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Hi,
habe diese Saison so 100 km auf meinen vor 2 Jahren erworbenen Skating-Skis absolviert aber bin noch nicht ‘angekommen’. Ich rutsche permanent nach aussen weg und mache gefuehlt den Vortrieb primaer ueber den Triceps. Dadurch bin ich recht langsam und das ganze ist dann sehr anstrengend. Wenn ich andere sehe, kommt es mir vor als ob die wie auf Schienen fahren – insbes. auch berg-auf – und alles sieht viel leichter aus, fast muehelos.
Ich versuche mich an dem V-Winkel in den Spuren zu orientieren, aber da ist sicherlich noch etwas Luft.
Bin 54, 86 kg, 1.75, Ski: 1.90 (Atomic), treibe viel sport (Cardio und Muscle).
Wuerde gern schneller sein um mit meiner Frau ein gemeinsames Tempo laufen zu koennen. Im Classic-Style war das so, im Skating leider noch nicht.
Fuer zweckdienliche Hinweise waere ich dankbar, auch fuer Empfehlungen fuer Trockenuebungen.
Sorry wenn das eine Standardfrage ist, hatte aber ueber die Suche erstmal nichts gefunden.
Ski heil!
Servus Ekkehard,
ist natürlich nicht so einfach, deine Technik ohne Bild zu korrigieren, aber ich könnte mir vorstellen, dass es an zwei Sachen hängt:
– Wenn du seitlich beim Abstoß wegrutscht, liegt das meist daran, dass der Ski zu wenig aufgekantet ist (auf die Innenkante). Nur von der Kante kannst du dich wegdrücken. Liegt der Ski plan auf dem Schnee auf, rutscht der beim Abstoß seitlich weg.
– Meist mangelt es Skating-Anfängern am Gleichgewicht. Dann wird die Gleitbewegung zu schnell abgebrochen und man verliert an Vortrieb. Zur Korrektur solltest du Gleichgewichtsübungen absolvieren (möglichst lange auf einem Ski stehen, auf wackeligem Untergrund stehen, …)
Schöne Grüße
Mario
danke schon mal…
ich denke es ist eher ersteres. Aber ein explizites Aufkanten auf die Innenseite – wuerde das nicht so etwas “X-Beine” erfordern? d.h. die Knie nach innen druecken um damit quasi den Druck auf die Innenkannten aufzubauen? In der Tat weisen die Spuren der Vorgaenger rechts ausgepraegte Innenkanten auf…
Das Gleichgewichtsthema habe ich mMn nach inzwischen ganz gut im griff… aber uebung macht den Meister…
Nein, X-Beine sind eigentlich der falsche Weg. Schau mal in die beiden nachfolgenden Technik-Videos:
Das hier erklärt den Technikaufbau von der Trockenübung bis zur Praxis auf dem Ski:
Das hier ist dann schon auf höchstem Niveau. Aber die Laufsequenzen sind denke ich trotzdem hilfreich:
Dadurch, dass du ja mit dem Oberkörper etwas nach vorne kippst und der Abdruck nicht direkt unter dem Körperschwerpunkt erfolgt, kippt der Ski eigentlich von selbst.
Immer dran denken: Nach vorne vom Ski/der Kante wegdrücken, nicht nach oben. Du willst ja nach vorne weiterkommen.
Glück auf Ekkehard,
ich möchte den Tipp vom Mario (Videos in den spezielle Techniken/ Übungen erläutert werden) ergänzen. Ich kann nur empfehlen, gerade als Beginner, bei Gelegenheit eine Skischule in Anspruch zu nehmen oder einen Experten in der Loipe um Rat zu fragen. Es verkürzt erheblich Deine “Leidenszeit” und Du gewöhnst Dir nicht erst eine fehlerhafte Technik an.
Sport Frei
- Diese Antwort wurde geändert vor 3 Jahren, 9 Monaten von Horst Böhmer.
vielen Dank, Euch!
Hallo
Vielleicht solltest du bei einer Langlaufschule ein paar einzelstunden nehmen.
Das ist zur Zeit erlaubt. Zum Beispiel Powderworld am Tegernsee.
Selbst die WC Athleten nehmen sich Zeit für Techniktraining bei Axel Teichmann.
gruß
gloana
Hallo Ekkehard,
zuerst einmal ist es wichtig nicht den Mut zu verlieren und geduldig zu sein! Es ist toll, dass Du diesen Winter 100 km auf Ski absolviert hast. Das ist sicher ein guter Anfang – bis man es aber „richtig“ kann, braucht es noch viele 100 km!
Das Wegrutschen zur Seite kann natürlich auch von den Loipenbedingungen (z.B. sehr eisig) oder dem Gelände kommen. Deshalb nach Möglichkeit zum Üben als Anfänger ein flaches Stück suchen.
Als Skater stehst Du vor der Herausforderung mit einem glatten Gegenstand (Ski) auf einem rutschigen Untergrund (Loipe bzw. Schnee) Halt zu finden. Man kann versuchen diesen Halt in der Skikante zu suchen. Das ist aber auf Dauer keine gute Lösung – wir wollen ja auf dem Belag auf der Skiunterseite laufen und nicht auf den Seitenwangen. Das bekommst Du nur mit einer entsprechenden Gewichtsverlagerung hin: Der Körperschwerpunkt muss über dem Ski sein. Bei einem Anfänger ist der Körperschwerpunkt („Bauchnabel“) i.d.R. zwischen den Skiern. Deshalb werden die Ski nach außen gedrückt/geschoben! Als Vorstellungshilfe empfiehlt sich eine Linie durch Nase – Knie – Fuß vorzustellen. Blick und Skispitze zeigen in die Fahrtrichtung.
Das muss man fleißig üben. Dazu empfiehlt sich das Skaten auf einer flachen Loipe OHNE Stöcke. Dann kannst Du nämlich nicht mehr mit den Stöcken „schummeln“ 😉 Dies wird am Anfang sehr mühsam sein – zahlt sich aber auf Dauer aus 🙂
Wenn Du weitere Übungen benötigst, könntest Du Dir das Heft „SKILANGLAUF – LERNEN LEICHT GEMACHT“ vom DSV kaufen. Es enthält viele praktische Tipps und Übungen für unterschiedliche Niveaus.
Und noch etwas: Skilanglauf ist ein sehr anspruchsvoller Sport, der an Technik, Kraft und Kondition hohe Anforderungen stellt. Wer im Winter schnell und scheinbar mühelos auf Skiern unterwegs sein möchte, muss sein allgemeines Training durch spezifisches Training ergänzen. Ich würde deshalb über die Anschaffung von Rollski nachdenken.
Viel Erfolg!
Thomas
Vielen dank fuer eure hinweise! ueber rollski habe ich sogar schon nachgedacht, auch da wir sehr nah an einer dafuer gut geeigneten fahrradstrasse wohnen.
Ich kann nur den Rat geben, einen Skating-Kurs bei einem Trainer zu belegen, der sich mit Deinem Laufstil beschäftigt, Dir Tipps gibt und Dich korrigiert. Das ist gut investiertes Geld, wenn Du nicht nur dem momentanen Hype folgen willst, sondern es für Dich als Sport beibehalten möchtest. Selbst ich als ehemaliger Rennläufer habe letztes Jahr nochmal einen Nachmittagskurs genommen und meine Technik spürbar verbessert. Denn beim Skaten kommt es nach meiner Erfahrung vor allem auf die Technik an. Wie Du selbst sagst, geht nur mit Kraft gar nichts. Du kriegst keinen Abdruck und verkrampfst mit der Zeit. Viel Erfolg und Spaß!
#schönstersportderwelt
Nix da ‘momentaner Hype’… wenn dann ziehe ich das schon durch! 😉
Aber mir scheint immer mehr das ich das Thema voellig unterschaetzt habe!
Danke fuer die ganzen Tips und Empfehlungen!
Hallo Ekke ich will auch noch ein paar Tipps loswerden. Du hast geschrieben dass Du zuviel mit den Armen arbeitest, ich kenne das. Du musst in erster Linie lernen den Vortrieb aud den Beinen und dem Rumpf / der Hüfte zu generieren! Erstmal solltest Du Dir eine gute Rumpf/Hüftmuskulatur antrainieren, Stichwort Stabiübungen.
Besseren Vortrieb aus den Beinen trainierst Du am besten im Flachen ohne Stöcke. In Anstiegen geht das auch indem Du die Stöcke einfach immerwieder weiter hinten einstechen tust, dadurch musst Du automatisch mehr mit den Beinen arbeiten. Probiere es am besten im Berg aus nachdem Du eine Pause gemacht hast und versuche das mit gleicher Technik im Berg möglichst lang durchzuziehn, saubere Technik ist das A und O, und immer die Ski schön am Gleiten halten durch mehr oder wenig schräge Skistellung. Die Skier im Berg müssen immer so schräg gestellt werden dass Du nicht nach hinten rutschen tust.
Hoffe das hilft Dir bisschen 🙂
Gruß,
Markus
Danke, Markus. Stabiuebungen – guter hinweis, habe ich bislang nicht explizit trainiert.THX
Hi,
dein Thema ist zwar noch von der letzten Saison, aber ich kann dir ein bisschen Hoffnung für die kommende geben:
Ich fahre seit Jahren Klassik, war dort ziemlich fit und bin anderen Hobbyläufern auf meinen Anfänger-Schuppenski davongefahren. Beim Skaten konnte ich ohne Übung mit fortgeschrittenen Anfängern mithalten, sofern es <20km war.
Dann kam mein Sohn, die Fitness ging und ich musste mir eingestehen, dass mein Skaten eigentlich nur aus den Armen kam. Die waren aber nur noch Pudding und mit Sohn im Anhänger war ich nach wenigen km STEHEND K.O.! Also richtig, nicht so, wie man das normalerweise macht 😉
Dann habe ich eine Doppelstunde genommen, viel, viel, viel gelernt und am Ende der Saison konnte ich mit normalschnellen Klassikläufern mithalten, wenn ich den Anhänger hintendran hatte (60kg Eigengewicht plus 35kg Anhänger und Ausrüstung). Ohne Anhänger läuft es sogar und macht Spaß 🙂
Was ich damit sagen will: Die Technik will wirklich gelernt werden, die Fehler zahlreich, aber wenn man weiß wie, macht man wahnsinnig schnell Fortschritte – viel Erfolg!
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