Das hat auch Vater Pierre Harvey nie geschafft: Devon Kershaw und Alex Harvey haben sich den Sieg im Teamsprint geholt und dürfen sich nun Weltmeister nennen. Die deutschen Langläufer wurden gute Vierte.
Kershaw und Harvey schreiben kanadische Geschichte
Ganz anders als das Damenrennen verlief die anschließende Herrenkonkurrenz. Über weite Strecken des Rennens blieben alle zehn Mannschaften zusammen, teilweise gab es sogar Stehversuche. Nach der Hälfte des Bewerbs sorgte Alex Harvey kurzzeitig für eine Tempoverschärfung, konnte aber nicht entkommen. Das war eine Art Startschuss und auch die Finnen erhöhten das Tempo. Am Gratishaugen stürmte Sami Jauhojärvi davon, nur Kershaw konnte zunächst annähernd mithalten. Mit drei Sekunden Vorsprung wechselte Jauhojärvi auf Nousianen, die Lücke blieb trotz guter Verfolgungsarbeit der Norweger und Kanadier bestehen, bis die Schlussläufer das Stadion erreichten. Dort wurde Nousiainen wieder gestellt und die Finnen gingen als Fünfte leer aus. Das beste Finish hatte Kanadas Schlussläufer Kanadas Schlussläufer Alex Harvey zu bieten, der sich Gold vor den Norwegern Petter Northug und Ola Vigen Hattestad sowie den Russen Alexander Panzhinski und Nikita Kriukov sicherte und somit den größten Erfolg in der Geschichte der kanadischen Langläufer erreichte. Die mitfavorisierte Schweden verloren auf der vorletzten Runde durch Jesper Modin zu viel an Boden, so dass Schlussläufer Emil Jönsson die Lücke zu den besten fünf Mannschaften trotz eines Schlussspurts nicht mehr schließen konnte.
Zufrieden auch ohne Medaille
Ein sehr gutes Rennen lieferte das deutsche Langlauf-Duo Jens Filbrich und Tim Tscharnke ab, die bis zur letzten Kurve auf Medaillenkurs lagen. Auf der Zielgerade hatte Tim Tscharnke dann aber nichts mehr zuzusetzen und musste sich mit Rang vier begnügen. Im Ziel musste der Jüngere den Älteren trösten: „Ich habe uns schon auf dem Podest gesehen. Als Tim im Windschatten von Ola Vigen Hattestad, der einfach der Beste im Schlussspurt ist, über die Brücke fuhr, da dachte ich, dass er das nach Hause fährt. Dann kam leider noch der Russe. Für mich brach eine Welt zusammen“, erklärte Filbrich, der im Ziel enttäuscht zusammensackte. „Letztendlich können wir aber stolz sein“, schloss er. Tim Tscharnke kam dagegen besser mit der kleinen Niederlage zurecht: „Ich sehe es rückblickend auf die letzten zwei Monate und bin mit dem Rennverlauf sehr zufrieden. Ich hätte uns auch eine Medaille gegönnt, aber einer musste eben Vierter werden“, meinte er lapidar. Auch Jochen Behle äußerte sich zufrieden und zollte seinen Athleten Lob: „Sicher ist das ein undankbarer Platz, aber die Jungs haben gut gekämpft. Sie haben alles richtig gemacht, am Ende haben einfach die Körner gefehlt.“