Für die Biathleten standen in Sandnes (Norwegen) bei den traditionsreichen Blink Festivalen 2022 ein Schießwettbewerb und ein Super-Sprint am Freitag und zum Abschluss ein Massenstart auf dem Programm. Vetle Sjaastad Christiansen gewann beide Rennen, bei den Damen siegten Marketa Davidova und Linn Persson. Der Großteil der Teilnehmer kam aus Norwegen, aber auch die Franzosen waren mit einem starken Team am Start. Deutsche, Österreicher oder Schweizer nahmen nicht teil.
Chinesin Ying Wen setzte sich als beste Schützin durch
Im Schießbewerb ging es darum mit geschultertem Gewehr im stehenden Anschlag so schnell wie möglich fünf Ziele weiß werden zu lassen. Sowohl bei den Damen als auch später bei den Herren herrschten böige Windverhältnisse und das Treffen wurde zur Glückssache. Bei den Damen setzte sich im Finale die bisher nur einmal im IBU Cup gestartete Chinesin Ying Wen vor den beiden Französinnen Julia Simon und Justin Braisaz-Bouchet durch. Bei den Herren gewann der Gesamtweltcupsieger der vergangenen Saison, Quentin Fillon-Maillet,vor seinem Teamkollegen Antonin Guigonnat und dem Norweger Endre Strömsheim. Im spannenden Super-Finale begann der Fillon-Maillet mit zwei Fehlschüssen, während die Chinesin nur für die letzte Scheibe einen Nachlader benötigte und sich so als Sensations-Siegerin gegen den Franzosen durchsetzte. Ying Wen (27) zeigte sich im norwegischen Fernsehen NRK freudestrahlend und selbst überrascht von ihrer Treffsicherheit.
Marketa Davidova gewinnt ersten Super-Sprint
Dem eigentlichen Super-Sprint-Rennen gingen Qualifikationsbewerbe voraus, in denen sich bei den Damen die Französin Chloe Chevalier vor der Schwedin Linn Persson und Karoline Offigstad Knotten (NOR) platzierte. Den Sieg im Hauptrennen holte sich mit der schnellsten Gesamtlaufzeit die Tschechin Marketa Davidova. Nach insgesamt vier Schießfehlern kam sie 4,7 Sek. vor der Norwegerin Knotten ins Ziel, gefolgt von der Französin Julia Simon, die insgesamt fünf Scheiben verfehlte und im Ziel 8,8 Sek. Rückstand auf die Siegerin hatte. Bei tänzelnden Windfahnen kam Julia Simon zwar als erste zum entscheidenden Schießen, verfehlte aber zwei Scheiben, während Knotten fehlerfrei blieb und als erste auf die Schlussrunde ging. Davidova lag nur 1,8 Sek. hinter der Norwegerin Knotten, holte auf, setzte sich an die Spitze und brachte den Sieg sicher ins Ziel. Die Norwegerin Ingrid Tandrevold hat sich durch ein fehlerfreies viertes Schießen und enorme Laufstärke nochmals in eine aussichtsreiche Position gebracht, aber am Ende verpasste sie das Podest nur um 0,6 Sek. und wurde Vierte. Marte Olsbu Roeiseland konnte auf den Skirollern nicht überzeugen. Mit insgesamt fünf Schießfehlern belegte sie am Ende mit 48 Sek. Rückstand nur Rang 13.
Vetle Sjaastad Christiansen siegte vor fünf weiteren Norwegern
Schon im Qualifikationsbewerb standen drei Norweger an der Spitze. Den Sieg holte sich dabei Martin Uldal, vor Christiansen und Kjerand Tronerud Kvelvane. Im Hauptrennen wechselten sich die Norweger Martin Uldal, Christiansen und auch Sturla Holm Laegreid an der Spitze ab. Vetle Paulsen (NOR) kam aber als erster zum entscheidenden Schießen, verfehlte drei Scheiben und auch Vetle Sjaastad Christiansen musste eine Runde drehen, während der weitere Norweger Martin Femsteinevik nach fünf Treffern als erster Richtung Ziel lief. Dicht hinter ihm lag der aus der Strafrunde kommende Christiansen und dahinter ein norwegisches Trio mit Sturla Holm Laegreid, Vetle Paulsen und Martin Uldal. In einem starken Fight auf der Schlussrunde setzte sich schließlich mit 2,2 Sek. Vorsprung Vetle Sjaastad Christiansen vor Martin Femsteinevik als Sieger durch. Beide landeten neunzehn Treffer. Den dritten Rang sicherte sich nach drei Strafrunden mit nur 3,8 Sek. Rückstand Sturla Holm Laegreid. Auf den Rängen dahinter platzierten sich die Norweger Martin Uldal, Vetle Paulsen und Tarjei Boe. Die Franzosen vergaben ihre Chancen am Schießstand. Bester von ihnen wurde Quentin Fillon-Maillet mit vier Fehlern auf dem zehnten Rang. Johannes Thingnes Boe kam mit über zwei Minuten Rückstand als letzter ins Ziel. Er hatte Probleme mit einem Magazin, musste Hilfe vom Schießstandpersonal in Anspruch nehmen und hat dadurch viel Zeit verloren.
Christiansen wiederholt Erfolg vom Vortag
Die fünfzehn besten Athleten aus den zuvor durchgeführten Viertel- und Halbfinals waren für den Massenstart qualifiziert und am Ende stand der Norweger Vetle Sjaastad Christiansen ganz oben auf dem Siegerpodest. Nach wiederum nur einem Fehlschuss bei zwanzig Scheiben gewann er mit 2,3 Sek. Vorsprung vor dem Franzosen Antonin Guigonnat (3 Fehler); nur 1,2 Sek. später überquerte der Norweger Martin Uldal (6 Fehler) die Ziellinie als Drittplatzierter. Hinter ihm platzierten sich auf den Plätzen vier bis acht die Norweger Sverre Dahlen Aspenes (5), Johan-Olav Botn (4), Bendik Winsvold (4), Martin Nevland (3) und Johannes Thingnes Boe (4).
Schwedin Linn Persson siegt im Massenstart
Bei den Damen setzte sich im Finale des Massenstarts von Beginn an die Schwedin Linn Persson an die Spitze, fiel nach zwei Fehlern im dritten Anschlag kurz zurück um sich nach einem fehlerfreien letzten Schießen die Spitzenposition zurückzuerobern. Mit 4,8 Sek. Vorsprung gewann sie vor der Französin Lou Jeanmonnot (1 Fehler) und der Norwegerin Ingrid Tandrevold (3 Fehler). Karoline Offigstad Knotten kam nach der schnellsten Schlussrunde und nach insgesamt sieben Schießfehlern als Vierte ins Ziel mit einem Rückstand von 10,2 Sek. auf die Siegerin. Schnellste auf der Strecke war erneut die Tschechin Marketa Davidova, allerdings reichte es für sie nach fünf Fehlern nur zum fünften Rang.
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