek. hervorragende Sechste, nur 1,2 Sek. vor Vanessa Voigt auf Rang sieben. Voigt kam fehlerlos durch. Auf Rang acht mit zwei Strafminuten belastet lief Franziska Hildebrand (1:19,9 Min.) und Juliane Frühwirt rundete auf Rang zehn das fantastische Ergebnis ab (0:0:1:0, + 1:25,4 Min.).
Die mit zwei Sprintsiegen und als Schlussläuferin der Damenstaffel beim ersten IBU Cup am Arber erfolgreiche Russin Tatiana Akimova startet nicht beim zweiten IBU Cup am Arber. Sie wurde ins russische Weltcupteam für Antholz berufen. Amy Baserga platzierte sich als beste Läuferin aus der Schweiz auf Rang 33 (0:2:0:1, + 3:12,7 Min.).

Die weiteren deutschen Platzierungen:
28. Elisabeth Schmidt (1:1:0:1, + 2,45,9 Min.)
61. Lisa Maria Spark (1:3:0:0, + 4:56,8 Min.)
65. Franziska Pfnür (1:0:1:1, + 4;58,8 Min.)

Philipp Nawrath läuft im Sprint auf Rang 3

Philipp Nawrath (GER) © Deubert/IBU. Handout picture by the International Biathlon Union

Nach jeweils einem Fehler im liegenden und im stehenden Anschlag hat Philipp Nawrath sich mit einer hervorragenden Laufzeit den dritten Rang hinter dem Norweger Filip Andersen und dem weiteren Norweger Sivert Guttorm Bakken gesichert. Beide blieben ohne Fehlschuss. Nawrath lag bis zum liegenden Anschlag in Führung und kämpfte sich nach der Strafrunde in der Runde zum Stehendanschlag wieder an die Spitze. Der Fehler im Stehendanschlag kostete ihn schließlich den Sieg. Filip Andersen hat von den drei Sprints am Arber zwei gewonnen und im dritten Rang zwei belegt. Die weiteren deutschen Starter landeten trotz teilweise guten Schießergebnissen mit großen Laufrückständen weit abgeschlagen im Feld. Bester Schweizer wurde Nico Salutt auf Rang 21 (1:1, + 2:02,6 Min.), bester Österreicher Tobias Eberhard auf Rang 28 (1:1, + 2:22,8 Min.).

Die weiteren deutschen Platzierungen:
22. Danilo Riethmüller (1:0, + 2:08,8 Min.)
26. Lucas Fratzscher (1:1, + 2:16,1 Min.)
30. Dominic Schmuck (0:1, + 2:34,8 Min.)
31. Justus Strelow (0:1, +2:38,4 Min.)
43. Johannes Donhauser (3:0, + 3:04,8 Min.)
50. Florian Hollandt (1:2, + 3:25,2 Min.)
55. David Zobel (1:1, + 3:35,5 Min.)

Deutsche Damen verpassen Top-10 im Sprint

Anna Weidel (GER) © Deubert/IBU. Handout picture by the International Biathlon Union

Die Russin Valeriia Vasnetcova holte sich nach zwei tadellosen Schießeinlagen den Sieg im Sprint, nachdem sie in der ersten Woche bereits einmal Zweite wurde. Rang zwei belegte die erst 20jährige Norwegerin Aasne Skrede nach einer Strafrunde im stehenden Anschlag. Das Podest komplettierte die Französin Lou Jeanmonnot. Obwohl alle Schüsse ins Ziel kamen hatte sie einen Rückstand von 50 Sek. auf die siegreiche Russin. Bei sonnigem, warmem Wetter und weichen Streckenbedingungen wurde Franziska Hildebrand beste Deutsche. Obwohl sie alle Schüsse ins Ziel brachte fehlten am Ende 1:10,8 Min. auf Vasnetcova. Anna Weidel hatte erneut Schwierigkeiten auf der Strecke. Seit längerem kämpft sie mit Atemproblemen, die sie schon beim Biathlon-Weltcup in Oberhof plagten und die sie immer wieder hindern ihre volle Leistung abzurufen. Nach dem Sprint ist sie deshalb bereits vor den Mixed-Staffeln vom Arber abgereist und wird die Biathlon Europameisterschaften in Duszniki Zdroj verpassen. 

Auch von den Schweizerinnen und den Österreicherinnen schaffte es beim Sprint keine in die Top-20. Beste Österreicherin wurde die Siegerin des kurzen Einzels, Tamara Steiner, auf Rang 26 (0:1, 1:40,5 Min.). Amy Baserga, die das Rennen eröffnete belegte Rang 43 (0:2, + 2:00,0 Min.). Die schwedische Langlauf-Olympiasiegerin Stina Nilsson scheint im Biathlon langsam in Tritt zu kommen. Mit der dritten Gesamtlaufzeit übernahm sie mit der späten Startnummer 112 von 127 Startern bis zum ersten Schießen die Führung, fiel nach einer Strafrunde zurück und arbeitete sich bis zum Stehendanschlag wieder nach vorne. Zwei weitere Fehlschüsse warfen sie erneut zurück und am Ende belegte sie Rang 22.

Die weiteren deutschen Platzierungen:
25. Juliane Frühwirt (1:1, + 1:37,0 Min.)
35. Vanessa Voigt (1:0, + 1:53,9 Min.)
37. Anna Weidel (1:1, + 1:56,3 Min.)
62. Stefanie Scherer (2:0, + 2:27,4 Min.)
66. Elisabeth Schmidt (1:1, + 2:40,6 Min.)
73. Lisa Maria Spark (1:2, + 2:54,1 Min.)
83. Franziska Pfnür (2:0, + 3:19,6 Min.)

Deutsche Single-Mixed-Staffel läuft aufs Podest

Lucas Fratzscher (GER), Stefanie Scherer (GER), (l-r) © Deubert/IBU. Handout picture by the International Biathlon Union

Am Abschlusstag standen zwei gemischte Staffeln auf dem Programm. Für die Single-Mixed-Staffel waren Stefanie Scherer und Lucas Fratzscher nominiert. Die Herren eröffneten das Rennen und nach einem sauberen Liegendschießen kassierte Lucas Fratzscher bei starkem Schneefall und böigem Wind eine Fahrkarte, fiel zurück und schickte Stefanie Scherer als Neunte mit über einer Minute Rückstand auf die in Führung liegenden Norweger ins Rennen. Scherer kam liegend fehlerfrei durch, rückte vor auf Rang sechs und übergab nach einem Nachlader an fünfter Position auf Fratzscher. Eine weitere Strafrunde von Fratzscher im liegenden Anschlag warf das Team erneut zurück, aber der Rückstand blieb bei rund einer Minute, da der Deutsche im stehenden Anschlag fehlerfrei durchkam und mit einer hervorragenden Laufzeit hinter Norwegen (Endre Stroemsheim), Italien (Daniele Capellari) und Frankreich (Hugo Rivail) an vierter Position wechselte. Stefanie Scherer lief konzentriert ihr Rennen, arbeitete liegend sauber und fehlerfrei am Schießstand und hielt sich an vierter Position. Beim entscheidenden letzten Anschlag kam die Norwegerin Karoline Erdal mit zwei Nachladern durch, während die Italienerin Rebecca Passler und auch die Französin Lou Jeanmonnot jeweils in die Strafrunde mussten. Scherer nutzte die Chance, räumte ab und ging eine Minute nach der Norwegerin, aber gemeinsam mit der Italienerin auf die Schlussrunde. Passler setzte sich schnell von Stefanie Scherer ab und kam mit einem Rückstand von 45,0 Sek. hinter den siegreichen Norwegern Endre Stroemsheim und Karoline Erdal auf dem zweiten Rang ins Ziel. Stefanie Scherer sicherte Rang drei 14,7 Sek. dahinter, vor Frankreich, Schweden und Österreich (Thomas Postl und Kristina Oberthaler). Das Team aus der Schweiz (Joscha Burkhalter und Amy Baserga) belegte den zwölften Rang. Allgemein wurden viele Fehler geschossen und auch in der Strafrunde herrschte stets Hochbetrieb. Von den 28 gestarteten Staffeln kamen 15 in die Wertung, 12 wurden überrundet und eine disqualifiziert. 

Deutsche Mixed Staffel verpasst Podest knapp

Als letzter Bewerb stand die Mixed-Staffel auf dem Programm. Für das deutsche Team gingen Dominic Schmuck, Johannes Donhauser, Vanessa Voigt und Juliane Frühwirt ins Rennen. Den Sieg holte sich das russische Team mit Said Karimulla Khalili, Daniil Serokhvostov, Anastasiia Goreeva und Valeriia Vasnetcova. Goreeva brachte die Staffel entscheidend nach vorne und beim Wechsel auf die Schlussläuferin hatte Russland trotz zehn Nachlader bereits einen Vorsprung von 54,6 Sek. auf die zweitplatzierten Franzosen herausgelaufen. Norwegen (Aleksander Fjeld Andersen, Filip Fjeld Andersen, Aasne Skrede, Emilie Kalkenberg) lag nach zwei Strafrunden und elf Nachladern an dritter Position, 1:28,2 Min. dahinter. Die beiden Herren des deutschen Teams wechselten an zweiter Position auf Vanessa Voigt, die liegend einmal in die Strafrunde musste, stehend die Null brachte und schließlich an vierter Position auf die Schlussläuferin Juliane Frühwirt übergab, zeitgleich mit den Norwegern. Zum entscheidenden Schießen kam die Russin Goreeva mit einem Vorsprung von 1:15,2 Min., zeigte Nerven und musste eine Strafrunde drehen, während die dahinterliegende Französin Camille Bened in einer Schnellfeuereinlage von nur 21,6 Sek. alle Scheiben traf und den Rückstand auf 16,3 Sek. minimierte. Auf der Strecke ließ die Russin ihrer Verfolgerin keine Chance und rettete den russischen Sieg ins Ziel. Camille Bened sicherte Rang zwei für Frankreich (Oscar Lombardot, Sebastien Mahon, Sophie Chauveau). Juliane Frühwirt musste liegend ein Mal nachladen, räumte stehend alle Scheiben ab und ging 2,8 Sek. vor der Norwegerin Emilie Kalkenberg auf die Schlussrunde, aber die Norwegerin war ausgestattet mit Top-Material und war die entscheidenden Sekunden schneller als Frühwirt, die schließlich knapp hinter der Norwegerin als Vierte die Ziellinie überquerte. Auf Rang neun lief das Team aus Österreich mit Patrick Jakob, Lucas Pitzer, Tamara Steiner und Lea Rothschopf (1/10, + 3:26,9 Min.). Die Schweiz mit Nico Salutt, Sandro Bovisi, Susi Meinen und Lea Meier wurde 13. (3/17, + 5:52,5 Min.).

1800 SARS-CoV-2 PCR-Tests – 8 positive Fälle

Wie die Internationale Biathlon Union in einer Pressemitteilung mitteilte, wurden im Rahmen des IBU-Cups ca. 1800 SARS-CoV-2 PCR-Tests durchgeführt. Es gab 8 positive Fälle, die zu einer Quarantäne und Isolierung führten, zuletzt waren dies zwei Teammitglieder aus Griechenland und Kroatien, die positiv getestet wurden. Die für die Region Arber zuständigen lokalen Gesundheitsbehörden sind informiert. Eine Entscheidung über eine Quarantäne steht noch aus und das Verfahren läuft. Der kroatische Fall betrifft einen Athleten.

Die Highlights der Wettkämpfe des 2. IBU Cups am Arber Saison 2020/2021

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