Marit Bjoergen hat beim ersten Rennen beim Langlauf-Weltcup von Gällivare überraschend deutlich die Konkurrenz im Griff gehabt und sich den Sieg vor Charlotte Kalla und Arianna Follis gesichert. Nicole Fessel überraschte als Neunte.
Nicht zu schlagen
Schon gleich zu Saisonbeginn erwies sich Marit Bjoergen in der freien Technik als unschlagbar. „Ich bin nicht überrascht. Ich wusste, dass ich in sehr guter Form bin. Letzte Woche in Beitostoelen habe ich gewonnen, obwohl ich krank war“, erklärte die Siegerin später selbstbewusst. „Ich wusste bald, dass ich ganz oben auf dem Podium landen würde. Es lief einfach wie von selbst.“ Die Norwegerin legte 41 Sekunden zwischen sich und Lokalmatadorin Charlotte Kalla, die sich nach den Eindrücken der Testrennen ebenfalls Siegchancen ausgerechnet hatte. Arianna Follis bestätigte ihre gute Form aus den Vorbereitungswettkämpfen in Muonio und kam mit zehn Sekunden Abstand auf Kalla ebenfalls auf das Podium. Zufrieden sein dürfte auch Kristin Stoermer Steira, die nach mehreren Ermüdungsbrüchen im Sommer immer noch mit Problemen kämpft und deswegen in den kommenden Wochen die Klassikrennen auslassen wird. Hinter der Norwegerin erreichten ihre Landsfrauen Marthe Kristoffersen und Vibeke Skofterud die Plätze fünf und sechs vor Justyna Kowalczyk, die wiederum Anna Haag knapp in die Schranken wies.
Fessel überrascht mit Top10-Platz
Erstaunt dürften die Zuschauer und möglicherweise auch Bundestrainer Jochen Behle über das gute Auftreten von Nicole Fessel gewesen sein. Zwar deutete die Oberstdorferin bereits im Trainingslager in Muonio an, dass sie sich in einer Topform befindet, im Weltcup lief es jedoch in einem Distanzrennen noch nie so gut wie heute. Mit einer mittleren Startnummer ins Rennen gegangen setzte sie eine Zeit, die bis zu den Favoritinnen halten sollte. Als Neunte mit etwa 1:20 Minuten Abstand auf die überlegene Siegerin kam sie erstmals in einem Distanzrennen unter die besten Zehn. „Die Vorbereitung in Muonio lief für mich sehr gut und ich denke, es ist nun einfach ein Lohn für die Arbeit der letzten Jahre. Ich bin überglücklich“, strahlte Fessel. Für die übrigen Deutschen misslang der Weltcup-Auftakt jedoch. Sehr zuversichtlich war Evi Sachenbacher-Stehle in die Saison gestartet, lief aber von Beginn an eher zäh, so dass sich der Rückstand immer mehr summierte. „Heute ist es überhaupt nicht gelaufen“, meinte sie nach dem Rennen. „So einen Einstieg habe ich mir nicht unbedingt erträumt, aber wir haben noch einige Rennen. Das kenne ich ja schon bei mir, dass ich schwer reinkomme.“ Mehr als ein paar Weltcupzähler für Rang 26 waren heute für die Oberbayerin nicht drin. Katrin Zeller schloss als 37. ab, Steffi Böhler 49. und Juniorin Monique Siegel wurde 66.
Bucher unerwartet stark
Als einzige Schweizer Starterin lieferte Silvana Bucher als 15. ein überraschend gutes Resultat ab. Klassikspezialistin Katerina Smutna aus Österreich kam erwartungsgemäß mit großem Rückstand als 56. in die Wertung.