Biathlon Weltcup Nove Mesto: Doppelerfolg für Boe-Brüder

Johannes Thingnes Boe (NOR), Tarjei Boe (NOR), Simon Desthieux (FRA), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Doppelerfolg der Boe-Brüder aus Norwegen. Im Verfolgungswettkampf beim Biathlon Weltcup im tschechischen Nove Mesto na Morave siegt Tarjei Boe vor Johannes Thingnes Boe. Der Sprintsieger Simon Desthieux komplettiert das Podest während sich Arnd Peiffer und Benedikt Doll in den Top-10 platzieren. 

Doppelpodest der Boe-Brüder

Johannes Thingnes Boe (NOR), Tarjei Boe (NOR), Simon Desthieux (FRA), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Beim Verfolgungswettkampf der Herren war nach vorne viel möglich – die Abstände innerhalb der Top-10 waren minimal und am Ende standen Tarjei und Johannes Thingnes Boe ganz oben auf dem Podest. Tarjei Boe gewann 8,2 Sek. vor Johannes Thingnes Boe und Dritter wurde der Franzose Simon Desthieux. Jakov Fak verpasste das Podest nach vier blitzsauberen Schießeinlagen auf Rang vier nur um 1,3 Sek. Weitere 0,6 Sek. dahinter wurde Sturla Holm Laegreid Fünfter und 0,1 Sek. später überquerte Quentin Fillon Maillet die Ziellinie als Sechster. Benedikt Doll (0:1:1:0) wurde mit einem Rückstand von 15,5 Sek. Achter und Arnd Peiffer (0:1:1:1) kam auf Platz 10. Mit der Strafrunde im finalen Schießen haben sich sowohl Doll als auch Peiffer um ihre Podestchancen gebracht. 

Der spannende Rennverlauf

Die drei Besten aus dem Sprint, Simon Desthieux, Sebastian Samuelsson und Arnd Peiffer liefen im Block zum ersten Schießen und während der Schwede Samuelsson in die Runde abbiegen musste, gingen Desthieux und Peiffer gemeinsam auf die nächste Runde. Hinter ihnen reihte sich Benedikt Doll ein, denn alle Norweger fielen nach Schießfehlern im ersten Anschlag zurück, Johannes Thingnes Boe begann sogar mit zwei Extrarunden. Auf dem Weg zum zweiten Schießen blieben Desthieux und Peiffer in Führung und knapp hinter ihnen hatte sich Benedikt Doll eingereiht, eine weitere vierköpfige Verfolgergruppe wurde von Tarjei Boe angeführt. Nachdem Simon Desthieux im nächsten Anschlag zwei Strafrunden kassierte, Arnd Peiffer ebenfalls abbiegen musste, gefolgt vom Norweger Laegreid, schaffte nur Tarjei Boe die Null und übernahm die Führung. Peiffer kam zeitgleich aus der Strafrunde, Emilien Jacquelin folgte nach einem Nuller und Benedikt Doll kam ebenfalls bereits aus der Strafrunde und so liefen die vier im Abstand von 1,4 Sek. an der Spitze, während der Sprintsieger Desthieux nach seinen beiden Strafrunden auf Rang sieben zurück fiel. Nach dem dritten Schießen blieb Tarjei Boe an der Spitze, nun gesellte sich Emilien Jacquelin zu ihm und die beiden Deutschen Peiffer und Doll kreiselten und reihten sich an Position 8 und 9 ein. Zum entscheidenden Schießen kamen Tarjei Boe und Emilien Jacquelin gemeinsam, eine fünfköpfige Verfolgergrupe 15 Sek. später. In dieser Gruppe hielt sich auch Peiffer, Benedikt Doll kam in der nächsten Gruppe, weitere 10 Sek. dahinter. Tarjei Boe und Emilien Jacquelin arbeiteten Schuss für Schuss ab und nachdem der Franzose die letzte Scheibe verfehlte, ließ sich Tarjei Boe noch etwas Zeit, setzte auch seinen letzten Schuss ins Ziel und machte sich in Führung liegend auf Richtung Ziel. Nur 11,2 Sek. später folgten ihm Simon Desthieux und Sturla Holm Laegreid und nach fünf schnellen Treffern folgte 2,2 Sek. später Johannes Thingnes Boe. In der Spur zog er schnell an Desthieux und Laegreid vorbei und jagte seinem älteren Bruder nach, um schließlich 8,2 Sek. hinter ihm die Ziellinie zu überqueren. Den Kampf um den verbliebenen dritten Podestplatz gewann Simon Desthieux, der tags zuvor nach seinem neunten Biathlonjahr den ersten Weltcupsieg im Sprint feiern durfte. 

Stimmen zum Rennen

Philipp Nawrath (GER) © Manzoni/NordicFocus

Benedikt Doll war zufrieden mit seinem Rennen. Isoliert gesehen, lief er die schnellste Schlussrunde. „Um Platz 3 wurde natürlich richtig hart gefightet. Ich glaube der eine Fehler stehend der hat mich so richtig aus einem heißen Rennen geschmissen. Da war ich einen Tick zu langsam am Schießen und dann auch noch der Fehler. Aber läuferisch geht es richtig gut, geiles Material heute wieder gehabt. Wenn man da so mitheizen kann, das macht so richtig Spaß. Im Kampf um Platz 3 habe ich auf der Runde alles probiert um ran zu kommen, das hat natürlich Körner gekostet.“ Arnd Peiffer war mit seinem Wettkampf nicht zufrieden. „Ganz zufrieden bin ich sicher nicht. Beim ersten Stehend der Fehler war unnötig. Der letzte, da habe ich mir gedacht, der würde fallen und mich schon fast gewundert, dass es ein Fehler ist. 85 % Schießleistung ist zu wenig, Da bin ich nicht zufrieden.“ Erik Lesser belegte nach einem Fehler im ersten und einem weiteren im letzten Schießen am Ende Rang 15. Wie er hat sich auch Philipp Nawrath Weltcuppunkte gesichert. Der Allgäuer bot eine ordentliche Vorstellung und arbeitete sich von Position 53 auf Platz 29 nach vorne. Seine Devise war, wie er im ZDF-Interview verriet, „zunächst mal klaren Kopf zu bewahren, ruhig zu bleiben, die erste Runde auf jeden Fall nicht zu überzocken, wie es mir doch öfter mal passiert zurzeit; ist mir auch gut gelungen.“ Im ersten Liegendanschlag kassierte er eine Strafrunde. „Dann war gleich beim ersten liegend wieder ein tiefer dabei, verrastet. Dann ging das Rennen eigentlich ganz gut weiter, konnte immer gut mitschwimmen.“ Nach zwei sauberen Schießen verpasste er im finalen Schießen noch eine Scheibe. „Insgesamt bin ich ganz zufrieden mit dem Rennen.“ Philipp Nawrath wird nicht in Nove Mesto na Morave zur zweiten Weltcupwoche bleiben. Er liegt derzeit an dritter Position in der IBU Cup-Gesamtwertung und wird wie Vanessa Voigt weiterreisen nach Obertilliach (AUT) zum IBU Cup-Saisonfinale um dort seine Gesamtsiegchancen zu wahren. „Natürlich bleibt man lieber im Weltcup, aber ich habe im IBU Cup eine Super Saison mit einer Super Mannschaft gemacht bisher, und da fahre ich genau so gern wieder hin, um da auch wieder gute Rennen zu machen. Und das ist es, um was es für mich im Endeffekt geht: Gute Rennen diese Saison zu machen, das ist mir heute gelungen und im IBU Cup ist es mir bisher auch gelungen und darum fahre ich da auch genau so gern wieder hin.“ 

Ergebnis Verfolgung Herren

In Nove Mesto na Morave geht es nächste Woche weiter mit folgendem Wettkampfprogramm weiter:

Donnerstag, 11. März 2021: 17.30 Uhr – Sprint Männer
Freitag, 12. März 2021: 17.30 Uhr – Sprint Frauen

Samstag, 13. März 2021: 14.45 Uhr – Verfolgung Männer
Samstag, 13. März 2021: 17.30 Uhr – Verfolgung Frauen

Sonntag, 14. März 2021: 10.25 Uhr – Mixed Staffel (W+M)
Sonntag, 14. März 2021: 13.45 Uhr – Single Mixed Staffel (W+M)

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