Infos zum Biathlon Weltcup in Kontiolahti

Kontiolahti, Finland (FIN) Event Feature © Manzoni/NordicFocus

Der Biathlon Weltcup geht in das letzte Trimester. Im finnischen Kontiolahti finden von Donnerstag bis Sonntag sechs Bewerbe an vier Wettkampftagen mit Zuschauern statt. Zu Beginn stehen die letzten Staffelrennen der Saison auf dem Programm, am Wochenende Sprints und Verfolgungen.  

Biathlon Weltcup mit Fanbeteiligung

Kontiolahti, Finland (FIN) mascotts at the shooting range © Manzoni/NordicFocus

Das Biathlonstadion in Kontiolahti ist eine Trainingsstätte für Biathlon und Langlauf in der Region Nordkarelien auf einer Höhe von 120 Meter, ca. 20 km nördlich des Verwaltungssitzes Joensuu im Gebiet der Gemeinde Kontiolahti und grenzt an den Höytiäinensee. Es ist derzeit das einzige Stadion in Finnland, das eine Lizenz zur Durchführung von Rennen im Rahmen des Biathlon Weltcups besitzt. Der bekannteste Streckenabschnitt ist die so genannte „Kontiolahti Wall“, einer der steilsten Anstiege im Biathlonweltcup auf halber Strecke zwischen Schießstand und des Ziels. Der Biathlon Weltcup 2020 und die beiden Rennwochenenden zur Saisoneröffnung 2020/21 fanden in Kontiolahti ohne Zuschauerbeteiligung statt, aber nun hat die regionale staatliche Verwaltungsbehörde Ostfinnlands am 15.02.2022 die Beschränkungen für die Anzahl der Personen bei öffentlichen Veranstaltungen aufgehoben und der Veranstalter freut sich endlich wieder Zuschauer begrüßen zu dürfen. 

Heimweltcup für die Finnen

Tero Seppala (FIN) © Manzoni/NordicFocus

Die 34jährige Mari Eder und Suvi Minkkinen (27) sind die bekanntesten finnischen Biathletinnen, bei den Männern liegt aktuell Tero Seppala (26) auf Rang 14 der Gesamtweltcupwertung. Gerade in der laufenden Saison hat Seppala bereits mehrere Top-10-Platzierungen erreicht, bei den Olympischen Winterspielen in Peking war Rang neun im abschließenden Massenstart seine beste Platzierung. Kaisa Mäkäräinen war die bekannteste und erfolgreichste finnische Biathletin. Nach ihrem Karriereende im März 2020 gab es weder im Weltcup noch im IBU-Cup finnische Podestplatzierungen. Das könnte sich nächste Saison ändern, wenn sich der derzeit bei den Jugend- und Juniorenweltmeisterschaften in Soldier Hollow erfolgreiche 21jährige Otto Invenius aus Vuokatti weiterentwickelt.       

Die Favoriten

122 Damen und 133 Herren aus 26 Nationen haben zum Biathlon Weltcup in Kontiolahti gemeldet. Simon Eder (AUT) und Selina Gasparin (SUI) zählen zu den ältesten Startern. Bei den Damen führt derzeit die Norwegerin Marte Olsbu Roeiseland in der Gesamtweltcupwertung, bei den Herren der Franzose Quentin Fillon Maillet und wenn beide sich ihre Peking-Form über die kleine Wettkampfpause erhalten haben, dann dürfte es für deren Verfolger schwer werden, ihnen den Gesamtsieg noch streitig zu machen.

IBU schließt Russland und Belarus bis auf weiteres aus

Die Internationale Biathlon Union hat den russischen Angriff auf die Ukraine auf das Schärfste verurteilt und allen Betroffenen ihr tiefstes Mitgefühl ausgesprochen. Das IBU-Exekutivkomitee hatte bereits beschlossen, bei den verbleibenden Weltcup- und IBU-Cup-Veranstaltungen jegliche russische oder weißrussische Vertretung, Flaggen, Hymnen und Uniformen zu verbieten. Darüber hinaus kündigte das EB an, über die damaligen IOC-Empfehlungen hinauszugehen und russische und weißrussische Athleten nur noch als neutrale Athleten antreten zu lassen, wobei keine Nationencup-Punkte für eine der beiden Nationen vergeben werden. Aufgrund der neuen IOC-Empfehlungen hat das EB der IBU nun beschlossen, bis auf weiteres keine russischen oder weißrussischen Athleten oder Offiziellen bei internationalen Veranstaltungen der IBU zuzulassen, auch nicht bei Sportveranstaltungen, die die IBU für ihre Mitglieder organisiert. Das EB wird eine mögliche Suspendierung der beiden nationalen Verbände von ihrer IBU-Mitgliedschaft spätestens auf der regulären EB-Sitzung am 17. März 2022 weiter diskutieren. Die Russische Biathlon Union (RBU) wurde bereits 2017 auf eine provisorische Mitgliedschaft zurückgestuft, was bedeutet, dass bis 2026 keine Veranstaltungen in Russland stattfinden oder geplant sind und kein RBU-Vertreter eine offizielle Position in der IBU innehat.

Der estnische Verband hatte sich früh positioniert und russischen und weissrussischen Athleten die Einreise verweigert, Norwegen zog später nach aber diese Sanktion hatte sich ohnehin erübrigt, nachdem der russische Verband (RBU) die erste Entscheidung der IBU scharf kritisierte und von sich aus das russische Weltcup- und IBU-Cup-Team zurückgezogen hatte, und wie die Organisatoren des Biathlon-Weltcups in Kontiolahti auf ihrer Webseite mitteilten, hatten sie von den Teams aus Weißrussland und Russland die Information erhalten, dass sie an den verbleibenden Weltcup-Rennen in Kontiolahti, Otepää und am Holmenkollen nicht teilnehmen werden. Zuvor hatte das ukrainische Biathlonteam der IBU bereits mitgeteilt, dass es in dieser Saison an keinem der verbleibenden Wettbewerbe im Weltcup oder IBU-Cup teilnehmen wird. Dennoch wird die ukrainische Flagge bei den Veranstaltungen zu Ehren des ukrainischen Teams gehisst werden. (Quelle: PM IBU, kontiolahtibiathlon.com) 

Johannes Thingnes Boe beendet Saison vorzeitig

Einer der ganz Großen wird in Kontiolahti nicht an den Start gehen, auch nicht in Otepää und ebenso nicht mehr beim Saisonfinale in seiner Heimat in Oslo am Holmenkollen. Johannes Thingnes Boe hat in den Sozialen Medien bekannt gegeben, dass er mehr Zeit braucht, um seine Batterien wieder aufzuladen. An derzeit fünfter Position in der Gesamtweltcupwertung scheint er keine großen Chancen mehr gesehen zu haben, den Gesamtsieg zu verteidigen und konzentriert sich auf diese Aufgabe in der nächsten Saison. Der vierfache Olympiasieger war der erfolgreichste Athlet bei den Olympischen Winterspielen in Peking.

Das DSV-Aufgebot

Nominierungen und Stimmen des ÖSV

Vom Österreichischen Skiverband wurden für den Weltcup in Kontiolahti nominiert: 

Herren: Simon Eder, Patrick Jakob, David Komatz, Felix Leitner, Harald Lemmerer  Damen: Lisa Hauser, Anna Juppe, Julia Schwaiger, Dunja Zdouc         

Mannschaftlich kommt es im Vergleich zu den Olympischen Winterspielen nur zu einer Veränderung. Katharina Innerhofer ist gesundheitlich etwas angeschlagen, muss daher auf die Rennen in Kontiolahti verzichten und wird voraussichtlich beim Weltcup in Otepää (EST) wieder zur Mannschaft stoßen.

STIMMEN: Ricco Groß (ÖSV-Cheftrainer Herren): „Die Ergebnisse in Peking waren zwar Licht und Schatten, aber es waren auch einige gute Leistungen dabei und jetzt haben wir in den nächsten drei Wochen noch ein paar Mal die Gelegenheit, uns stark zu präsentieren und das ein oder andere gute Ergebnis abzuliefern. Für Simon Eder und Felix Leitner wird es natürlich auch darum gehen, die Positionen, die sie sich im Gesamtweltcup erarbeitet haben, zu halten. Es gibt auch noch ein Staffel-, Single-Mixed- und Mixed-Staffel-Rennen und genügend weitere Möglichkeiten, um in dieser Saison noch einmal zu glänzen.“            

Markus Fischer (ÖSV-Cheftrainer Damen): „In der Woche zwischen Peking und dem anstehenden Weltcup in Kontiolahti konnten wir uns gut erholen und haben ein paar ansprechende Trainingseinheiten absolviert. Für Kontiolahti erhoffen wir uns, dass es nicht mehr ganz so kalt sein wird wie in China und dass wir beim Staffelrennen die Platzierung von Peking wiederholen und ein Top-Ten-Ergebnis erreichen können. Wir werden sehen, wie wir die drei Wochen in China verkraftet haben und natürlich so schnell wie möglich versuchen, wieder in einen guten Wettkampfrhythmus hineinzukommen.“  (Quelle: ÖSV)

Gesamtweltcupstand Damen

Gesamtweltcupstand Herren

Das Wettkampfprogramm

03. März 2022: 15.30 Uhr – Damen Staffel, 4 x 6 km
04. März 2022: 15.30 Uhr – Herren Staffel, 4 x 7,5 km
05. März 2022: 13.15 Uhr – Damen Sprint, 7,5 km
05. März 2022: 16.00 Uhr – Herren Sprint, 10 km
06. März 2022: 13.45 Uhr – Damen Verfolgung, 10 km
06. März 2022: 15.40 Uhr – Herren Verfolgung, 12,5 km

Die Wettkämpfe werden im ZDF, auf EUROSPORT und auf EUROSPORT2 live übertragen.