Vom Nordkap nach Lindesnes: Kevin Brekken Ramsfjell rollert in Rekordzeit durch Norwegen

Kevin Brekken Ramsfjell © Kevin Brekken Ramsfjell

Zehn Tage und zehn Stunden hat Kevin Brekken Ramsfjell benötigt, um auf Skirollern einmal der Länge nach durch Norwegen zu laufen. Damit pulverisiert er den alten Rekord auf der über 2.400 Kilometer langen Strecke.

13 Tage als Ziel

Kevin Brekken Ramsfjell © Kevin Brekken Ramsfjell

Am Samstag den 16. Juli um Mitternacht war der erst 22-jährige Norweger Kevin Brekken Ramsfjell am Nordkap, dem nördlichsten Punkt des Landes, gestartet, um in 13 Tagen über mehr als 2.400 Kilometer zur Südspitze zu laufen. Bereits im Vorfeld hatte diese Ankündigung für reichlich Aufmerksamkeit gesorgt (wir berichteten). Ein Tagespensum von 200 Kilometern und das über fast zwei Wochen schien eine Mammutaufgabe zu sein. Doch bereits nach den ersten Etappen zeichnete sich ab, dass er deutlich schneller am Ziel sein würde. Nach Hälfte der Distanz schraubte er seinen Zeitplan auf elf Tage nach unten. „Ich war nie müde oder erschöpft. Nur in den dunklen Nächten, wo ich sehr wenig Schlaf hatte“, so Ramsfjell gegenüber xc-ski.de. Meist startete er bereits um Mitternacht und lief mit Pausen bis kurz nach Mittag, um zumindest teilweise dem Verkehr auf der E6 zu entgehen, der er größtenteils folgte. Dennoch wurde er einmal von der Polizei aufgehalten, nachdem diese Hinweise von anderen Verkehrsteilnehmern erhalten hatte. Anders als in Mitteleuropa durfte Ramsfjell allerdings weiterlaufen, bildet die E6 schließlich zeitweise die einzige Verbindung zwischen Nord- und Südnorwegen.

Monsteretappe bis nach Lindesnes

Kevin Brekken Ramsfjell © Kevin Brekken Ramsfjell

Tag zehn und elf verband der Rekordläufer schließich kurzerhand zu einer Monsteretappe, bei der er mehr als 24 Stunden auf den Beinen war. 483 Kilometer legte er so zurück und erreichte den Leuchtturm an der Südspitze Norwegens nach insgesamt zehn Tagen und zehn Stunden. Damit halbierte er die alte Rekordzeit aus dem vergangen Jahr und Drittelte die Zeit der vorletzten Bestmarke aus 2011 trotz nicht optimaler Bedingungen mit viel Gegenwind und Regen. „Der Rekord hat mir meine Grenzen und meine Stärken aufgezeigt“, so das Fazit des ehemaligen Biathleten kurz nach dem Zieleinlauf. Betreut wurde er bei seinem Rekordlauf von seinem Vater, der ihm im Wohnmobil folgte. Insgesamt hatte er ein Dutzend Paar Klassik- und Skating-Skiroller im Gepäck, von denen aber fast nur die Skating-Rennroller zum Einsatz kamen. Lediglich 50 Kilometer lief er im klassischen Stil.  „Ich könnte nicht zufriedener mit der Ausrüstung sein. Ich habe die ganze Zeit über dieselben Skiroller, Stöcke und Schuhe benutzt. Alles ist unglaublich gut gelaufen. Erstaunlich gut. Es ist fast so, als ob ich darauf gewartet hätte, dass etwas passiert“, sagte Ramsfjell nach der Hälfte der Strecke gegenüber langrenn.com. Vielleicht wird es auch deshalb keinen Versuch geben, seine eigene Bestmarke zu unterbieten: „Ich werde den Rekord nicht noch einmal versuchen zu brechen. Ich habe für eine Weile genug vom Skirollern!“

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