Der Franzose Quentin Fillon Maillet gewinnt den Sprint beim Biathlon Weltcup in Nove Mesto na Morave vor dem Norweger Tarjei Boe. Lukas Hofer (ITA) erreicht mit Rang drei seine erste Podestplatzierung der Saison und die deutschen Starter verpassen die Top-10. Der Lette Andrejs Rastorgujevs wurde vorläufig vom Wettkampf suspendiert.
Quentin Fillon Maillet hoffte aufs Podium
Mit dem Sprint der Herren wurde der zweite Weltcup in Nove Mesto na Morave eröffnet. Der Start erfolgte in der Dämmerung unter Flutlicht bei leichtem Regen und stark bewölktem Himmel. Der Franzose Quentin Fillon Maillet kam mit den Gegebenheiten hervorragend zurecht und hat gehofft, endlich wieder aufs Podium zu laufen. Mit der zweitbesten Gesamtlaufzeit und zehn Treffern hat er es geschafft und den Sprint in Nove Mesto na Morave mit 11,3 Sek. Vorsprung vor Tarjei Boe gewonnen. Beide blieben am Schießstand fehlerfrei und da allgemein sehr gut geschossen wurde, führte nur ein fehlerfreies Schießen zu einem Spitzenplatz. Das war auch Tarjei Boe bewusst, der vor dem letzten Schuss im stehenden Anschlag noch einmal absetzte, durchatmete und so die letzte Scheibe weiß werden ließ. Mit Rang drei erreichte der Italiener Lukas Hofer die erste Podestplatzierung in der laufenden Saison. Hofer, der für seine Verhältnisse im liegenden Anschlag die Scheiben verhältnismäßig langsam abräumte, schaffte auch stehend die Null und er lieferte sich auf der Schlussrunde einen spannenden Kampf um das Podest. Mit 12,8 Sek. Rückstand ging er an dritter Position auf die letzte Runde, nur 1,5 Sek. vom zweiten Rang entfernt. Diese Zeit konnte er nicht knacken, aber behauptete ins Ziel stürzend vorerst den dritten Rang, bei dem es am Ende auch blieb. Emilien Jacquelin wurde mit zehn Treffern Vierter und der Norweger Sturla Holm Laegreid nur 0,7 Sek. dahinter, allerdings mit einer Strafrunde belastet, Fünfter. Der junge Norweger gab in der vergangenen Saison in Nove Mesto sein erfolgreiches Weltcupdebüt mit Rang 13 im Sprint und 15 im Massenstart und ist seitdem fester Bestandteil des norwegischen Nationalteams. Derzeit liegt er in der Wertung hinter dem dreimaligen Gesamtweltcupsieger Johannes Thingnes Boe auf dem zweiten Rang und bekräftigte nach dem Rennen: „Er ist der beste Athlet, er hat den Matchball, wenn er den vergibt, werde ich da sein.“ Heute hat Laegreid einige Punkte gut gemacht, da Johannes Thingnes Boe am Schießstand schwächelte. Im liegenden Anschlag hatte der Norweger zuletzt öfter Probleme und auch heute begann er mit zwei Fehlern, riskierte stehend viel und blieb trotz einer Schnellfeuereinlage fehlerfrei. Seinen Rückstand durch die zwei Strafrunden kompensierte er auf der Strecke nicht ganz. Mit 37 Sek. Rückstand belegte er Platz neun.
Deutsche Herren verpassen Top-10
Gleich zu Beginn des Wettkampfs wurde von vielen Athleten am Schießstand sehr sauber gearbeitet und es wurde schnell klar, dass nur über ein fehlerfreies Schießen eine vordere Platzierung zu erreichen war. Keiner der sechs deutschen Starter brachte die Null, bei Arnd Peiffer war es der vorletzte Schuss, der knapp daneben ging und nach der Strafrunde wurde er als 13. bester Deutscher. Benedikt Doll kam nach einer Null im Liegen zeitgleich mit dem späteren Sieger zum finalen Schießen, begann mit einem Fehler und nachdem ein weiterer hinzukam, blieb auch mit hervorragender Laufleistung am Ende nur Rang 15, knapp hinter Arnd Peiffer. „Es war heute sauschnell. Als es aufgehört zu regnen, da wurde es noch schneller. Läuferisch habe ich mich gut gefühlt, mir liegt das so spätnachmittags nochmal Leistung zu bringen“, so Benedikt Doll zu seinem Rennen. Erik Lesser platzierte sich nach einer Strafrunde auf Rang 19. Neben Arnd Peiffer, Benedikt Doll und Erik Lesser hat sich auch Roman Rees auf Rang 27 für die Verfolgung qualifiziert. Johannes Kühn und Philipp Horn nicht. Kühn verfehlte liegend eine und stehend zwei weitere Scheiben und kam auf Platz 73 ins Ziel. Philipp Horn, Rückkehrer zum Weltcupteam, „sollte das zeigen, was er zuletzt im IBU Cup gezeigt hat. Er ist eine wichtige Stütze und das wird er auch in den nächsten Jahren sein“, so Mark Kirchner über den Frankenhainer vor dem Rennen. Bitter, dass er im liegenden Anschlag gleich drei Mal in die Runde musste und trotz der Null im Stehen auf Platz 83 ins Ziel kam. Kühn und Horn, die relativ spät ins Rennen starteten, verausgabten sich auf der Schlussrunde komplett, konnten aber auf der Strecke nichts mehr gut machen.
Simon Eder zeigte sich heute wieder als bester Österreicher. Am Schießstand fehlerfrei fehlten am Ende auf Rang elf 40,2 Sek. nach ganz vorne. Eder hat sich dadurch eine hervorragende Ausgangsposition für die Verfolgung geschaffen. Bester Schweizer wurde Benjamin Weger auf Platz 26, der trotz zehn Treffer mit 1:12,8 Min. Rückstand ins Ziel kam.
Vorläufige Suspendierung von Andrejs Rastorgujevs
Nicht am Start war der Lette Andrejs Rastorgujevs. Wie der Kommunikationsdirektor der IBU, Christian Winkler, erklärte, wurde Andrejs Rastorgujevs von der Biathlon Integrity Unit (BIU) wegen Verstoß gegen die Anti-Doping-Regeln vorläufig suspendiert. In einer Periode von zwölf Monaten hat er es drei Mal verpasst, seinen Aufenthaltsort richtig anzugeben oder war an dem Ort, den er angegeben hat, nicht anzutreffen bzw. waren seine Angaben so ungenügend, dass der Athlet nicht aufgefunden werden konnte. Der Suspendierte hat nun zwei Wochen Zeit, auf diese Mitteilung zu antworten. Sollte er den Vorwurf eingestehen, muss er mit einer Strafe rechnen. Sollte er sich dagegen wehren, wird die Angelegenheit vom CAS, dem Internationalen Sportgerichtshof, verhandelt.
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