Biathlon YJWCH Soldier Hollow: Albert Engelmann und Iva Moric gewinnen Bronze im Sprint

2nd place, Jakub Borgula (SVK), 1st place, Jakob Kulbin (EST), 3rd place, Albert Engelmann (GER) © Reichert/IBU

Albert Engelmann gewinnt Bronze im Biathlon Sprint bei der Jugend- und Junioren-Weltmeisterschaft in Soldier Hollow (USA). Jugendweltmeister im Sprint wurde der Este Jakob Kulbin vor dem Slowaken Jakub Borgula. Bei den Mädels später holt sich Iva Moric ebenfalls die Bronzemedaille und Selina Grotian verpasst als Vierte das Podest nur knapp. Jugend-Weltmeisterin im Sprint wird die Norwegerin Maren Kirkeeide vor der Slowenin Lena Repinc. 

Albert Engelmann ist schnellster in der Loipe

Albert Engelmann (GER) © Reichert/IBU

Unter leichtem Schneefall startete Fabian Kaskel als erster der vier deutschen Jungs, kam gut ins Rennen und setzte sich nach fünf Treffern im Liegendanschlag an die Spitze und wurde von Albert Engelmann abgelöst, der ebenfalls alle fünf Scheiben sicher abräumte. Währenddessen kam Fabian Kaskel bereits zum Stehendanschlag, kassierte eine Strafrunde und wurde schnell in der Führung von dem Schweizer Mathis Profit, der in beiden Schießeinlagen fehlerfrei blieb, abgelöst. Zu diesem Zeitpunkt war das Rennen noch sehr jung aber Kaskel und Engelmann lagen vorne dabei. Engelmann war läuferisch gut unterwegs, kam mit deutlichem Vorsprung zum Stehendanschlag und ließ ebenfalls eine Scheibe stehen. Sein Vorsprung reichte aus und der 17jährige vom WSV Clausthal Zellerfeld behauptete auch nach der Strafrunde die Führung. Kaskel übernahm derweilen im Ziel die Führung, wurde aber schnell vom Schweizer Profit auf den Silberrang verdrängt. Aber auch diese Platzierung währte nur bis Albert Engelmann nach einer starken Schlussrunde sich an die Spitze setzte. Zu diesem Zeitpunkt waren 15 von 63 Startern im Ziel und viele starke Athleten noch im Feld unterwegs. Der Jugendweltmeister im Einzel Arttu Heikkinen aus Finnland kam nah an Engelmann heran, musste sich aber im Ziel hinter ihm einreihen. 

… und gewinnt Bronze

2nd place, Jakub Borgula (SVK), 1st place, Jakob Kulbin (EST), 3rd place, Albert Engelmann (GER) © Reichert/IBU

Zwischendurch war bereits Tim Nechwatal (WSV Schömberg) im Rennen, kassierte liegend und stehend jeweils eine Runde und im Ziel musste Albert Engelmann warten, ob es für eine Medaille reicht. Engelmanns schnellste Gesamtlaufzeit war bis dahin nicht überboten, aber der Slowake Jakub Borgula, ebenfalls mit einer Extrarunde belastet, war auf der Schlussrunde um 0,3 Sek. schneller als Engelmann und übernahm mit 1 Sek. Vorsprung die Führung. Borgula hat insbesondere am Schießstand schneller gearbeitet als Engelmann und sich dadurch den entscheidenden Vorsprung verschafft. Und dann wurde es erneut spannend, als der Pole Konrad Badacz bei der letzten Zwischenzeit exakt gleich mit Engelmann lag und von seinen Betreuern lautstark angefeuert wurde. Er schaffte die Zeit des Deutschen nicht und kam 3,8 Sek. dahinter ins Ziel bis der Este Jakob Kulbin nach zehn Treffern im Ziel mit 7,4 Sek. Vorsprung die Führung übernahm. Der 16jährige musste völlig entkräftet aus dem Zielraum geführt werden, war aber zur Siegerehrung als Jugend-Weltmeister im Sprint bereits wieder fit. Silber blieb wie schon im Einzel beim Slowaken Jakub Borgula (+ 7,4 Sek.) und Albert Engelmann (+8,4 Sek.), der bereits im Einzel Bronze erreichte, holte sich auch im Sprint der männlichen Jugend über 7,5 km mit der schnellsten Gesamtlaufzeit verdient die Bronzemedaille. Fabian Kaskel belegte am Ende Rang 14 und Tim Nechwatal Platz 21. Elias Seidl (SC Ruhpolding) geriet nach zwei Fehlschüssen im Liegendanschlag bereits ins Hintertreffen, blieb stehend fehlerfrei und wurde mit 1:51,9 Min. Rückstand 27. Die Österreicher Lukas Haslinger und Fabian Müllauer belegten die Ränge 8 und 9 und haben sich wie der Schweizer Mathis Profit auf Platz 6 eine gute Ausgangsposition für die Verfolgung geschaffen. 

Iva Moric schießt fehlerfrei

Iva Moric (GER) © Reichert/IBU

Bei den Mädels ging Julia Tannheimer mit Startnummer 13 als erste des deutschen Quartetts ins Rennen der weiblichen Jugend über 6 km und kam führend zum ersten Schießen. Eine Scheibe wollte nicht fallen, dennoch blieb sie nach der Strafrunde vorne dabei. Als nächste startete Selina Grotian, die nahezu zeitgleich mit Iva Moric zum ersten Schießen kam. Grotian verpasste eine Scheibe, Moric brachte die Null und Julia Tannheimer stand zum zweiten Schießen bereit und kassierte zwei Extrarunden. Für sie galt nun sich eine gute Ausgangsposition für die sich anschließende Verfolgung zu schaffen, denn viele der bisher gestarteten jungen Damen kamen mit einem Fehler durch. Bei Selina Grotian wollte auch im stehenden Anschlag eine Scheibe nicht fallen, sie hielt sich aber auch nach der Strafrunde im Spitzenbereich. Iva Moric ging zu diesem Zeitpunkt nach einer weiteren perfekten Serie als Führende auf die Schlussrunde und überquerte die Ziellinie schließlich mit 2,2 Sek. Vorsprung vor ihrer Teamkollegin Selina Grotian. Kurz danach kam die Slowenin Lena Repinc und übernahm mit einer Strafrunde belastet die Führung eingangs der Schlussrunde. Bei der letzten Zwischenzeit betrug ihr  Vorsprung auf Iva Moric nur noch 0,1 Sek. aber informiert durch ihre Betreuer am Streckenrand über die Zeiten konnte sie noch etwas zulegen und die Führung mit 1,5 Sek. Vorsprung vor der Deutschen übernehmen. Nun lag Moric auf dem Silberrang und Grotian dahinter auf Rang drei.

… und gewinnt auch Bronze

Noch waren erst 37 Athletinnen im Ziel und aus deutscher Sicht kam die vierte Deutsche, Marlene Fichtner, nach fehlerfreiem Schießen im Liegen zum zweiten Anschlag. Gleich der erste Schuss verfehlte das Ziel, vier Treffer folgten und während die Norwegerin Maren Kirkeeide mit einer überzeugenden Laufleistung im Ziel die Führung übernahm wurde Marlene Fichtner mit einer Strafe von 2 Minuten belegt, da sie die Strafrunde offensichtlich nicht gelaufen ist. Maren Kirkeeide wurde Jugend-Weltmeisterin im Sprint mit 7,5 Sek. Vorsprung vor der Slowenin Lena Repinc und Bronze holte Iva Moric nur 1,5 Sek. dahinter. Selina Grotian wurde mit der schnellsten Schlussrunde und einer hervorragenden Gesamtlaufzeit Vierte. Julia Tannheimer lag läuferisch nur 0,3 Sek. hinter der Siegerin aus Norwegen und belegte nach drei Extrarunden mit 49,9 Sek. Rückstand Rang 9. Marlene Fichtner wurde auf Rang 28 gewertet und wäre ohne ihre Strafzeit wegen der nicht gelaufenen Strafrunde ebenfalls in die Top-10 gelaufen. Da insgesamt nur 59 Damen am Start waren, hat jede von ihnen die Verfolgung erreicht mit Ausnahme der Bulgarin Hristova, die wegen Verstoßes gegen eine Schießvorschrift disqualifiziert wurde. Auch die Österreicherin Anna Andexer war unter den schnellsten Läuferinnen und platzierte sich nach drei Strafrunden mit 53,1 Sek. Rückstand auf Rang 10. Alessia Laager war auf Rang 12 mit 1:16,5 Min. Rückstand beste Schweizerin. Nur sie und Iva Moric brachten am Schießstand die Doppel-Null. Nun bleibt sowohl den Jungs und auch den Mädels ein Tag Ruhepause, bevor die Verfolgungsrennen auf dem Wettkampfplan stehen.

Ergebnis Sprint Jugend männlich

Ergebnis Sprint Jugend weiblich

Medaillenspiegel

Das weitere Programm in Soldier Hollow hier

Zum ersten Mal werden sowohl die Jugend- als auch die Junioren-Bewerbe live von der IBU übertragen, ebenso der Eurosport-Player (ohne Kommentar) und die ARD-Sportschau zeigt die Sprints, die Verfolgungen und die Staffeln im Livestream.