Martin Fourcade Nordic Festival: Preuß und Doll auf Podest, Ribom und Jay im Langlauf vorn

Franziska Preuss (GER), Anais Chevalier-Bouchet (FRA), Tiril Eckhoff (NOR), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Nach dem coronabedingten Ausfall im letzten Jahr findet dieses Wochenende im französischen Annecy das Martin Fourcade Nordic Festival in zweiter Auflage statt. Neben einem großen Rahmenprogramm wurden heute vor einer herrlichen Zuschauerkulisse Biathlon- und Langlaufwettkämpfe auf Skirollern entlang des Sees von Annecy durchgeführt. Franziska Preuß und Benedikt Doll auf dem Podest. Im Langlauf gingen die Siege an Emma Ribom und Renaud Jay, während Laurien van der Graaff Zweite wurde.

Anais Chevalier-Bouchet siegreich im Damenrennen

Franziska Preuss (GER), Anais Chevalier-Bouchet (FRA), Tiril Eckhoff (NOR), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Während er bei der Premiere 2019 noch selbst am Start stand und das Rennen gewann, gab Martin Fourcade als Chef-Organisator des gleichnamigen Nordic Festivals bei der zweiten Auflage den Startschuss zu den Wettkämpfen der Elite. Jeweils acht Damen und acht Herren gingen in den Massenstart mit vier Schießeinlagen. Die Strecke führte größtenteils entlang des Sees von Annecy, der zusammen mit den Zuschauermassen eine herrliche Kulisse bot. Während nach dem ersten Anschlag Paulina Fialkova vor Lisa Theresa Hauser und Tiril Eckhoff auf die nächste Runde ging, setzte sich die Norwegerin nach dem zweiten Schießen an die Spitze und kam mit gutem Vorsprung zum ersten Anschlag im Stehen. Die Französin Chevalier-Bouchet und Franziska Preuß blieben fehlerfrei und gingen vor Eckhoff zurück auf die Strecke. Anais Chevalier-Bouchet blieb auch beim entscheidenden Schießen fehlerfrei, Franziska Preuß ebenso. Eckhoff verfehlte zwei Scheiben und lief nur 2,2 Sek. hinter Preuß als Dritte aus dem Schießstand. Sie ging schnell an Preuß vorbei, die Eckhoff letztlich ziehen lassen musste und hinter der Gesamtweltcupgewinnerin der letzten Saison auf Rang drei ins Ziel kam. Auf den Rängen dahinter platzierten sich Paulina Fialkova, Monika Hojnisz-Starega, Julia Simon, Lisa Theresa Hauser und Mari Eder.  

Sturla Holm Laegreid gewinnt Massenstart der Herren

Benedikt Doll (GER), Sturla Holm Laegreid (NOR), Said Karimulla Khalili (RUS), (l-r) © Thibaut/NordicFocus

Mit großem Vorsprung gewann der Norweger Sturla Holm Laegreid vor dem jungen Russen Said Karimula Khalili. Laegreid rollte das Feld von hinten auf, denn nach dem ersten Schießen lagen noch Antonin Guigonnat und Benedikt Doll an der Spitze. Doll behauptete die Spitzenposition auch nach dem zweiten liegenden Anschlag, gefolgt von Jakov Fak und Laegreid war zwischenzeitlich auf die dritte Position nach vorne gerückt. Auf dem Weg zum dritten Schießen saugte sich Laegreid an Doll heran und blieb dicht in seinem Windschatten. Während Benedikt Doll einen Zwischenstopp in der Box einlegen musste, kam Laegreid mit einem Nachlader aus und übernahm die Führung, gefolgt von Jakov Fak und Said Karimula Khalili. Mit großem Vorsprung kam der norwegische Überflieger zum entscheidenden Schießen, kam mit einem Nachlader aus und war längst vom Schießstand weg, bevor seine Verfolger die Matten betraten. Die riskierten viel und Benedikt Doll musste erneut in die Box, Khalili nahm als erster die Verfolgung auf, dann Jakov Fak und Doll machte sich gemeinsam mit Quentin Fillon-Maillet auf die Schlussrunde. Beide zogen noch an Jakov Fak vorbei, Doll setzte sich gegen den Franzosen durch und sicherte sich dadurch den dritten Rang. Vierter wurde Fillon Maillet vor Jakov Fak, Simon Desthieux, Antonin Guigonnat und Johannes Dale.  

Am Sonntag Vormittag steht noch ein Kinderrennen auf dem Programm und am Nachmittag treten an die 100 Teams drei Stunden in einer Art Hindernisparcour gegeneinander an. Noch in diesem Jahr macht von 13. bis 19. Dezember in Annecy Le Grand Bornand der Biathlon Weltcup Station und während des Wochenendes haben die französischen Skijäger bereits kräftig die Werbetrommel dafür gerührt.

Ribom knapp vor Van der Graaff, Fähndrich Siebte

Flora Dolci (FRA), Emma Ribom (SWE), Laurien Van der Graaff (SUI), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Die Langläuferinnen und Langläufer absolvierten beim Martin Fourcade Nordic Festival nach vorheriger Einzel Qualifikation jeweils einen Massenstart, in dem nach jeder Runde jeweils das Schlusslicht eliminiert wurde. Bei den Damen im Feld der zwölf Französinnen sowie vier Nicht-Französinnen holte sich knapp Emma Ribom den Sieg, die zuletzt in ihrer Heimat schon mehrere Siege bei der Trollhättan Action Week gefeiert hatte. Heute führte sie in den ersten vier Runden das Rennen an und wehrte dann in der letzten Runde eine Attacke der Französin Flora Dolci ab. Im Zielsprint versuchte Laurien van der Graaff, der Schwedin noch den Sieg zu entreißen, musste sich jedoch knapp geschlagen geben. Dolci kämpfte auf den letzten Metern mit Delphine Claudel um Platz drei, den sich Dolci sicherte. Juliette Ducordeau und Lena Quintin komplettierten die besten Sechs. Nadine Fähndrich belegte Platz sieben mit 30 Sekunden Rückstand auf die erste Sechsergruppe. 

Renaud Jay bezwingt Norweger

Renaud Jay (FRA), Paal Troean Aune (NOR), (l-r) © Thibaut/NordicFocus

Bei den Herren bestand das Starterfeld aus fünf ausländischen Athleten sowie elf Franzosen, zu denen jedoch nicht Lucas Chanavat gehörte. Der Freistil Sprinter musste seinen Start wegen eines Ermüdungsbruches im Schienbein absagen. Auch der zweimalige Gesamtweltcup Sieger Alexander Bolshunov musste wieder ausgeladen werden, da er wegen der in Europa nicht zugelassenen Sputnik Impfung eine zehntägige Quarantäne hätte absitzen müssen. Mit nur einem norwegischen Kontrahenten Paal Troean Aune im Rennen konnte sich Renaud Jay den Heimsieg vor dem Norweger sichern. Zuvor hatten Oskar Svensson, der nicht in Topform antrat, und Favorit Richard Jouve zu den sechs Athleten gehört, die nach den ersten sechs von sieben Runden als Letztplatzierter aus dem Rennen genommen wurden. Im Laufe des Rennens wurde das Tempo immer höher, so dass der Attacke von Renaud Jay niemand folgen konnte, so dass er den Zielsprint mit kleinem Vorsprung gewann. Hinter dem Norweger belegten Arnaud Chautemps, Adrien Backscheider, der Tscheche Michal Novak, Théo Schély und Tom Mancini die nächsten Plätze. Der Schweizer Jovian Hediger erreichte das Ziel nicht, er wurde als Letztplatzierter einer Runde aus dem Rennen genommen.

Laura Gimmler und ihr Lebensgefährte Florian Notz, die als einzige deutsche Starter angekündigt waren, waren letztlich doch nicht nach Frankreich angereist.

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