Weltmeisterin Gyda Westvold Hansen aus Norwegen ist ihrer Favoritenrolle gerecht geworden und hat den ersten Weltcup der Nordischen Kombiniererinnen der Saison gewonnen. Zweite wurde Mari Leinan Lund (NOR) vor Annika Sieff (ITA). Jenny Nowak kam als beste Deutsche auf den achten Platz.
Mari Leinan Lund am weitesten
Beim Springen auf der Normalschanze zeigte sich, dass die Welt der Kombiniererinnen derzeit noch ziemlich zweigeteilt ist. Trotz stabiler Windverhältnisse wurde die Anlauflänge im Wettkampf mehrfach angepasst. Die ersten Starterinnen begannen aus Luke 15, die besten sprangen aus Luke 12 – und kamen dennoch deutlich weiter. Den weitesten Sprung lieferte dabei Mari Leinan Lund, die mit 98 Metern die Schanze voll aussprang. Die zweitbeste Weite kam von Annika Sieff. Die Italienerin hatte am Vortag bereits den provisorischen Wettkampfdurchgang gewonnen. Mit 92,5 Metern kam sie zwei Meter weiter als Westvold Hansen, die den dritten Zwischenrang belegte. Auch Silva Verbic (SLO) und Ida Marie Hagen (NOR) konnten auf der Schanze überzeugen.
Deutsche im Mittelfeld
Die ehemalige Spezialspringerin Svenja Würth, die erst vor rund zwei Jahren zur Nordischen Kombination gewechselt war, sprang als beste DSV-Athletin auf den achten Zwischenrang, hatte da aber bereits 2:14 Minuten Rückstand. Jenny Nowak, die am Vortag noch sichtbar Schwierigkeiten auf der Schanze gehabt hatte, sprang stabiler und wurde Elfte (+2:30 min). Cindy Haasch (15., + 3:16 min), Maria Gerboth (18., + 3:44 min) und Sophia Maurus (19., + 3:58 min) nahmen ihrerseits bereits ein deutliches Handicap mit ins Fünf-Kilometer-Rennen. Den größten Abstand zur Spitze hatte die Norwegerin Oda Leiraamo, die bei ihrem Weltcupdebüt über sechs Minuten Rückstand mitbekam.
Hansen nicht zu schlagen
In der Loipe war es Hansen, die der Konkurrenz keine Chance ließ. Während Mari Leinan Lund an der Spitze um ihre Position kämpfte, verlor Sieff schnell an Boden. Bereits nach zwei Kilometern war sie auf Rang drei hinter Hansen zurückgefallen. Dank des großen Vorsprungs des Spitzentrios war ihr Podestplatz allerdings nicht gefährdet. Hansen dagegen hatte bei Kilometer 4,5 zu Leinan Lund aufgeschlossen. Auf den letzten 500 Metern nahm sie ihr noch gute acht Sekunden ab und siegte mit der schnellsten Laufzeit des Rennens (15:13:04 min). „Ich habe es fast geschafft, von Gyda wegzubleiben, aber auf der letzten Abfahrt hat sie mich dann doch gekriegt“, berichtete Mari Leinan Lund, die sich insbesondere auch über ihren Sprung freute.
Cindy Haasch laufstark
Im deutschen Lager ragte läuferisch Cindy Haasch heraus. Die Ruhlaerin, mit ihren siebzehn Jahren mit Abstand die Jüngste des Feldes, lief nur eine Sekunde langsamer als Hansen und machte mit der zweitbesten Laufzeit noch drei Plätze gut. Auch Junioren-Olympiasiegerin Lisa Hirner, einzige Österreicherin am Start, verbesserte sich mit starker Laufzeit von Rang sechs auf vier und ließ Ida Marie Hagen hinter sich. Hinter Marte Leinan Lund auf Rang sechs platzierte sich Ema Volavsek (SLO). Jenny Nowak verbesserte sich um drei Plätze und kam auf Rang acht ins Ziel. Veronica Gianmoena (ITA) und Stefaniya Nadymova (RUS) komplettierten die Top 10. Svenja Würth, die im Sommer aufgrund einer Verletzung nur wenig trainieren konnte, fiel auf Rang 15 zurück. Maria Gerboth beendete das Rennen als 19., Sophia Maurus wurde 22.
Am morgigen Samstag findet ein weiterer Gundersen-Wettkampf der Kombiniererinnen statt.
Zwischenstand SprungEndergebnis