In der heutigen Kurznews haben wir euch alles Wissenswerte zum Thema Karriereende und Fortsetzung der sportlichen Laufbahn sowie zu gesundheitlichen Problemen zusammengefasst…
Hanna Falk wechselt zum Skimarathon
Hanna Falk kehrt dem Langlauf Weltcup den Rücken. Der inzwischen 31-jährige „Sprint Falke“ gehört zu den Athlet*innen die in den letzten Jahren immer wieder Probleme mit dem Rücken hatten. „Jetzt werde ich es erstmal ein paar Wochen ruhiger angehen lassen und meine Batterien aufladen. Ich muss meinen Rücken wieder gründlich untersuchen lassen, um zu sehen, wie es weitergeht. Ich hatte immer noch einen Ehrgeiz und träume davon, es im Skimarathon zu versuchen“, schreibt die Schwedin in Social Media, die seit einem Sturz 2019 immer wieder unter Rückenproblemen leidet und sich deswegen auch operieren ließ. Außerdem war sie vor zehn Jahren mehr als eine Saison wegen einer TWAR Infektion, einer bakteriellen Erkrankung, die oft ähnlich langwierig verläuft wie Pfeiffer’sches Drübenfieber und erst spät erkannt wurde, außer Gefecht. Ihre Weltcup Karriere beendete sie im Februar jedoch mit positiven Gefühlen. Nachdem sie sich nach ihrer OP im März 2020 mit einem 30. Platz in Drammen zurückmeldete, bekam sie 2020/21 überhaupt keine internationalen Einsätze mit Ausnahme der Heim Weltcups in Falun und Ulricehamn, wo sie sich mit Platz neun und vier in den Einzelsprints von der Weltcup Bühne verabschiedete.
Charlotte Kalla macht noch weiter
Für Charlotte Kalla war es ein schwerer Winter… Unmittelbar vor der Saison infizierte sie sich mit Covid19, was sie in ihrer Form weit zurückwarf und lange beeinträchtigte. In Falun meldeten sich dann auch noch langwierige Rückenprobleme zurück, die bei der 33-Jährigen schon seit 2009 immer wieder auftreten. Die Teilnehme an der Nordischen Ski WM in Oberstdorf stand für die dreimalige Olympiasiegerin auf der Kippe, wurde dann aber für viele überraschend doch nominiert und sicherte sich einen fünften und sechsten Platz. Ausgerechnet in der Damen Staffel folgte dann der große Einbruch, der ihr Team aussichtslos zurückwarf. Trotz aller Probleme in dieser Saison will die allererste Tour de Ski Siegerin noch nicht aufgeben und es in der Olympia Saison allen zeigen. „Ich habe schon im Herbst gezweifelt, als ich mich mit Covid infizierte und die Unsicherheit sehr groß war – da hatte ich die größten Zweifel. Nun wollte ich erst die Saison zu Ende bringen, bevor ich mich entscheide“, sagte sie SVT Sport. „Aber die Motivation ist nach wie vor stark, so dass es eine leichte Entscheidung war.“ Bei den Olympischen Spielen in Peking möchte die Titelverteidigerin im Skiathon so viele Distanzrennen wie möglich bestreiten. Dass sie im starken schwedischen Team einen Staffel Startplatz erhält, glaubt sie nach ihrem Einbruch in Oberstdorf selbst nicht.
Thrombose: Haga schwebte in Lebensgefahr
Kaum jemand wusste bisher, was mit Ragnhild Haga im letzten Herbst los war. Die Form fehlte zu Saisonbeginn, sie betritt nur nationale Rennen und tauchte erst in Falun im Weltcup auf, wo sie als Vierte überraschte. Anschließend wurde sie bei ihrem einzigen Start in Oberstdorf gute Siebte. Die Ursache für ihre Formschwäche hielt sie wegen der wichtigen Wettkampfsaison mit der Nordischen Ski WM in Oberstdorf geheim. Jetzt ging sie damit an die Öffentlichkeit, weil sie der Meinung ist, dass das auch jedem anderen passieren könnte. Die Probleme begannen beim Trainingslager im September, coronabedingt dem ersten Leistungsvergleich seit langer Zeit. Schon bei Anreise fühlte sich die 30-Jährige nicht fit, ein Eindruck, der sich bei den ersten Trainingseinheiten mit desaströsen Leistungen bestätigte. Nach einem Training mit viel Abwärtslaufen spürte sie ein Taubheitsgefühl im linken Bein. Dennoch trainierte sie noch zwei Tage weiter. „Es wurde immer schlimmer und schwerer, einfach zu den Mahlzeiten zu gehen. Dann hatte ich einen stechenden Schmerz im Fuß, wenn ich vom Bett oder vom Stuhl aufstehen wollte, weil das Blut nicht so gut fließen konnte. Ich bin auf und ab gesprungen, um das Bein wieder zum Leben zu erwecken. Meistens bin ich nur durch die Gegend gehumpelt“, so Haga. Glücklicherweise waren sowohl Arzt als auch Physiotherapeut beim Trainingslager dabei, die aber auch zuerst dachten, es wäre ein Muskelkater oder sie hätte sich eine Zerrung zugezogen. Sie hatte weder eine Schwellung oder Hautveränderungen, die sonst neben den Schmerzen beim Auftreten als typische Symptome gelten. Hagas Schmerzen wurden vor allem in der Nacht immer stärker, so dass sie dann am letzten Tag des Trainingslagers doch noch nach Lillehammer ins Krankenhaus gebracht wurde, wo endlich ihre Thrombose diagnostiziert wurde. „Das war ein Schock“, so Haga, der sofort klar war, dass sie in Lebensgefahr geschwebt hatte. Familiär vorbelastet sei sie nicht, so Haga, Ursache für die Thrombose in aller Wahrscheinlichkeit nach ihre Anti-Baby-Pille, die sie drei Wochen vorher gewechselt hatte. Auch heute wird die Norwegerin noch mit Blutverdünnern behandelt.
Magnus Krog hört auf
Ein Karriereende gibt es auch in der Nordischen Kombination zu vermelden. Nach schweren Jahren mit gesundheitlichen Problemen zieht Magnus Krog nun einen Schlussstrich unter seine Karriere. „Nach einer tollen Reise als Nordischer Kombinierer ist es nun Zeit für ein Karriereende. Ich musste mich mit vielen Widrigkeiten auseinandersetzen, was bedeutet, dass ich viele schwierige Zeiten hatte, aber viel daraus gelernt habe“, sagte Krog der norwegischen Nachrichtenagentur NTB. „Aber dennoch hatte ich viele tolle Erlebnisse und viele erstklassige Resultate.“ In seiner Laufbahn gewann der 34-Jährige Olympisches Gold mit dem Team in Sochi sowie Bronze, seine einzige internationale Einzel Medaille. Bei Weltmeisterschaften gewann er dreimal Silber mit dem Team beziehungsweise im Teamsprint, dreimal konnte er über einen Weltcupsieg im Einzel jubeln. Wie er selbst sagte, will er sich nun darauf konzentrieren, seine Ausbildung zum Vermessungsingenieur zu beenden. Sein Team würde es allerdings gerne sehen, wenn er zum norwegischen Wachser Team stoßen würde. „Magnus hat ein Talent fürs Wachsen, das ist den Technikern aufgefallen. Ich habe ihm gesagt, dass die Tür für ihn immer offen steht“, sagte Sportdirektor Ivar Stuan.
Eero Hirvonen wieder operiert
‚Same procedure as every year‘, könnte man bei Eero Hirvonen sagen. Seit Jahren verbringt er sein Frühjahr damit, nach einer Operation wieder fit zu werden, was sich normalerweise aber immer noch auf sein Sommertraining auf der Schanze auswirkt und auf seine Form im Winter. In den letzten Jahren handelte es sich jedoch immer um Knie Operationen, diesmal ist die Hand das Problem des finnischen Kombinierers. Schon während der Nordischen Ski WM in Oberstdorf hatte der Finne Schmerzen am Handgelenk. Eine Schwellung und Entzündung an der Strecksehne des Daumen führte zu einem Sehnenriss, wie er auf Instagram mitteilte. Laut eigener Aussage ist diese Verletzung aber nicht so schlimm wie die Knieprobleme der letzten Jahre – das Frühjahrstraining wird diesmal beinorientierter ausfallen. Wenn er nach sechs Wochen von der Schiene befreit wird, soll auch wieder normales Training möglich sein.