Biathlon: DSV-Team verlegt finale Schneevorbereitung

Franziska Preuss (GER) © Manzoni/NordicFocus

Der Biathlon-Weltcup 2022/2023 startet im finnischen Kontiolahti mit den Einzelläufen. Wer aus dem deutschen Team neben den bereits gesetzten Athletinnen und Athleten um erste Weltcuppunkte kämpfen wird, entscheidet sich bei Testrennen, die nach Vuokatti in Zentralfinnland verlegt wurden.

Vanessa Hinz: Es läuft „nicht so rund“

Vanessa Hinz (GER) © Manzoni/NordicFocus

Nach einem vorletzten Trainingsblock der Herren am Notschrei, während die DSV-Damen in Ruhpolding an ihrer Form arbeiteten, trafen sich beide Teams zum Abschluss der Sommervorbereitung in Oberhof. Vanessa Hinz konnte an dem gemeinsamen Training nicht teilnehmen. Für sie läuft es seit der Sommer-WM „nicht so rund“, wie sie selbst auf Instagram schreibt. „… erst der Rücken dann eine Erkältung und jetzt ein Außenbandanriss + Sehnenscheidenentzündung“ liest sich nicht erfolgversprechend, aber der Schlusssatz „… ich kann trainieren und meine Trainer, Physios und Ärzte geben alles, dass ich im Winter top fit bin“, lässt Hoffnung zu, dass sie bei den Testwettkämpfen in Vuokatti ihr Potenzial abrufen kann. „Denise Herrmann-Wick, Franziska Preuß und Vanessa Voigt, die drei Besten der letzten Saison, sind bereits qualifiziert“, so der Damen-Disziplintrainer Sverre Olsbu Roeiseland bei biathlonworld.com. 

Finale Vorbereitung auf Schnee

Johannes Kuehn (GER) © Heilwagen/NordicFocus

Ursprünglich war, wie in den Vorjahren auch, geplant, dass die Teams nach Testwettkämpfen Mitte November in Obertilliach zur finalen Schneevorbereitung nach Muonio gehen. Nun wurde kurzfristig umgeplant und für die Damen und Herren des Deutschen Skiverbands geht es bereits ab 8. November 2022 in das etwas südlicher gelegene Vuokatti. Im dortigen Wintersporttrainingszentrum und internationalen Olympiastützpunkt herrschen ganzjährig beste Trainingsbedingungen. schon allein wegen des 2,4 km langen Skitunnels und einem um die 170 km langen Loipennetz. Bei biathlonworld.com erklärt der Disziplin-Trainer der Herren, Uros Velepec: „Logistisch ist es einfacher, den Wachstruck dorthin zu bringen. Wir wollen ihn vom ersten Tag an zur Verfügung haben und dann sind es nur zwei Stunden Fahrt nach Kontiolahti.“ Rund zwölf Tage werden die DSV-Teams dort mit mehreren kurzen Trainingsblöcken und einigen Testrennen verbringen. Vier deutsche Athleten wissen bereits seit dem Sommer, dass sie fest für den ersten Weltcup vorgesehen sind: Benedikt Doll, Roman Rees und Philipp Nawrath, alle drei zu Beginn der Saison mit Olympiakader-Status ausgestattet. Dazu wurde auch Johannes Kühn das Vertrauen ausgesprochen. Die vier konnten den ganzen Sommer über ohne Druck trainieren.   

Optimismus

Der Bundestrainer Mark Kirchner und Uros Velepec zeigen sich optimistisch. Alles verlaufe nach Plan und es gäbe nichts, worüber man sich Sorgen machen müsste. Das ganze Team sei sehr professionell und motiviert und das größte Problem sei, dass sie manchmal mehr tun wollen, was die beiden Trainer sorgfältig beobachten. Ähnlich sieht es auch der Damen-Disziplintrainer Sverre Olsbu Roeiseland. „Das Wichtigste ist, auf deinen Körper zu hören. Wenn es heißt, sich auszuruhen, dann müssen sie sich ausruhen und nicht immer tun, was der Plan sagt,“ so der Norweger bei biathlonworld.com. 

Letzte Weltcup-Startplätze

Franziska Preuss (GER), Denise Herrmann (GER), Marte Olsbu Roeiseland (NOR), Marion Wiesensarter (GER), Vanessa Hinz (GER), (l-r) © Reiter/NordicFocus

Die Testrennen in Vuokatti werden richtungsweisend für Athleten, die noch auf den Weltcup-Zug aufspringen wollen. Allerdings sollen nicht nur die Ergebnisse bei den letzten Testrennen zählen, sondern auch der Eindruck während der gesamten Vorbereitung. Bei den Damen sind drei Plätze zu vergeben, um die sich Vanessa Hinz, Janina Hettich-Walz und Anna Weidel aus der LG Ia bewerben. Aus der LG Ib bekamen aufgrund ihrer Leistung während der gesamten Vorbereitung Juliane Frühwirt und Sophia Schneider die Chance sich in Vuokatti für den Weltcup zu qualifizieren. Zwei Athletinnen gehen dann zurück in den IBU-Cup, für den die frisch gekürte Juniorsportlerin des Jahres, Lisa Spark, fix gesetzt ist. Die drei weiteren Startplätze werden nach Testrennen in Obertilliach vergeben. Von den Herren sind die acht Mann aus der LG Ia in Voukatti und Philipp Horn, Lucas Fratzscher, Justus Strelow und David Zobel wollen sich einen der beiden vakanten Weltcupstartplätze sichern. Auch von ihnen gehen schließlich zwei Mann zurück in den IBU-Cup. Der IBU Cup in Sjusjoen startet bereits etwas früher als der Weltcup mit je einem Sprint am 24. und am 26. November 2022. Neu ist in dieser Saison, dass alle Rennen des IBU-Cups vom Weltverband unter www.eurovisionsports.tv/ibu/ gestreamt werden.     

Hier findet ihr Informationen zum Weltcup-Start in Kontiolahti und zum ersten IBU-Cup in Sjusjoen.