Beim Biathlon Weltcup in Kontiolahti feierte Denise Herrmann ihren achten Weltcupsieg. Sie gewann den Sprint vor Tiril Eckhoff (NOR) und Stina Nilsson (SWE). Vanessa Voigt erreichte mit Rang sechs ihre erste Blumenzeremonie im Weltcup und Vanessa Hinz überzeugte am Schießstand.
Denise Herrmann legt vor
Bei angenehmen Temperaturen wurde der siebte Sprint in diesem Weltcupwinter unter blauem Himmel von Kontiolahti gestartet. Denise Herrmann kam mit der schnellsten Angangszeit zum Liegendanschlag und nach einer schnellen fehlerfreien Serie setzte sie sich nach dem ersten Anschlag an die Spitze. Zeitgleich schoss Vanessa Voigt stehend. Liegend hatte sie bereits fünf Treffer gelandet, nachdem sie die eine oder andere Sekunde zugunsten eines Treffers investierte. Voigt ging zu diesem frühen Zeitpunkt nur 1,9 Sek. hinter der in Führung liegenden Anais Chevalier-Bouchet auf die Schlussrunde. Die Französin war allerdings mit einer Strafrunde belastet. Voigt über die Zeiten ihrer Vorgängerinnen informiert lief eine hervorragende Schlussrunde, kam 1,2 Sek. an zweiter Position hinter Chevalier-Bouchet ins Ziel, aber von hinten kam bereits Tiril Eckhoff und setzte sich an die Spitze. Denise Herrmann war die nächste Deutsche, die sich nach einer Strafrunde im Stehendanschlag noch vor Eckhoff auf die Schlussrunde machte. Herrmann büßte erst einmal die Hälfte ihres Vorsprungs auf der Strecke ein, legte dann läuferisch noch einmal kräftig zu und überquerte die Ziellinie als Führende. Zu diesem Zeitpunkt waren allerdings noch zwei Drittel der Athletinnen im Rennen.
Stina Nilsson macht es spannend
Die Schwedin Stina Nilsson, erst letzte Saison vom Langlauf zum Biathlon gewechselt, ging spät mit Startnummer 67 von 85 Starterinnen ins Rennen. Als sie nach fünf Treffern im Liegendanschlag mit großem Vorsprung zum Stehendschießen kam, wurde es noch einmal richtig spannend. Sie schoss sehr konzentriert, nach drei Treffern verfehlte sie eine Scheibe und der letzte Schuss fand wieder ins Ziel. Bei Schießstandausgang lag sie 11 Sekunden hinter der Zeit von Denise Herrmann und ihre Schlussrunde wurde mit Spannung beobachtet. Nilsson holte auf und angetrieben von ihren Trainern und Betreuern an der Strecke hatte sie ihren Rückstand 1,5 km vor dem Ziel bereits halbiert und zur nächsten Zwischenzeit nochmals 0,7 Sek. gut gemacht. Am Ende wurde es mit 5,2 Sek. Rückstand Rang drei, nur 0,2 Sek. hinter Tiril Eckhoff auf dem Silberrang und Denise Herrmann, die Olympiasiegerin im Einzel, blieb in Führung. Stina Nilsson zeigt sich nach dem Rennen überrascht über ihre Leistung „Ich bin sogar etwas schockiert.“ Hanna Oeberg platzierte sich 1,6 Sek. hinter Nilsson auf Rang vier und mit etwas größerem Abstand lag Anais Chevalier-Bouchet auf Platz fünf und Vanessa Voigt erreichte mit zehn Treffern auf dem sechsten Rang ihr zweitbestes Karriereergebnis und darf erstmals bei einer Siegerehrung im Biathlon Weltcup Blumen in Empfang nehmen.
Gute Ausgangsposition für die Verfolgung
Alle sechs deutschen Starterinnen haben sich für die Verfolgung qualifiziert und diese Wettkampfform mit vier Schießeinlagen liegt Denise Herrmann. 2019 in Östersund wurde sie Verfolgungsweltmeisterin und sie befindet sich derzeit in einer sehr guten Form. „Ich muss versuchen mein Rennen zu machen, es wird auf jeden Fall ein spannendes Rennen“, so Denise Herrmann, für die ein paar lockere Sprüche vor dem Start immer ganz wichtig sind und die sich nach den olympischen Winterspielen gut erholt hat. „Ich bin mit guten Gedanken hierher gefahren, hatte auch gute Beine, wir hatten richtig gutes Material unter den Füßen, die Bedingungen waren Bombe und beim Schießen hat es auch gut geklappt.“ Läuferisch lag Herrmann nur 6,9 Sek. hinter den beiden Schnellsten, Stina Nilsson und Elvira Oeberg. Auch der bekanntlich guten Schützin Vanessa Voigt kommt ein Wettkampf mit vier Schießeinlagen entgegen. Zu ihrem zweiten Rennen in Kontiolahti resümierte Voigt: „Im Allgemeinen ist es mir denke ich sehr gut ergangen, auch alles erst einmal auszublenden was jetzt so in letzter Zeit passiert ist. Am Schießstand wieder sauber gearbeitet und ich denke auf der ersten Runde habe ich nicht so geschlafen und im Allgemeinen kann ich auch mit meinem Laufen zufrieden sein.“ Vanessa Hinz gelangen im Sprint zwei fehlerfreie Serien und mit 33,7 Sek. Rückstand hat auch sie von Position 12 aus noch gute Chancen auf ganz nach vorne in der Verfolgung. „Es war immer noch eine wackelige Angelegenheit aber die Null ist am Schluss gestanden und da bin ich schon sehr glücklich darüber, So Vanessa Hinz. Franziska Hildebrand wurde nach einem Fehler im zweiten Schießen mit 1:15 Sek. Rückstand 28. „Heute habe ich mich gerade auf der Strecke nicht so frisch gefühlt, da hätte ich mir gewünscht, dass es jetzt nach der Pause etwas leichter geht. Da war ich muskulär etwas fest. Und am Schießstand der eine Fehler, der ist immer ärgerlich, der hätte nicht sein müssen. Da hätte ich die Null bringen müssen oder können, wie auch immer und deswegen ist es halt so wie es gerade ist und ich bin damit nicht zufrieden,“ so Franziska Hildebrand nach dem Rennen. Franziska Preuss musste drei Mal in die Strafrunde und wurde 32. und die sechste deutsche Starterin Janina Hettich verfehlte bei ihrer Rückkehr in den Weltcup liegend und stehend jeweils eine Scheibe. Von Platz 40 aus mit 1:51 Min. Rückstand wird sie am Sonntag die Verfolgung aufnehmen. Hettich hatte bei einem Sturz eingangs der Strafrunde auch noch wertvolle Zeit verloren.
Beste Österreicherin wurde Dunja Zdouc. Nach zehn Treffern belegte sie mit 1:01 Min Rückstand Rang 19. Lisa Theresa Hauser verfehlte drei Scheiben und kam als 26. ins Ziel und Aita Gasparin lag als beste Schweizerin nach einem Fehlschuss auf Platz 22. Die Führende im Gesamtweltcup, Marte Olsbu Roeiseland kam nach zwei Strafrunden mit 28,1 Sek. Rückstand auf den achten Rang.