Das war nun wirklich ärgerlich. Norwegen und Deutschland stürzen in der letzten Kurve und verlieren so den Sieg bei den Herren. Auch bei den Damen bleibt der erhoffte Podestplatz aus.
Wenzl contra Dahl
Wie erwartet war das Finale der Herren zunäcsht taktisch gesprägt, das Tempo wurde immer wieder verschleppt. Vorn hielten sich immer wieder jeweils beide Teams aus Norwegen und Russland auf und kontrollierten das Geschehen. Auf den letzten Runden wurde es dann spannend: Zunächst attackierte Petukhov, dann Jönsson – beide versuchten, das Feld auseinanderzulaufen. Eine Runde vor Schluss gab Josef Wenzl, der gemeinsam mit dem jungen Sebastian Eisenlauer Team Deutschland II bildete, wie vorher geplant Vollgas und setzte sich an die Spitze des zehnköpfigen Feldes. John Kristian Dahl von Norwegen I gab nicht nach und ging Kopf an Kopf mit Wenzl in die letzte Kurve. Da passierte es: Wenzl war leicht vorn und machte den Weg für Dahl leicht zu, der den Bayern daraufhin an der Schulter wegdrückte. Beide stürzten und kamen enttäuscht und abgeschlagen ins Ziel. Der Sieg ging inzwischen an Norwegen II (Hattestad und Gloersen) vor Schweden I (Larsson und Jönsson) und Italien II (Pasini und Hofer). Das österreichische Team mit Harald Wurm und Bernhard Tritscher wussten als Vierte zu überzeugen.
Hitzige Diskussionen
Nach der Zieldurchfahrt lieferten sich Dahl und Wenzl weiter hitzige Diskussionen über die Schuldfrage, bis die Trainer für Ruhe sorgten. „Wenn er die Linie hält und ich die Linie halte, dann wird er Erster und ich Zweiter. Die anderen waren weg, das hat man ja schon gesehen. Ich versteh das nicht, ich habe mit dem schon mal was gehabt, der geht immer hart drauf. Ich war der Meinung, ich war ein Stück vor ihm“, erklärte der Sprinter aus Zwiesel die Situation aus seiner Sicht.
Italien macht alles klar
Zuvor im Damenrennen hatten die Italienerinnen Magda Genuin und Arianna Follis schon früh ihre Siegambitionen klargemacht und von Beginn an das Tempo gemacht gemeinsam mit Sloweninnen und Französinnen. Spannend wurde es auch hier etwa ab der Mitte des Rennens, wo zunächst die mitfavorisierten Schwedinnen aussichtslos zurückfielen, als Hanna Falk bei einem Wechsel von Pirjo Muranen zu Fall gebracht wurde. Wütend schlug Falk mit dem Stock in Richtung der Finnin. Wenige hundert Meter später wurde auch das deutsche Team mit Denise Herrmann am Berg in einen Sturz verwickelt, so dass sich ein Loch nach vorn auftat. Am Ende sicherte sich Arianna Follis für die Italienerinnen recht problemlos den Sieg vor Norwegen I und Kanada. Beide profitierten jedoch von der Bauchlandung von Sloweniens Schlussläuferin Katja Visnar kurz vor der Ziellinie, die bis dahin an zweiter Position gelegen hatte.
Deutsche Damen werden Fünfte
Für das deutsche Team mit Denise Herrmann und Nicole Fessel war nach dem Sturz nicht mehr als Rang fünf drin. „Ich habe eine kleine Pechsträhne gehabt, am Mount Düsseldorf ist es sehr eng geworden. Die Französin und die Finnin haben sich verhakt und ich bin reingefahren“, erklärte Herrmann den Vorfall. „Ich habe versucht, schnell wieder hochzukommen, damit die Wege nicht zu groß werden, aber aufs Podium waren die Wege dann zu groß.“ Dennoch zeigten sich beide nach dem Rennen sehr zufrieden. Nicole Fessel gab auf der Schlussrunde noch einmal Vollgas und kam schließlich als Fünfte ins Ziel. „Die Denise hat alles richtig gemacht und es ist überhaupt kein Vorwurf an sie. Sie hat das super gemacht und wenn sie zurückgesteckt hätte, haben wir keine Chance auf ein Podest. Leider waren wir ein bisschen zu weit weg… das nächste Mal!“