Beim Sommer Grand Prix der Nordischen Kombination im österreichischen Tschagguns feierte die erst 16-jährige Nathalie Armbruster ihren ersten Sieg. Zweite wurde Jenny Nowak vor der Österreicherin Lisa Hirner. Bei den Herren siegte Jens Luraas Oftebro vor Ilkka Herola (FIN) und Martin Fritz (AUT).
Schwierige Bedingungen beim Springen
Beinahe hätte der Sprungdurchgang der Damen gar nicht stattfinden können. Pünktlich zum Probedurchgang frischte der Wind enorm auf. Erst nach mehrerern Unterbrechungen konnten die Kombiniererinnen zunächst ihr Training und dann auch den Wettkampfsprung absolvieren. Dann aber entwickelte sich ein interessantes Springen, welches die Norwegerin Gyda Westvold Hansen trotz dreier Luken weniger Anlaufgeschwindigkeit überlegen gewann. Dann jedoch die schlechte Nachricht: Aufgrund eines nicht regelkonformen Anzugs wurde sie disqualifiziert. Damit belegte Armbruster, die auch das rote Trikot der besten Springerin trägt, nach dem Springen die Spitzenposition. Nur 12 Sekunden hinter ihr lag Jenny Nowak. Auch Maria Gerboth zeigte zum wiederholten Mal einen starken Sprung und platzierte sich vorläufig auf Rang sechs.
Doppelsieg für deutsche Damen
Im Rennen über fünf Kilometer in Partenen am Fuße der Silvretta-Hochalpenstraße ließen die deutschen Damen nichts anbrennen. Armbruster und Nowak liefen von Beginn bis Ende auf ihren Positionen. Dahinter kämpften jedoch Lisa Hirner, Ida Marie Hagen (NOR) und Ema Volavsek (SLO) um den letzten Podestplatz. Hirner konnte sich das Rennen am besten einteilen und schaffte es, in der letzten Runde eine Lücke zu reißen. Von Rang sieben gestartet, kam sie nun als Dritte ins Ziel.Ida Hagen gewann einen Zielsprint gegen die Gesamtführende Ema Volavsek. Minja Korhonen (FIN) wurde Sechste vor Silva Verbic (SLO), Maria Gerboth, Daniela Dejori (ITA) und Annika Malacinski (USA). Armbruster konnte ihr Glück kaum fassen, dachte aber auch an ihre Konkurrentin: „Ich finde es sehr schade, dass Gyda disqualifiziert wurde. Sie hätte sonst bestimmt gewonnen“, so Armbruster über die Überfliegerin.
Zwischenergebnis Sprung DamenEndergebnis Damen
Fritz mit starkem Sprung
Bei den Herren hatten sich die Windverhältnisse wieder etwas gebessert, und so zeigte der Österreicher Martin Fritz den weitesten Sprung des Tages. 103,5 Meter brachten ihm die Zwischenführung ein vor Jens Oftebro und Manuel Faißt. Franz-Josef Rehrl (AUT) war auf Antrag seines Trainers von zwei Luken tiefer gestartet und sprang 102 Meter, was ihm Zwischenrang fünf hinter dem Franzosen Laurent Muhlethaler einbrachte. Mit Antoine Gerard sprang ein weiterer Franzose stark und landete auf Rang sechs, einen Platz vor dem Finnen Ilkka Herola. Der Sieger von Oberwiesenthal am auf 102,5 Meter, büßte aber aufgrund der schlechteren Haltungsnoten einige Punkte ein. Bester Deutscher nach dem Springen war Fabian Rießle. Der Schwarzwälder landete auf Rang neun und war 30 Sekunden hinter der Spitze zurück.
Herola zurück in Gelb
Im Lauf schoben sich aufgrund der knappen Abstände beim Start schnell einige Athleten zu Gruppen zusammen. An der Spitze dauerte es weniger als eine Runde, ehe Herola seine 19 Sekunden Rückstand wettgemacht hatte. Zunächst bestand die Spitzengruppe aus bis zu sieben Athleten. Doch als Herola in der letzten Runde das Tempo verschärfte, fiel einer nach dem anderen zurück. Auch Rehrl erwischte es. Der einzige, der kontern konnte, war der Norweger Jens Oftebro, der davonzog. Dem hatte auch Herola nichts entgegen zu setzen, und so freute sich Oftebro über den Sieg. Herola war mit Platz zwei ebenfalls glücklich, insbesondere da der laufstarke Finne am Mittwoch in Oberstdorf nicht zurechtgekommen war. „Heute hat sich das Laufen wieder normal angefühlt. Jetzt weiß ich, dass ich am Mittwoch nur einen schlechten Tag erwischt hatte“, sagte der Finne, dem man die Erleichterung förmlich ansah. Da Rehrl am Ende nur 15. wurde, übernahm Herola auch wieder das gelbe Trikot des Gesamtführenden.
Starke Laufleistungen
Aber auch hinter der Spitze zeigten zahlreiche Läufer ein starkes Rennen und machten teils sehr viele Plätze gut. Olympiasieger Joergen Graabak lief von Rang 13 auf fünf nach vorne. Noch mehr Plätze machte Eero Hirvonen gut. Der Finne war von Rang 26 gestartet und beendete das Rennen als 20. Die schnellste Laufzeit kam jedoch vom Italiener Samuel Costa, der von Rang 31 immerhin auf 11 nach vorne kam. Rießle verbesserte sich um einen Platz auf Endrang acht, gefolgt vom überraschend starken Franzosen Matteo Baud, der die viertbeste Laufzeit zu verzeichnen hatte. Auch David Mach lief gut, er kam von Rang 21 auf 14 nach vorn. Die übrigen Platzierungen der Deutschen: 19. Manuel Faißt, 34. Simon Mach, 40. Wendelin Thannheimer, 42. Christian Frank, 43. Jan Andersen, 46 Pirmin Maier.
Zwischenergebnis Sprung HerrenEndergebnis Herren
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